Attendorn. Die Wagenbauer der KG Attendorn und der Förderverein Straßenkarneval laden am Samstag zum „Tag der offenen Tür“ ein – natürlich ab 11:11 Uhr.

Vor drei Jahren zog zum letzten Mal ein närrischer Lindwurm durch die Attendorner Innenstadt. Anfang 2020 waren die Karnevalisten aus Klein-Colonia buchstäblich mit einem blauen Auge davongekommen, denn nur wenig später stoppte ein Virus namens Corona alle Großveranstaltungen und legte das gesellschaftliche Leben lahm. Wenn überhaupt, konnte danach in der KG-eigenen Wagenbauhalle nur unter strengen Auflagen gearbeitet werden. Aber auch 2022 musste der Veilchendienstagszug wieder abgesagt werden.

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Inzwischen ist in Sachen Karneval (fast) wieder Normalität eingekehrt. Seit Wochen wird in der Wagenbauhalle gesägt, geklebt, gehämmert oder angestrichen. Einige Gruppen bauen ihre seit der Corona-Pause halb-fertigen Motivwagen zu Ende, andere haben ihre alten Mottos über Bord geworfen und bauen komplett neu. Die Themen sind wie immer bunt gemischt und reichen vom skandalreichen englischen Königshaus bis zum CDU-internen Streit in der Attendorner Kommunalpolitik.

Der „Tag der offenen Tür
Der „Tag der offenen Tür" in der Wagenbauhalle der KG Attendorn ist in den  Jahren vor der Corona-Zwangspause immer auf großes Interesse gestoßen. © Martin Droste

„Der Karneval stirbt in Attendorn nicht aus“, ist Frank Brettschneider überzeugt. Der für den Kinderumzug auf Rosenmontag und den großen Veilchendienstagszug verantwortliche Zugleiter hatte seine Wagenbauer zur zweiten Sitzung in das Hotel Himmelreich eingeladen, um wichtige organisatorische Dinge zu besprechen, unter anderem den „Tag der offenen Tür“ am 14. Januar. An diesem Samstag laden die Wagenbauer der Karnevalsgesellschaft und der Förderverein Straßenkarneval Attendorn ab 11:11 Uhr zum fünften Mal alle Interessierten in die Wagenbauhalle am Kattfillerweg 1 ein, die einen Blick hinter die närrischen Kulissen werfen wollen.

Für leibliches Wohl ist gesorgt

Natürlich ist für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Gekühlte Getränke, Kaffee und selbst gebackene Kuchen sowie Würstchen vom Grill, leckere Frikadellen und hausgemachte Salate lassen keine Hungergefühle aufkommen. Außerdem lockt eine Tombola mit attraktiven Preisen und die kleinen Gäste können sich beim Kinder-Schminken Anregungen für die tollen Tage holen. Zusätzlich bieten die Wagenbauer Führungen mit Peter „Pittjes“ Höffer durch die Halle an. Zugleiter Frank Brettschneider liegen für Veilchendienstag bereits Zusagen für 24 Großwagen vor. Nicht mehr bauen wird die KG Neuenhof. Dafür könnten in der nächsten Session zwei oder drei neue Wagen dazukommen. Die Wagenbaugruppe Ennest um Altmeister Horst Brettschneider feiern in diesem Jahr ihr 55-jähriges Jubiläum.

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Immer wichtiger wird für eine Großveranstaltung wie den Veilchendienstagszug, mit Zehntausenden von Teilnehmern und Zuschauern, das Thema Sicherheit. Zum ersten Mal ist in diesem Jahr laut Sicherheitskonzept des Landes Nordrhein-Westfalen Veilchendienstag ein Krisenreaktionsgremium mit Vertretern von Polizei, Feuerwehr, Karnevalsgesellschaft, Ordnungsamt und Kreis im Einsatz, um möglichst schnell und reibungslos auf Probleme und Bedrohungslagen zu reagieren. An bestimmten Stellen der Innenstadt werden sogenannte „Terrorsperren“ aufgestellt, eine zusätzliche Herausforderung für die Treckerfahrer. Das neue Sicherheitskonzept und neue Auflagen machen den Verantwortlichen die Arbeit nicht einfacher. Dafür ist der närrische Weg durch die Innenstadt am 20. bzw. 21. Februar zumindest baustellenfrei.

Das von einigen Karnevalisten befürchtete Konfettiverbot wird Rosenmontag und Veilchendienstag zwar nicht verhängt – nur die Stadthalle ist konfettilose Zone. Aber auch wegen der massiven Preissteigerung beim beliebten Wurfmaterial hat der Elferrat entschieden, kein Konfetti zu bestellen. Wer will, muss sich also selbst darum kümmern. Erwünscht sind zudem nur noch farbechte Papierschnitzel. Aber wer will das kontrollieren.D ie Besucher werden beim „Tag der offenen Tür“ am 14. Januar aufgrund der begrenzten Parkmöglichkeiten gebeten, ihre Fahrzeuge im Bereich der Donnerwenge abzustellen.