Ennest. Der Offene Ganztag in Ennest wächst. Immer mehr Kinder bleiben nach dem Unterricht. Doch der Platz ist endlich, sodass nun gehandelt wird.
Wenn die Aula nicht nur Aula, sondern auch Mensa für rund 80 Schulkinder ist, dann wird es eng. Wenn die Leiterin des Offenen Ganztages (OGS) ihr Büro im Spielraum der Kinder hat, dann ist das nicht ideal. Und wenn die 55 OGS-Schüler (bis 16 Uhr) und die mehr als 20 Jungs und Mädchen, die das Angebot der Übermittagsbetreuung (bis 13 Uhr) wahrnehmen, in drei verschiedenen Räumen, die auch noch quer durch die Grundschule in Ennest verteilt sind, betreut werden, dann sollte doch dringend etwas an der räumlichen Situation verändert werden.
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Die gute Nachricht: Nicht nur Schulleiterin Siegrid Sundermann aus Welschen-Ennest und OGS-Chefin Petra Peuker aus Finnentrop haben den Handlungsbedarf in Ennest längst erkannt, sondern auch die Stadt Attendorn als Schulträgerin und die Politik. Und so bekommt die Grundschule durch einen Umbau im Bestand sowie durch einen kleinen Neu- bzw. Anbau einen komplett neuen, eigenen OGS-Bereich samt eigener Mensa. Einen politischen Beschluss dazu gibt es bereits, sodass die Stadt nun in die intensive Planung einsteigen kann.
Doppel- und Mehrfachnutzung
„Die Doppel- und Mehrfachnutzung einiger Räume und die Enge dort sind nicht wünschenswert. Wir brauchen mehr Platz. Kinder, die morgens im Klassenraum eine Mathearbeit schreiben, wollen nicht am Nachmittag in diesem Raum auch noch ihre Freizeit verbringen. Außerdem sollte ein OGS-Raum einen ganz anderen Anspruch erfüllen als ein normaler Klassenraum“, fasst Sundermann die grundsätzliche Problematik, die sicherlich auch viele andere Grundschulen umtreibt, zusammen. Darüber hinaus habe sich die pädagogische Arbeit in den letzten Jahren sehr verändert, was zu einem höheren Platzbedarf führt.
Zumal mit Blick auf den OGS-Anspruch ab 2026 die Zahl der Kinder, die im Offenen Ganztag bleiben, weiter zunehmen wird. Sundermann: „Wir machen jetzt schon die Erfahrung, dass immer mehr Eltern den Wunsch haben, ihre Kinder in der OGS anzumelden.“ Sprich, es werden perspektivisch mehr als 80 Kinder in Ennest sein. Aktuell können die Kinder nur gruppenweise zum Mittagessen in die Mensa, die ja eigentlich Aula ist, gehen – schlicht aus Platzgründen.
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Und wenn Peuker und ihr OGS-Team verschiedene Projekte durchführen, die gerne auch mal ausgestellt werden dürfen, dann kommt schnell die Frage aus: Wohin damit? Die Bühne in der Aula wäre eine Möglichkeit, doch blockiert man damit automatisch andere Nutzungen wie beispielsweise die Theater-Aufführung. Peuker gesteht: „Wir stehen uns dann gegenseitig im Weg, räumlich gesehen. Denn inhaltlich arbeiten Schule und OGS Hand in Hand.“ Zustimmung folgt von Siegrid Sundermann.
Zeitplan noch unklar
Einen Dank richten beide aber ausdrücklich an die Stadt, die nun aktiv wird und den Ausbaubedarf ebenso erkennt. „Es ist völlig unstrittig, dass wir die Räumlichkeiten für den Ganztag erweitern müssen, gerade mit Blick auf den Rechtsanspruch, der kommt“, hatte Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) in einer der letzten politischen Sitzungen des letzten Jahres gesagt, als die Weiterentwicklung der Grundschule in Ennest auf der Tagesordnung stand. Er ist überzeugt: „Wir schaffen für die Grundschule Ennest eine tolle Lösung.“
Wann der Um- und Anbau starten kann, ist derzeit allerdings noch unklar. Zum einen, weil die Stadt das Planungsrecht noch anpassen und Gespräche mit betroffenen Nachbarn führen muss. Und zum anderen, weil noch unklar sei, ob die Stadt Fördermittel für dieses Bauvorhaben beantragen kann.
128 Schüler
Derzeit besuchen 128 Kinder die Grundschule in Ennest – aufgeteilt in sechs Klassen. Die Jahrgänge zwei und drei sind zweizügig. Zum neuen Schuljahr wird es wieder zwei erste Klassen geben. Informationen rund um das Schulleben gibt’s im Internet unter www.ggs.ennest.de
Fest steht aber: Nach dem Um- und Anbau in Ennest wird die Aula wieder Aula sein. Die OGS-Leiterin bekommt ihr eigenes Büro und die vielen Kinder, die nach dem Unterricht betreut werden, können nicht nur gemeinsam in einer neuen Mensa essen, sondern auch gemeinsam in einem neuen Offenen Ganztag betreut werden.