Attendorn. Die Karnevalsgesellschaft Attendorn startet mit „spanischer Sonne“ in die fünfte Jahreszeit. Es ist der Auftakt in die 111. Session.

„Der Spanier hat geliefert“, strahlte Marc Rohrmann bei der Sessionseröffnung der Karnevalsgesellschaft Attendorn. Gemeint war „Dauerprinz“ Juan Felix I. (Manzano Vela). Der Karnevalsprinz von 2020 mit spanischen Wurzeln, der corona-bedingt noch immer das Narrenvolk in Kattfilleria regiert, hat offensichtlich gute Beziehungen nach oben. Denn bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen schunkelten Hunderte Karnevalisten aus Klein-Colonia zum Auftakt in die neue Session. Und nicht nur Juan Felix I. hat „große Hoffnung, wieder ganz normal feiern zu können“.

Die Planungen der Karnevalsgesellschaft „Die Kattfiller“ laufen jedenfalls auf Hochtouren. „Die Zeichen stehen gut“, ist auch Vizepräsident Christian Lohölter, der wieder als Moderator auf der Bühne „in unserem Wohnzimmer“ auf dem Alten Markt stand, optimistisch. Schließlich gibt es einiges zu feiern. „Wir gehen in die 111. Session“, verriet Marc Rohrmann, der Präsident der im Jahr 1912 gegründeten Gesellschaft.

In den 11.11. hineingefeiert hatte am Donnerstagabend traditionell das Komitee ehemaliger Prinzen. Mit einem kleinen närrischen Programm, aber leider ohne die „großen“ Jubelprinzen. Denn Werner Thiedig (25 Jahre), Alfred Röxe (40) und Manfred Wiederstein (50) sind alle schon verstorben. Dafür marschierte Christopher Huperz zusammen mit den Garden der KG Attendorn auf dem Alten Markt ein. Der ehemalige Zugleiter regierte vor 25 Jahren als Kinderprinz das Narrenvolk.

Nicht nur der seit 2020 regierende Attendorner
Nicht nur der seit 2020 regierende Attendorner "Dauerprinz" Juan Felix I. hofft auf eine ganz normale Karnevalssession. © Martin Droste | Martin Droste

Mit Huperz war Frank Brettschneider 2020 für den Kinderumzug am Rosenmontag und den großen Veilchendienstagszug verantwortlich. Danach machte dem neuen Zugleiter und seinen Wagenbauern zwei Mal Corona einen dicken Strich durch die Rechnung. Jetzt hofft auch Brettschneider auf „eine normale Session“. Die erste Wagenbau-Sitzung ist schon über die Bühne gegangen, die meisten Gruppen halten an ihren alten Themen fest.

Auch für Daniela Poggel und Andre Selter, das Tanzpaar der Roten Funken, ist es eine besondere Session. Das Duo hört am Aschermittwoch auf. Bis dahin freut sich Alexander Schmitz, der seit eineinhalb Jahren Mitglied der „Roten“ ist, auf seine erste richtige Karnevalssession. „Ich hoffe, das wird richtig gut“, lachte der junge Mann, der sich am Freitagmorgen wie seine Kollegen bei einem Gardefrühstück gestärkt hatte.

Auch Narren aus Ihnetal

Auch aus dem karnevalsbegeisterten Ihnetal waren viele Narren nach Attendorn gekommen, um auf dem frisch renovierten Alten Markt zu feiern, darunter der amtierende Prinz Jürgen I. (Schulte). Mit acht Freundinnen schunkelte Karin Martini die fünfte Jahreszeit ein. Für sie war es ein Pflichttermin, schließlich ist Tochter Natalie das Tanzmariechen der Attendorner Prinzengarde.

Natürlich durfte das neue Sessionsmotto nicht fehlen. Sicherheitshalber präsentierte es KG-Präsident Marc Rohrmann auf einem Plakat: „Nach zwei Jahren Cerveza, Tapas und viel mehr – Ein neuer Prinz muss her.“ Verziert ist der Spruch, der auch auf den neuen Orden steht, mit einem Stier, einer Flamencotänzerin und dem spanischen Wort Adios. Denn auf Altweiber endet die Amtszeit von Dauerprinz Juan Felix I. Bis dahin wollen es die Kattfiller aber noch richtig krachen lassen, wie am Freitag beim Auftritt von „Überraschungsgast“ Jonny Lion – auch der „Löwe von Sange“ genannt. Vorher hatten die Musiker von Kölsch Connection eingeheizt.