Attendorn/Milstenau. Susanne Gehrmann aus Attendorn hat den Sprung von Instagram zur ersten Kunstausstellung geschafft. An diesem besonderen Ort zeigt sie ihre Werke.
Es geht um das Gefühl, das entsteht. Weg von der verkopften Haltung, hin zur Intuition. Loslassen. Susanne Gehrmann aus Attendorn hat einen Ausgleich zu ihrem Alltag gesucht. Zu ihrem Alltag als Künstlerin, in dem sie mit vollen Körpereinsatz malt. Manchmal auf dem Boden, oft außerhalb des Rahmens. „Kunst kann kräftezehrend sein. Vor allem emotional“, sagt Gehrmann. Um ihre Akkus wiederaufzuladen, hat sie vor etwa zwei Monaten mit Yoga angefangen. Hier hat sie ihren körperlichen und mentalen Ausgleich gefunden. Und gleichzeitig die Möglichkeit, ihre Kunst bei ihrer ersten eigenen Ausstellung präsentieren zu können.
Altes Bauernhaus in Milstenau, das zum „Yoga Now“-Zentrum wurde
Das alte Bauernhaus in Milstenau hat viel erlebt. Es ist ein Ort mit über 200-jähriger Geschichte. Die dunklen Fachwerkbalken, die schiefen Wände, der Blick ins Grüne – die Zeit scheint hier langsamer zu vergehen. „Als ich zum ersten Mal hierher gekommen bin, hat es sich direkt wie ankommen angefühlt“, meint Gehrmann. Darauf hat Constanze Taralli Wert gelegt. Ihr „Yoga Now“-Zentrum in Milstenau sollte sich abheben von anderen Studios. „Yoga, das hat viel mit Gefühl und Sinnesanregung zu tun. Deswegen finde ich es wichtig, auch die Umgebung mit einzubeziehen, in der man Yoga praktiziert“, betont Taralli. Ein angenehmer Duft, gedämpftes Licht, eine Tasse warmer Kräutertee – aus diesen Zutaten entsteht das Gefühl des Geborgenseins. Susanne Gehrmann hat genau das gespürt. Danach führte eins zum anderen.
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„An Zufälle glaube ich nicht“, sagt Taralli und lacht. Eher an Fügungen. Seitdem sie vor zwei Jahren das alte Bauernhaus Stück für Stück in ein Yoga- und Seminarzentrum verwandelt hat, hatte sie die Idee, hier auch mal eine Kunstausstellung ausrichten zu wollen. Es war mehr eine Vorstellung als ein konkreter Plan. Dann kam Susanne Gehrmann in einen ihrer Yoga-Kurse. Und mit ihr der Impuls zur Umsetzung. Eine Künstlerin, die ihrer ersten Ausstellung entgegenfiebert, und eine Yoga-Therapeutin, die gerne Kunst ausstellen möchte. Eine glückliche Fügung.
„Kunst trifft Yoga“: Es ist nicht nur die Kurzfassung von Susanne Gehrmanns und Constanze Tarallis Begegnung. Es ist auch der Name der Ausstellung, die am Sonntag, 30. Oktober, ab 16 Uhr in den Räumlichkeiten des Yogazentrums stattfinden soll. Auf zwei Etagen wird Gehrmann ihre Kunstwerke ausstellen. Manche hängen schon jetzt an den charmant-schrägen Wänden des Hauses, andere werden auf Paletten oder Staffeleien drapiert. Über zehn abstrakte Acryl-Werke wird die Künstlerin präsentieren, die Raum für verschiedenste Wahrnehmungen und Interpretationen geben. Der wichtigste Begleiter: das Gefühl beim Betrachten. „Um den Zugang zu erleichtern, werden wir im Hintergrund leise Mantra-Musik abspielen“, so Taralli. Dazu wird es einen Sektempfang geben. Für die Sinnesanregung.
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Obwohl Susanne Gehrmann anfangs einen Ausgleich gesucht hat, hat sie beim Yoga viele Parallelen zur Kunst entdeckt. Die weiße Leinwand, die der Yoga-Matte gleicht; dass Erzwungenes nicht zur Zufriedenheit führt; dass Gedanken losgelassen werden dürfen. „Es muss aus dem Herzen kommen, sonst ist es falsch“, sagt Taralli. Da ist es wieder, das Gefühl. Es ist zentral für Kunst und Yoga. Und für das Leben.
>>> ACRYL UND MISCHTECHNIKEN
- Seit einem Jahr ist Susanne Gehrmann selbstständige Künstlerin. Ihre Kunst zeigt sie regelmäßig auf ihrem Instagram-Account „interior_art_painting“.
- Susanne Gehrmann malt vorwiegend mit Acryl, sie wendet aber auch Mischtechniken aus Aquarell, Softpastellkreide, Tusche und Ölpastell an.
- Viele ihrer Kunstwerke sind Auftragsarbeiten, bei denen sie zusammen mit den Kunden Ideen entwickelt und Format und Gestaltung auf die jeweilige Räumlichkeit abstimmt. Darüber hinaus bietet sie aber auch bereits fertiggestellte Bilder zum Verkauf an. Mehr Eindrücke gibt es auf www.susannegehrmann-art.de.
- Die Ausstellung „Kunst trifft Yoga“ findet statt am Sonntag, 30. Oktober, im Yoga-Zentrum, Milstenau 45, in Attendorn. Beginn ist um 16 Uhr. Auch Besucher, die kein Yoga praktizieren, sind willkommen.