Attendorn. Mathias Goebel wird sein Amt am kommenden Wochenende in jüngere Hände abgeben. Was Neu-Küster Justin Hochstein in Attendorn plant.

Die Verabschiedung des bisherigen Küsters des Sauerländer Doms, Mathias Goebel, steht am kommenden Sonntag, 27. November, an. Elf Jahre und sechs Monate war der Küsterdienst die Aufgabe des gebürtigen Soesters. Jetzt möchte er sich beruflich verändern. Was der noch 42-Jährige machen wird, steht derzeit noch nicht ganz fest.

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Ein Nachfolger für die Vollzeitstelle an der Attendorner Pfarrkirche – zum Aufgabengebiet gehört auch die Versorgung der Hospitalkirche sowie administrativ alle Gottesdienstorte im Stadtgebiet – ist bereits gefunden: Justin Hochstein hat am 1. November seinen Dienst an St. Johannes Baptist begonnen. Dem 21-Jährigen ist der Küstertätigkeit überhaupt nicht fremd. Mit seiner Großmutter hat er diese Aufgabe in jungen Jahren an der St.-Margaretha-Kirche in Ennest ausgeführt. Auch hat er in Ennest im Pfarrgemeinderat mitgearbeitet. Aus seiner Vita geht außerdem hervor, dass er in Attendorn geboren wurde, in Serkenrode aufwuchs und im Jahre 2011 mit seiner Mutter nach Ennest zog, seinen Abschluss an der Hanseschule machte und anschließend eine zweijährige Lehre zum „Staatlich anerkannten Kinderpfleger“ absolvierte.

In der Bischofskirche in Paderborn

Ab dem 16. Lebensjahr übernahm er zwischenzeitlich die offizielle Küstervertretung für Mathias Goebel am Sauerländer Dom. Im Jahre 2017 war Justin Hochstein an der Bischofskirche in Paderborn als Küsterpraktikant aktiv. „Dass ich nach meiner Ausbildung zum Kinderpfleger Küster werden würde, war für mich irgendwie völlig klar. Ich hatte mir tatsächlich keinen Plan B überlegt“, sagte Justin Hochstein. Seine erste Vollzeitstelle als Küster wurde von Mai 2020 bis zum 31. Oktober 2022 der Siegtaldom in Windeck-Dattenfeld (Rhein-Sieg-Kreis). Doch dann wurde die Stelle am Sauerländer Dom frei. Justin Hochstein bewarb sich und es klappte.

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Mittlerweile ist er in die Innenstadt gezogen und hat somit einen kurzen Weg zum Wahrzeichen Attendorns. Das Aufgabengebiet in Attendorn – hierzu zählen auch die Kirchenwäsche und das Saugen und Wischen in der Pfarrkirche – ist insgesamt größer als in Windeck-Dattenfeld, konstatierte der Neu-Attendorner. Für einen Küster-Ausbildungslehrgang wird sich der 21-Jährige im nächsten Jahr im Bildungs- und Tagungshaus Liborianum in Paderborn anmelden.

Goebel verschwindet nicht

Mathias Goebel wird bis zum Jahresende noch einige sporadische Einsätze in der Pfarrkirche haben. Aber auch danach ist er als Lektor und Kommunionhelfer im dann ehrenamtlichen Dienst tätig. Im Pfarrgemeinderat Attendorn wird er weiterhin aktiv und in der Hansestadt wohnen bleiben. Gern resümiert Goebel seinen über elfjährigen Dienst, in dem sich doch im Laufe der Zeit einiges verändert hat. „Die Messdienerausbildung ist in St. Johannes Baptist in dieser Zeit mit meinem Namen verbunden.“

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Einen Wandel in der Technik gibt es zu erwähnen. Die EDV-Arbeit wurde deutlich mehr. Statt zum Telefon zu greifen, werden heute WhatsApp‘s verschickt. Beim Gottesdienst im Livestream ist der Datenschutz zu beachten. Nach dem Tod von Domkapitular Vorderwülbecke wurden die Messen reduziert. Trauergottesdienste werden vermehrt in der Friedhofskapelle des Waldfriedhofs abgehalten. Dafür sind Sondergottesdienste mehr geworden. Weggottesdienst für Kommunionkinder sind für den Küster zum Beispiel hinzugekommen. Verschiedentlich wird aus einer kirchlichen Trauung ein Event mit Solosänger. Damit man den schönsten Tag im Leben eines Paares auch immer zurückverfolgen kann, ist ein Filmteam vor Ort.

In den Pfarrnachrichten wurde die Arbeit von Mathias Goebel ausdrücklich gewürdigt: „An vielen Stellen hat er sich engagiert und das kirchliche Leben über seine eigentlichen beruflichen Aufgaben hinaus viele Jahre mitgestaltet. Dafür ist unsere Kirchengemeinde ihm sehr dankbar.“ Alle, die sich persönlich von Mathias Goebel verabschieden möchten, sind am ersten Adventssonntag um 11 Uhr in der Pfarrkirche zur Heiligen Messe eingeladen. Anschließend findet ein Empfang im Pfarrheim statt.