Kreis Olpe. Der Verkauf der Weihnachtsbäume startet im Kreis Olpe. Die Nordmanntanne bleibt der beliebteste Baum. Geändert haben sich einige Preise.
Alles wird teurer – auch der Weihnachtsbaum? Wir haben bei einigen Anbietern im Kreis Olpe nachgehört. Auf dem zertifizierten Bio-Weihnachtsbaumbetrieb von Dr. Gregor Kaiser aus Oberelspe gibt es weniger Probleme als viele konventionelle Produzenten haben. „Auch hier gibt es steigende Preise, sowohl durch erhöhte Lohnkosten als auch Kraftstoff“, so Kaiser, der erstmals seit Jahren durch sein Landtagsmandat nicht sechs Wochen am Stück selbst in den Verkauf einsteigt. „Das größte Problem bei vielen Betrieben ist ein Mangel an Mitarbeitern. Insbesondere beim Verkauf, ich kenne mehrere Kollegen, die große Sorgen haben, ihre Verkaufsstände nicht besetzen zu können.“
Unverändert ab Hof
Kaiser verkauft die Bäume zum einen ab Hof, hier bleibt der Preis unverändert: Eine Nordmanntanne in Bio-Qualität kostet bei ihm 17 Euro pro laufendem Meter. Weiterhin betreibt er einen Verkaufsstand in Bonn und liefert Bäume zum Birkenhof in Wilnsdorf und einer Verkaufsstelle bei Mettmann. Die Trockenheit des vergangenen Sommers hat auf die Bäume keine direkten Auswirkungen gehabt, wird aber, so vermutet Kaiser, in einigen Jahren zu spüren sein: „Da sind jede Menge Setzlinge vertrocknet. Je nach Größe braucht ein Baum sechs bis zehn Jahre, und deshalb rechne ich damit, dass es in etwa acht Jahren zu einer Verknappung kommen könnte.“
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Exakt denselben Preis wie Kaiser ruft sein Mitbewerber Peter Quast aus Scheiderwald im Wendener Land auf: „Beim Hofverkauf bleiben wir dabei, im Handel müssen wir zwischen 1 und 1,50 Euro aufschlagen“, so Quast, der außer dem Direktverkauf auch vier weitere Verkaufsstellen unterhält. Die Nordmanntanne sei weiterhin der Renner, außerdem hat Quast auch Nobilis und Blaufichten im Angebot. Insbesondere in den Städten stelle er fest, dass Kunden vermehrt auf Baumärkte ausweichen anstatt bei Weihnachtsbaumhändlern zu kaufen: „Das ist auch eine Folge des Personalmangels.“ Der Hofverkauf laufe weiter uneingeschränkt gut, „das liegt am Preis und am Service“, denn hier werden die Bäume auf Wunsch auch ins Auto getragen.
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„Auch wir mussten leider Gottes ein bisschen an der Preisspirale drehen“, sagt Tobias Schürholz. In seinem Fortbetrieb Drolshagen werden die Bäume nach Größe verkauft. In allen Kategorien habe er den Preis jeweils um zwei Euro erhöht, berichtet Schürholz. 1,50 bis 175 Zentimeter kosten jetzt 27 Euro, 175 bis 200 Zentimeter 32 Euro, 200 bis 225 Zentimeter 37 Euro und 225 bis 300 Zentimeter 45 Euro. Dank familiärer Mitarbeit im im Betrieb und ökologischem Anbau seien die Preissteigerungen bei ihm nur moderat. Großer Vorteil: Tobias Schürholz produziert naturnahe Bäume.
Hohe Kosten für Düngemittel
„Die Kosten für Düngemittel sind exorbitant nach oben gegangen. Wir haben nichts mit chemischen Mitteln zu tun, brauchen keine Herbizide und Pestizide. Wer Düngekosten hat, kommt mit zwei Euro mehr nicht klar. Wir wollten das fair an die Kunden weitergeben“, sagt Schürholz, der auch Shropshire-Schafe hält. Ein Vorteil für ihn sei auch, dass die Bäume nur eineinhalb bis zwei Kilometer von seinem Betrieb entfernt stehen, so dass es keine großen Transportkosten gibt.
Kostensteigerungen gebe es bei den Weihnachtsbaumnetzen: „Die Verpackung geht orbitant nach oben.“ Zudem sei auch der Glühwein teurer geworden, den Schürholz einkauft und der beim Weihnachtsbaumverkauf kostenlos eingeschenkt wird: „Das ist von 99 Cent auf 1,80 Euro hochgegangen.“
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Im Schnitt seien die Weihnachtsbäume in diesem Jahr um etwa 25 Prozent gestiegen, berichtet Tobias Schürholz von Gesprächen mit Kollegen. Was geblieben ist, ist die hohe Nachfrage nach der Nordmanntanne mit 90 Prozent: „Sie ist und bleibt des Deutschen liebstes Kind.“