Attendorn. Um das Mobilfunknetz in Attendorn auf ein besseres Level zu heben, plant die Telekom mit zwölf neuen Standorten. Warum das so wichtig ist.

Die Deutsche Telekom wird ihr Mobilfunk-Kontingent in Attendorn massiv aufstocken. Das Unternehmen mit Sitz in Bonn plant in der Hansestadt mit zwölf neuen Standorten, die eine möglichst flächendeckende und vor allem deutlich bessere Netz-Versorgung garantieren sollen. Bislang betreibt die Telekom acht Mobilfunkstandorte in Attendorn, die laut Frank Harksel, Kommunalbeauftragter für den Mobilfunk, zum überwiegenenden Teil mit 4G/LTE ausgestattet sind. „Das wird jetzt auch allerhöchste Zeit. Es läuft nicht in Attendorn“, kritisierte Wolfgang Langenohl (SPD) zuletzt im Haupt- und Finanzausschuss. Tatsächlich ist seit Herbst 2021 „Druck auf dem Kessel“, wie auch Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) in besagter Sitzung zugab.

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Vor rund anderthalb Jahren schlugen unter anderem im Rathaus viele Unmutsäußerungen von Telekom-Kunden auf, denn vielerorts im Stadtgebiet war die Netzqualität (D1) sehr schlecht. Sie sorgte immer wieder dafür, dass Telefonate plötzlich abbrachen oder gar nicht erst aufgebaut wurden. Um die Probleme in den Griff zu bekommen, handelten die Stadt und die Telekom anschließend einen Deal aus. Das Unternehmen verpflichtete sich schriftlich dazu, sukzessive mehr Mobilfunk-Masten in Attendorn zu bauen. In den vergangenen zwei Jahrzehnten stand der Mobilfunkausbau in Attendorn komplett still.

Filet-Stück

Im Gegenzug sorgte die Politik Ende vergangenen Jahres durch eine Änderung des Bebauungsplans dafür, dass die großen Telekommunikationsanbieter auf dem Hochhaus an der Stettiner Straße 2 ihre modernen Anlagen aufstellen dürfen. Dieser Standort gilt als Filet-Stück für Telekom und Co. Den Bestandsschutz der veralteten Anlagen hob die Politik per Beschluss auf. „Seitdem gibt es keine planungsrechtlichen Restriktionen mehr für den Mobilfunkausbau in Attendorn“, betonte der Bürgermeister. Ein Leichtes wird die geplante Modernisierung auf diesem Hochhaus aber nicht, die statischen Gegebenheiten und der Plan des Eigentümers, auf dem Dach Solaranlagen zu errichten, würden die Aufgabe für die Telekommunikationsanbieter erschweren, so Harksel.

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Die Stadt und ihre Politik haben ihre Hausaufgaben erledigt, nun ist die Telekom am Zug. Bei der Suche nach geeigneten Standorten für die neuen Mobilfunkmasten sei man auf einem guten Weg, erklärte der Telekom-Mitarbeiter. Er verwies gleichzeitig darauf, dass an der ein oder anderen Stelle noch Verhandlungen mit Grundstückseigentümern geführt werden müssten und die Planungsphase für einen Standort mitunter Jahre dauern würde.

„Aus diesem Grund ist unser Plan, möglichst viele Dachstandorte für unsere Anlagen zu finden, um schneller zu sein“, erklärte er. In Dünschede zum Beispiel sei die Telekom in den Grundstücksgesprächen schon sehr weit, hier suche man aber noch den idealen Mast-Standort, um auch angrenzende Dörfer wie Röllecken zu versorgen. In Repe wird das Unternehmen perspektivisch auf einen neuen Mast aufspringen. All diese Bemühungen sollen am Ende dazu führen, dass die Attendorner einen Haken hinter die leidigen Mobilfunkprobleme im D1-Netz machen können.