Helden. Der Dorfverein Helden feiert die Eröffnung seines neuen Dorfhauses. Für Bewohner und Vereine gibt es hier besondere Nutzungsmöglichkeiten.

Es war ein langer und mitunter schwieriger Weg vom Auszug der Löschgruppe Helden aus dem alten Feuerwehrhaus, den ersten Planungen des Arbeitskreises „Unser Dorf“ bis zur Einweihung des Dorfhauses. „Keiner konnte ahnen, wie steinig der Weg sein würde“, blickte Klaus Gabriel, 1. Vorsitzender des 2019 gegründeten Dorfvereins, auf die Geschichte dieses ehrgeizigen und nicht billigen Projektes zurück.

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Das von Charlotte Kujawa und Torben Gabriel gesungene Eingangslied „long way to go“ war wohl nicht zufällig gewählt. „Mit diesem Motto lassen sich die zurückliegenden Jahre des Dorfvereins gut beschreiben“, begrüßte Klaus Gabriel die vielen Gäste im Dorfhaus „Altes Feuerwehrhaus“. Nichts erinnert im kernsanierten und umgebauten Gebäude mehr an die alte Wagenhalle der Feuerwehr aus den 1960er-Jahren mit einem 14 Zentimeter starken Gefälle in der Bodenplatte.

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Vor dem offiziellen Teil zeigte Vorstandsmitglied Rüdiger Doblun unserer Zeitung den Sportraum mit einer kleinen Kletterwand, der schon gut nachgefragt sei. Vorsitzender Klaus Gabriel berichtete von „sehr positiven Reaktionen“ der bisherigen Nutzer und eine Anfrage für eine Kommunionfeier im Jahr 2025. Ob Kindergeburtstag, Turnstunden, Theaterproben, Konzerte oder Lesungen: Das Dorfhaus Helden steht allen Bewohnern und Vereinen offen.

Musiker Bernd Klüser sorgt für gute Laune bei der Einweihung des Dorfhauses Helden.
Musiker Bernd Klüser sorgt für gute Laune bei der Einweihung des Dorfhauses Helden. © Martin Droste

„Ihr seid wirklich Helden“, lobte Bürgermeister Christian Pospischil das ehrenamtliche Engagement des Dorfvereins mit seinen (Stand Freitagabend) 133 Mitgliedern. Für den SPD-Politiker ist das Projekt „Altes Feuerwehrhaus“ ein weiteres Beispiel „für den eindrucksvollen Zusammenhalt der Dorfbevölkerung“ und zusätzlicher „Dreh- und Angelpunkt des dörflichen Lebens“. Dass der Umbau „unterhalb der Teuerungsrate der Bauwirtschaft“ liege, hat laut Bürgermeister „auch etwas mit dem ehrenamtlichen Engagement“ vieler Helfer zu tun. „Das schafft nicht jedes Projekt“, verwies Pospischil auf „den großen Bruder Alter Bahnhof“. Diese Großbaustelle bezeichnete der CDU-Landtagsabgeordnete Jochen Ritter sogar als „Fass ohne Boden“.

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„Aus den Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes machen“, freute sich Berndt Schmidt von der Schützenbruderschaft für die örtlichen Vereine. Auch die Schützen haben beim Umbau ihrer Halle von einem Landesprogramm profitiert. Die fast 200.000 Euro für das Dorfhaus, Bedingung für eine städtische Unterstützung, hingen am seidenen Faden, das Projekt schien zwischenzeitlich sogar auf dem Abstellgleis zu stehen. Im Stadtrat musste viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. „Aber sie haben sich davon nicht beirren lassen. Diese Beharrlichkeit nötigt mir großen Respekt ab“, zog Jochen Ritter vor den Verantwortlichen des Dorfvereins symbolisch den Hut.

Die konnten sich auf ihre Mitglieder verlassen. So leisteten rund 30 Helfer über 2.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit. Einer von ihnen war „Bauleiter“ Michael Koch. „Ohne dich wäre dieses Projekt nicht ins Rollen gekommen“, bedankte sich Klaus Gabriel bei seinem Vorstandsmitglied. Die Einsegnung übernahmen der katholische Pfarrer Michael Lütkevedder und Dr. Albrecht Brodhun von der evangelischen Kirche. Für die musikalische Überleitung zum gemütlichen Teil sorgte Bernd Klüser („Fux“).