Olpe. Martin Rütter will den armen Maddox aus dem Tierheim Olpe vermitteln. Jetzt werden mehr Details aus seiner traumatischen Vergangenheit bekannt.

Er wurde misshandelt, vernachlässigt, ausgehungert: Maddox aus dem Tierheim Olpe hat eine schwere Zeit hinter sich. Eine Zeit, die Spuren hinterlassen hat. Der achtjährige Rüde hat dementsprechend Verhaltensweisen entwickelt, mit denen unerfahrene Hundebesitzer mitunter nur schwer umgehen können. Seit mittlerweile über zwei Jahren ist Maddox deswegen im Tierheim untergebracht; genauer gesagt in der Hundepension Berg in Friesenhagen. Seine Vermittlungschancen stehen schlecht. Auch deswegen hat sich Hundeprofi Martin Rütter eingebracht. In seinem TV-Format „Die Unvermittelbaren“ möchte er ein neues Zuhause für Maddox finden. Mehrmals hat er schon auf das schwere Schicksal des Mischlingsrüden aufmerksam gemacht. Jetzt hat er noch mal mit Tierpfleger Marcel Lohmann in einem Facebook-Live-Video gesprochen. Dabei wird deutlich, wie sehr Maddox in der Vergangenheit gelitten hat.

Maddox lebt seit zwei Jahren in einer Hundepension in Olpe und gilt als unvermittelbar.
Maddox lebt seit zwei Jahren in einer Hundepension in Olpe und gilt als unvermittelbar. © Tierheim Olpe | Tierheim Olpe

„Maddox hat große Scheiße erlebt. Er wurde physisch und psychisch missbraucht“, macht Martin Rütter in dem Video deutlich. Der Hundeprofi spricht sehr klare Worte; nicht, um die ehemaligen Halter von Maddox zu verurteilen. „Wir wollen niemanden stigmatisieren, der selbst große Probleme hat, wodurch das eigene Leben komplett aus den Fugen geriet“, so Rütter. In dem Fall von Maddox war es offenbar so, dass die Halter mit einem Alkoholproblem zu kämpfen hatten. „Man muss wissen, dass Maddox mit Menschen zusammengelebt hat, die für ihn irgendwann nicht mehr kalkulierbar waren. Er hat Psychoterror erlebt und wurde körperlich angegangen“, erklärt Martin Rütter.

+++ Lesen Sie auch: Biggesee Open Air: Polizeihund Miles passt beim Festival auf +++

Wie dieser Psychoterror aussah, hat Marcel Lohmann, Tierpfleger beim Tierheim Olpe, nur ansatzweise mitbekommen. Er war es, der Maddox zusammen mit dem Veterinäramtaus dem prekären Haushalt gerettet hat. „Als ich ihn damals geholt habe, hat er ganz viel Dankbarkeit gezeigt, dass ich ihn aus diesem Haushalt herausgeholt habe. Man hat gespürt, dass er wegwollte.“ Offensichtlich konnte der Rüde einige Zeit nicht nach draußen gehen. Dementsprechend musste er sein Geschäft im Haus verrichten – wofür er wiederum geschlagen wurde. Er habe Futter- und Wasserentzug erfahren, hin und wieder soll Maddox sogar Alkohol von seinen Haltern bekommen haben. Sein Fell war völlig verfilzt, darunter klafften offene Wunden. „Der Hund war komplett zerstört“, fasst Lohmann zusammen.

+++ Lesen Sie auch: Listersee: Zoff zwischen Anglern und Boot-Fahrern eskaliert +++

Dementsprechend ist Maddox bis heute skeptisch anderen Menschen gegenüber. Vor allem, was das Anfassen am unteren Bauchbereich und an den Pfoten angeht. Bei Berührungen, die über Streicheln hinausgehen, wird er steif, er fängt an zu knurren und beißt in letzter Instanz zu. Das Gute: Er kommuniziert klar und rechtzeitig. „Er ist kein Hund, der durch die Welt läuft und aktiv andere Menschen anfällt“, sagt Martin Rütter. Es gebe Dinge, die Maddox aufgrund seiner persönlichen Lebenserfahrung nicht aushalten könne. Deswegen müsse er beispielsweise einen Maulkorb beim Spazierengehen tragen.

Maddox sei ein Hund, den man im Grunde wie eine Katze behandeln sollte, meint Marcel Lohmann. „Wenn er ankommt und gestreichelt werden möchte, dann kann man das machen. Dann genießt er das auch. Aber wenn er wegläuft, dann sollte man das akzeptieren.“ „Ihm nicht auf die Nerven gehen“, nennt Martin Rütter das. Für ihn ist Maddox ein typischer Kandidat für das Format „Die Unvermittelbaren“. Einer, der dringend Hilfe braucht. Um seine letzten Hundejahre in Ruhe und Frieden verbringen zu dürfen.

>>> GESUNDHEITSZUSTAND UND VERMITTLUNG

  • Das Tierheim Olpe geht offen mit Maddox’ Schicksal und seiner schwierigen Vermittlung um.
  • So ist Maddox beispielsweise nicht ganz stubenrein, weil er bei seinen früheren Haltern zeitweise nicht rausgehen konnte. Durch die Mangelernährung ist Maddox gesundheitlich angeschlagen. Einzelne Fasern der Rückenmarksegmente sind nach einem Bandscheibenvorfall geschädigt.
  • Wer sich ernsthaft für Maddox interessiert, kann sich beim Tierheim Olpe (02761/4600 oder info@tierheim-olpe.de) melden oder bei Tierheimhund@mina-tv.de, Stichwort „Maddox“.