Kreis Olpe. Die starken Regenfälle haben zu Hochwasser im Kreis Olpe geführt. Die Feuerwehr musste einige Keller leerpumpen. Samstag soll es wieder regnen.

Die Pegelstände der Flüsse und Bäche im Kreis Olpe waren am Donnerstag nach dem stundenlangen Regen stark angestiegen. In allen Kommunen waren die Feuerwehr unterwegs, aber großzügige Überflutungen, verbunden mit größeren Schäden, blieben bislang aus. Während die Lage sich am heutigen Freitag wieder beruhigt, meldet der Deutsche Wetterdienst für Samstag wieder satte Regenfälle, dazu Sturmböen in den Höhenlagen. Dann könnte sich die Lage im Kreis Olpe wieder verschärfen.

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Am Donnerstagabend mussten die ersten Feuerwehren ausrücken. Bis 20.30 Uhr meldete die Kreisleitstelle ein Dutzend Einsätze im Kreis Olpe, u. a. in Drolshagen, Wendenerhütte, Windhausen, Heggen, Saßmicke, Hülschotten und Fretter, in der Regel wegen Wassereinbrüchen in Kellern oder überfluteter Kanäle. „Nichts Großes dabei“, so die Kreisleitstelle. So blieb es auch in der Nacht. Insgesamt meldet der Kreis am Freitagmorgen 24 wetterbedingte Einsätze der Feuerwehr im gesamten Kreisgebiet.

Schlimmer war die Lage in den Nachbarkreisen Oberberg und Märkischer Kreis.

In Lennestadt zählte die Feuerwehr in der Nacht sieben Einsätze wegen versperrter Abflüsse von Bachläufen und vollgelaufener Keller. „Schwerpunkt war hier das Veischedetal, insbesondere Bilstein und Kirchveischede“, so Feuerwehrsprecher Christopher Hendrichs. Am Freitagmorgen musste die Wehr zu einem Hotel in Kirchveischede ausrücken, um den Keller auszupumpen.

„Das waren nur absolute Bagatellen“, zieht Christian Schnatz, Pressesprecher der Feuerwehr Attendorn, Bilanz. Es habe Einsätze in Listerscheid, Lichtringhausen und Windhausen gegeben. „Nur Lappalien“, so Schnatz.

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Am Freitagmorgen meldete das Umweltportal NRW, dass der Pegel der Lenne in Kickenbach die Hochwasser-Marke erreicht hat. Der Wasserstand beträgt aktuell etwa 2,30 Meter. Vor einer Woche lag der Pegel dort noch bei etwa 1,30 Meter.

Besonders an der Veischede wurde die Lage kritisch. Wenn sich das Wasser an der Brücke am Bilsteiner Markt zurückstaut, heißt es „Land unter“. Soweit kam es nicht.
Besonders an der Veischede wurde die Lage kritisch. Wenn sich das Wasser an der Brücke am Bilsteiner Markt zurückstaut, heißt es „Land unter“. Soweit kam es nicht. © WP | Volker Eberts

Auch die Feuerwehr Kirchhundem war am Freitagmorgen unterwegs, weil in Heidschott die B 517 überschwemmt war. Auch hier bleib es weitgehend ruhig, fünf Einsätze vorwiegend im Bereich Heinsberg/Albaum waren es insgesamt am Donnerstag und Freitag.

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Ansonsten blieben die Pegelstände der größeren Flüsse und Bäche im Kreis Olpe unter dem kritischen Wert. Bis auf einen Einsatz in Hülschotten am frühen Donnerstagabend musste die Feuerwehr in Finnentrop nicht mehr ausrücken. „An der Lenne war alles ruhig“, so Thomas Klein, Leiter der Feuerwehr in am Freitagmorgen. Der Ruhrverband, der bei kritischen Pegelständen frühzeitig informiere, habe sich nicht gemeldet. Nichtsdestotrotz ist der Pegel der Lenne in Rönkhausen am Donnerstagnachmittag rasant angestiegen. Wie das Umweltportal NRW meldet, liegt der Wasserstand am Freitagmorgen bei rund 2,70 Meter. Vor einer Woche lag er noch bei etwa 1,20 Meter.

Am Donnerstagvormittag hatte der Deutsche Wetterdienst vor ergiebigem Dauerregen und Sturmböen im gesamten Kreis Olpe gewarnt.

Größter Einsatz in Wendenerhütte

Hochwassereinsatz in Wendenerhütte: Sandsäcke bändigen das Wasser.
Hochwassereinsatz in Wendenerhütte: Sandsäcke bändigen das Wasser. © Feuerwehr Wenden

Weniger betroffen waren die Städte und Gemeinden im Südwesten des Kreises, Olpe, Wenden und Drolshagen. Zum größten Einsatz kam es am Donnerstag Nachmittag (Alarm: 16.14 Uhr) rund um das Museum Wendenerhütte. Die Einheiten Hillmicke und Gerlingen und der Führungsdienst mussten eingreifen. Aufgrund von Reparaturarbeiten an den Wehren der Wendenerhütte kam es wegen des ergiebigen Dauerregens zu einem massiven Wasseranstieg im Obergraben des Hammerwerks und zur Überflutung des Kellers eines Mehrfamilienhauses. Durch aufwendige Deichbauarbeiten konnte das Wasser in einen Teich umgeleitet werden. Der kräftezehrenden Einsatz konnte nach rund zwei Stunden beendet werden.

Am Freitagmorgen kurz nach 6 Uhr war die

Feuerwehreinsatz in Elben.
Feuerwehreinsatz in Elben. © WP | Feuerwehr Wenden

Wendener Feuerwehr, Einheit Gerlingen, am Altenberg in Elben im Einsatz. Dort hatte sich Wasser vermutlich in ehemaligen Bergwerksstollen angesammelt und drückte durch den Boden nach oben. Auch hier wurde der Keller eines Wohnhauses geflutet. Die Feuerwehr pumpte den Keller leer und verhinderte mit einem Damm aus Erde und Sandsäcken das Eindringen des Wassers in eine angrenzende Firmenhalle.

Im Stadtgebiet Drolshagen war die Feuerwehr zweimal unterwegs. Am Donnerstag Abend kurz vor 19 Uhr in Heimicke, wo ein Keller unter Wasser stand und etwa eine Stunde später in Herpel, wo das Wasser aus einem Kanal zurückschlug. Insgesamt waren nur zwei Fahrzeuge mit rund 15 Wehrleuten unterwegs.

Zwei Einsätze gab es auch für Feuerwehr Olpe. In der Eichhardt (Grubenstraße) war ein Regeneinlauf verstopft, den die Feuerwehr wieder öffnete. Am Heinseifen in Saßmicke strömte verstärkt Wasser aus dem Berg und drohte den Keller eines Neubaus zu fluten. Der Hausbesitzer hatte bereits versucht, den Wasserlauf mit Drainagerohren umzuleiten, die eintreffende Feuerwehr half dann mit Sandsäcken, so dass der Keller trocken blieb.