Attendorn. Die Stadt will einen guten Straßenausbau, die Fraktionen sorgen sich um Objektivität und Transparenz. Eine wichtige Entscheidung wird vertagt.

Die Stadt Attendorn hat ihre Entscheidung, einen externen Gutachter vor Baumfällungen im Innenstadtbereich zu beauftragen, vertagt. Zuvor hatte die Grünen-Fraktionen einen Antrag gestellt – für eine „sinnvolle und objektive Faktenermittlung“.

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Bürgermeister Christian Pospischil räumte im Ausschuss für Planen, Bauen, Klima- und Umweltschutz in dieser Woche ein, dass der Wert von gestandenen Bäumen zugenommen habe. Gleichzeitig müsse aber auch ein qualifizierter Straßenausbau ermöglicht werden. Baumfällungen sind ein sensibles Thema – das wurde fraktionsübergreifend deutlich. „Es ist schwierig, dazu eine Aussage zu treffen. Es ist weder einfach, den Antrag abzulehnen noch zu folgen“, so Markus Harnischmacher (UfA).

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Vor allem das Vertrauen habe in der Vergangenheit gelitten, betonte Rolf Schöpf (CDU): „Es offenbaren sich grundsätzliche kommunikative Schwierigkeiten, die die Verwaltung bei der Einbeziehung in der Öffentlichkeit häufig hat.“ Meinolf Schmidt (UWG) bemängelte die nachlassende Diskussionskultur im Hinblick auf geplante Fällungen: „Mir ist es wichtig, dass jemand Drittes darüber schaut. Dann muss man sich auch nicht das Argument gefallen lassen, dass Bäume zu früh gefällt wurden. Ich verstehe die starke Ablehnung gegenüber einem Externen nicht.“ Ein Externer könne den Straßenausbau konterkarieren, argumentierte Tiefbauamtsleiter Manuel Vogt.

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Letztendlich stimmten die Ausschussmitglieder einstimmig dafür, die Vorstellung der Baumschutzsatzung abzuwarten – und dort die Kontroverse um einen externen Baumgutachter miteinfließen zu lassen.