Lennestadt. Drei Gruppen wurden jetzt für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement in Lennestadt ausgezeichnet. Das ist die Begründung der Jury.

Die Thomas-Morus-Sitzung war am Mittwochabend eine Bürgerbegegnung der besonderen Art, das stellte in seiner Begrüßung Bürgermeister Tobias Puspas im voll besetzten Ratssaal fest. Unter den zahlreichen Ehrengästen, die der Erste Bürger der Stadt Lennestadt begrüßte, war auch der Festredner des Abends, Pfarrer Franz Meurer aus Köln.

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Feierlich, andächtig, besinnlich und gesellig sollte es an diesem Abend werden. Doch zunächst gedachten Bürgermeister Tobias Puspas, Landrat Theo Melcher sowie die stellvertretenden Bürgermeister Michael Beckmann und Sebastian Sonntag den Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, indem sie ein Blumenbouquet an der Rathaus-Gedenktafel niederlegten. Bei der anschließenden ökumenischen Andacht wies Pfarrer Markus Leber darauf hin, dass wir uns von der Güte und Menschenfreundlichkeit, die der Stadtpatron Thomas Morus lebte, anstecken lassen sollten. Pfarrer Dr. Jörg Ettemeyer lobte die Menschen, die sich in den Dienst des Allgemeinwohls stellen. Der evangelische Pfarrer machte auch deutlich, dass „das Eintreten für eine friedliche Demokratie nicht selbstverständlich sei“.

Bevor die Stadtverordneten ihre öffentliche Verpflichtung erneuerten, sprach Alterspräsident Eugen Wörsdöfer zu den Teilnehmern und verdeutlichte, dass „wieder Krieg in Europa herrscht, der immer brutal ist und selten einen echten Gewinner hervorbringt“.

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Bei der Vergabe des Heimatpreises war Spannung im Saal zu spüren. Bereichsleiter Martin Steinberg machte bekannt, dass zehn Bewerbungen für den Heimatpreis 2022 vorlagen. Steinberg: „Allein beim Blick auf diese eingereichten Vorschläge erkennt man die Bandbreite – seien es Dorfgemeinschaften, Jugendliche, rüstige Senioren oder Heimatforscher.“ Somit hatte die Jury im Vorfeld die „Qual der Wahl“. Alle Bewerber, so stellte die Jury fest, passen in das Anforderungsprofil und leisten „professionelles Ehrenamt“ auf sehr hohem Niveau. Doch nur drei wurden auserkoren und konnten ein Stück des „5000-Euro-Kuchens“ bekommen. Bislang wussten die drei Gruppen zwar, dass sie Gewinner sind, aber noch nicht, wie die Jury das Preisgeld aufteilt.

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Die Begründung und Urkundenübergabe oblag Bürgermeister Tobias Puspas, der mit dem Drittplatzierten, der Dorfgemeinschaft Theten-Germaniahütte anfing, die 1000 Euro bekam. Diese Gemeinschaft kümmert sich bereits seit 32 Jahren um das Zusammenleben im Dorf. Bürgermeister Puspas: „Eure Aktivitäten sind geprägt durch den Jahreskalender, Klappstern, Osterfeuer, Martinszug, Nikolausfeier und Stephanus-Singen. Und obwohl der Bauhof ja zum Ort zählt: Spielplatz, Dorfplatz Bolzplatz – all das wird von Euch in Schuss gehalten und in Eigenregie verwaltet.“

Der zweite Preis im Wert von 1500 Euro ging an den Arbeitskreis Ortsgeschichte mit dem „ZeitFenster“. Das Projekt gehört zur ARGE Oedingen. Bürgermeister Puspas unterstrich die Bedeutung dieses, seit 2011 arbeitenden Arbeitskreises. An deren Vertreter gewandt sagte er: „Mit Ihrer Arbeit wecken Sie im Ort ein Bewusstsein dafür, alte Gegenstände, Papiere und Bilder nicht einfach wegzuwerfen, sondern dem Arbeitskreis Ortsgeschichte zur Verfügung zu stellen. Gemeinsam mit Fachleuten, wie unserer Stadtarchivarin Andrea Bräutigam, wird dann überlegt, was im ZeitFenster ausgestellt wird. Und auch bei den Neuplanungen des Stadtmuseums in Grevenbrück bringen Sie Ihre Expertise mit ein.“

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Über den ersten Preis, der mit 2500 Euro dotiert ist, freute sich die AG Miteinander aus Elspe. Die AG besteht seit 1975 aus Jugendlichen und Erwachsenen aller Altersgruppen. Bürgermeister Puspas konstatierte: „Seit mehreren Jahrzehnten begegnen Sie Menschen mit Behinderung vorurteilsfrei und verantwortungsbewusst, teilen mit ihnen Ihre Freizeit. Ich sage, herzlichen Glückwunsch zu einem seit Jahrzehnten hervorragenden Beispiel für Inklusion ohne viel Tamtam.“

Mit der Lennestadt-Hymne und einer anschließenden Stärkung wurde die Bürgerbegegnung beendet.