Kreis Olpe. In Olpe und Altenhundem haben am vergangenen Donnerstag die ersten Weihnachtsmärkte im Kreis Olpe begonnen. Wir machen den großen Preis-Check.

Es weihnachtet im Kreis Olpe. In der Kreisstadt Olpe und in Altenhundem sind am Donnerstag die ersten beiden Weihnachtsmärkte eröffnet worden. Die Sehnsucht der Menschen ist groß, wieder in weihnachtliche Stimmung zu kommen. Aber wie steht’s in Zeiten von Energiekrise und Inflation eigentlich mit den Preisen? Unsere Redaktion hat nachgefragt, wie tief man beim Besuch der Weihnachtsmärkte in die Tasche greifen muss. Was kosten Glühwein, Bier, Bratwurst oder Crêpes?

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Das Gute vorweg: So teuer wie in Köln, das ja für seine großen Weihnachtsmärkte rund um Dom, Neumarkt und Alter Markt berühmt ist, wird es für die Sauerländer nicht. Während man in der Domstadt saftige 4,50 Euro für den Glühwein hinlegen muss, gibt es in Olpe, wo der Historische Weihnachtsmarkt am Donnerstag um 14 Uhr seine Pforten öffnete, roten und weißen Glühwein für erträgliche drei Euro. „Der Preis ist so geblieben. Es ist für die Menschen ohnehin alles schwer genug“, sagt Marktmeister Markus Steffens, der auf dem Olper Marktplatz die urige „Taverne“ betreibt.

„Bio-Wein“

Ab drei Euro gibt es auch auf dem schnuckeligen Weihnachtsmarkt in Altenhundem auf dem Marktplatz ein Henkelglas mit 0,2 Litern weißem oder roten Glühwein, plus 1 Euro Glaspfand. Kinderpunsch, also ohne Alkohol, kostet dasselbe. Wer an der „Ambiente-Theke“ noch einen „Schuss“ dazu ordert, muss noch mal einen Euro (für Amaretto) oder 1,50 Euro (für Rum) draufzahlen. Wer an der Hütte des Tennisclubs Altenhundem heißen Glühwein in weiß oder rot bestellt, zahlt vier Euro mehr, bekommt aber „garantiert Bio-Wein“, verspricht das ehrenamtliche Service-Team. Auch hier werden für „Geschmacksverstärker“ noch mal 100 Cent extra fällig. Kinderpunsch kostet auch hier drei Euro. Der Gewinn fließt komplett in die Jugend- und Vereinsarbeit und das wird sicher vielen Besuchern der Aufpreis Wert sein.

Stoßen am Donnerstag mit einem Glühwein auf den Weihnachtsmarkt 2022 auf dem Olper Marktplatz an: Gaukler Kai Jordens, Marktmeister Markus Steffens und Taverne-Mitarbeiterin Jenny Konrad (von links).
Stoßen am Donnerstag mit einem Glühwein auf den Weihnachtsmarkt 2022 auf dem Olper Marktplatz an: Gaukler Kai Jordens, Marktmeister Markus Steffens und Taverne-Mitarbeiterin Jenny Konrad (von links). © WP | Roland Vossel

Erhöhen musste der Olper Marktmeister Markus Steffens das Pfand für die Gläser. „Die Preise sind um hundert Prozent gestiegen. Deshalb nehmen wie jetzt auch zwei statt einem Euro Pfand. Aber das ist ja nur ein Geldwechsel, die Besucher bekommen es ja zurück“, so der Marktmeister. Keine Wahl hatte Steffens bei der Erhöhung von Bier und Kakao. So habe die Krombacher Brauerei die Preise angehoben. Das Bier ist in diesem Jahr in der „Taverne“ 50 Cent teurer und kostet 2,50 Euro für das 0,25 Liter Glas. Ebenfalls 50 Cent teurer ist beim Olper Weihnachtsmarkt in diesem Jahr der Kakao, weil er im Einkauf einfach teurer geworden ist.

2,50 Euro für 0,25 Liter steht auch auf der Preistafel des Schützenvereins Altenhundem. Hier gibt es Fassbier aus einem anderen Nachbarkreis: Essel-Bräu aus Eslohe. „Eine echte Delikatesse“ verspricht Martin Schneider vom Schützenvorstand und hofft auf regen Absatz an der Schützenhütte. Übrigens: Sollte jemand zu tief ins Glas geschaut haben, der Weihnachts-Marktplatz ist dick mit Hackschnitzeln ausgestreut. Wer fällt, fällt weich, ohne Aufpreis.

Bratwurst ist teurer

Schon von Beginn an ist Peter Köckritz mit seinem Holzkohlegrill beim Olper Weihnachtsmarkt dabei. In diesem Jahr hat er den Preis für die Bratwurst um 50 Cent auf vier Euro erhöht: „Damit gebe ich noch nicht einmal die Mehrkosten weiter. Die Brötchenpreise haben sich verdoppelt, die Wurst ist um etwa 20 Prozent teurer geworden.“ Mit den vier Euro sei die Bratwurst aber immer noch günstig, betont Peter Köckritz: „Wenn man nach Koblenz kommt, kostet die Bratwurst mittlerweile 5,50 Euro.“

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Dagegen ist die klassische Bratwurst im Brötchen mit einem Strich Senf in Altenhundem, Spitzname: Stadionwurst, geradezu ein Schnäppchen. 2,50 Euro kostet das Weihnachtsmarkt-Grundnahrungsmittel pro Stück frisch vom Grill, gefertigt von einer örtlichen Fleischerei. Wer´s lieber süß mag, kommt natürlich auch auf seine Kosten. An der HSG-Hütte (Handballspielgemeinschaft Lennestadt-Würdinghausen) gibt es frische Crêpes, Standard mit Zucker und Zimt, für 3 Euro, mit Schoko 3,50 oder 4 Euro.

Der traditionelle Weihnachtsmarkt in Altenhundem eröffnete am Donnerstag auf dem Marktplatz in Altenhundem. 
Der traditionelle Weihnachtsmarkt in Altenhundem eröffnete am Donnerstag auf dem Marktplatz in Altenhundem.  © Daria Allebrodt

Auch die Standverkäufer in der Hansestadt Attendorn werden Glühwein rot oder weiß für drei Euro über die Theke reichen. Mit „Schuss“, also einem alkoholischen Verstärker (meist Rum oder Amaretto) wird einen Euro teurer. Das 0,25-Liter-Glas Pils kostet 2,50 Euro. Eine in der hiesigen Gastronomie mittlerweile gängige Größenordnung. Auch die Bratwurst ist auf dem Attendorner Weihnachtsmarkt nicht unerschwinglich: 3,50 Euro. Die sogenannte „Manta-Platte“ (Currywurst/Pommes) ist für 6 Euro zu haben.

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Bleibt noch die Frage an die Kölner Glühweinverkäufer, warum die Preise so in die Höhe geschossen sind. Als Antwort kommt das Übliche: „Höhere Energie- und Rohstoffkosten,“ Im Vergleich zu vorher bedeuten die 4,50 Euro einen Aufschlag von 50 Cent. Die Bratwurst kostet dort übrigens „nur“ 4 Euro.