Attendorn. Bei Wartungsarbeiten im Sommer traten im Lehrschwimmbecken am Stürzenberg unerwartete Mängel auf. Jetzt sind die Ergebnisse eines Gutachters da.

Die unfreiwillige Schließung des Lehrschwimmbeckens unter der Turnhalle am Stürzenberg in Attendorn sorgte im Sommer für einen großen Aufschrei. Bei Wartungsarbeiten im Juli entdeckten die Experten unerwartete Mängel, die ein sofortiges Schwimmverbot aus hygienischen Gründen nach sich zogen. Seitdem können weder Grundschüler, die kurz danach aus den Sommerferien zurückkehrten, noch Teilnehmer von Schwimmkursen, die nach der langen Corona-Pause endlich wieder anliefen, am Stürzenberg ins Wasser springen. Und weil das Hallenbad am Wassertor aus allen Nähten platzt und kaum noch freie Kapazitäten aufweist, wissen viele Betroffenen nicht, wohin sie ausweichen sollen.

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An der Situation hat sich bis heute nichts geändert, das Lehrschwimmbecken ist weiterhin geschlossen. Dafür ist das Ausmaß des Schadens jetzt bekannt. „Sowohl die Zu- als auch die Abläufe sind stark korrodiert und einige Fliesen unterspült“, fasst Attendorns Gebäudemanager Ludger Gabriel auf Anfrage dieser Redaktion die Ergebnisse eines beauftragten Gutachters zusammen. Immerhin: Aus dessen Sicht sei das Lehrschwimmbecken noch sehr gut sanierbar. Gabriel: „Das Sanierungskonzept sieht eine Erneuerung der Zu- und Abläufe und die Sanierung der kritischen Fugen vor. Auch die notwendigen Rohrleitungen werden saniert oder ersetzt.“

Beprobung der Bausubstanz

Um genauere Aussagen über den Erhaltungszustand des Betons geben zu können, erfolge momentan noch eine Beprobung der Bausubstanz. Da das Lehrschwimmbecken noch weitgehend in Ordnung scheine, so der Gebäudemanager, könne durch vergleichsweise kleine Maßnahmen wie einem Anstrich der Status quo erhalten bleiben. Wann die Grundschüler wieder in „ihr“ Lehrschwimmbecken dürfen, kann Gabriel noch nicht absehen. Derzeit würde die Stadt Angebote von Handwerkern zur Behebung des Schadensbildes einholen und nach Auswertung und Vergabe der Aufträge zusammen mit den dann beauftragten Firmen ein Bauzeitenplan erstellen. Sobald dieser vorliege und erkennbar wird, dass die Arbeiten planmäßig verlaufen, werde man die Öffentlichkeit informieren.

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Schulamtsleiter Frank Burghaus hofft, dass dieser Zeitpunkt so schnell wie möglich kommt, denn: „Seit drei Jahren zieht sich leider dieser rote Faden durch unser Schulschwimmen. Während Corona konnten die Schulen maximal in Kleinstgruppen ins Wasser gehen, und dann kam auch noch die Schließung des Lehrschwimmbeckens. Das ist nicht zufriedenstellend.“ Laut Burghaus hätten viele Eltern die Schwimmausbildung ihrer Kinder in der Zwischenzeit selbst in die Hand genommen.

Coronabedingter Rückstau

Genauso hart traf die plötzliche Schließung Vereine wie den TV Attendorn oder den Schwimmverein Schwarz-Weiß Attendorn, die schon durch die Corona-Pandemie arg gebeutelt waren. „Wir waren froh, dass die Kurse gerade wieder stattfinden konnten. Jetzt wird wieder alles zurückgeworfen“, betonte im Sommer Manuela Wittmann vom TV Attendorn. An der Ausgangslage habe sich bis heute nichts geändert.

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„Durch die coronabedingten Einschränkungen (...) ist noch viel aufzuholen. Der Rückstau in der Schwimmausbildung ist derzeit kaum zu bewältigen“, klagte damals auch der Schwimmverein Schwarz-Weiß Attendorn in einer Mitteilung über die schwierige Situation, die sich durch die unerwartete Schließung des Lehrschwimmbeckens noch einmal verschlimmert hatte. Spürbare Verbesserungen treten vermutlich erst dann auf, wenn das Lehrschwimmbecken endlich wieder geöffnet hat.