Hünsborn/Olpe. Der Radfahrer, der in Olpe gegen einen Grabstein prallte, wurde nach Guinea überführt. Die Kollegen sind erschüttert und wollen unbedingt helfen.
Eine ganze Firma steht unter Schock. Bei Arns-Bau in Hünsborn weht der Trauerflor. Denn die rund zwei Dutzend Männer, die hier Häuser und Hallen bauen, haben einen Freund und Kollegen verloren. Kemo Sangare war erst 27 Jahre alt, als er in der vorvergangenen Woche in Olpe aus bislang unbekannten Gründen die Kontrolle über sein Fahrrad verlor, die steile Franz-Menke-Straße herabschoss und gegen die Hecke des Friedhofs fuhr. Er wurde hinübergeschleudert, prallte mit dem Kopf gegen einen Grabstein und verstarb noch an der Unfallstelle.
Der junge Mann aus Guinea, der auf dem Hatzenberg in Olpe wohnte, war seit 2016 Teil des Teams der Firma Arns, er hatte hier eine Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter absolviert und war danach von Firmenchef Bernd Arns gern übernommen worden. Keno Sangare galt nicht nur als freundlicher Kollege, sondern hatte sich einen Ruf als „Sunnyboy“ erworben, der stets für einen Scherz zu haben war. „Er sprudelte nur so vor Ideen“, berichtet einer der Männer, und durch die Tatsache, dass er seine Heimat verlassen hatte, um durch seiner Hände Arbeit Geld zur Unterstützung seiner Familie im bettelarmen Guinea zu verdienen und den Großteil seines Verdienstes an Frau und Tochter sowie seiner Mutter zu schicken, hatte er sich die Hochachtung des Arns-Teams verschafft.
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Die Belegschaft des Bauunternehmens hat sich inzwischen darum gekümmert, dass der Leichnam in die Heimat überführt werden konnte. „Sein Sarg ist am selben Tag nach Guinea geflogen worden, an dem Kemo eigentlich für zwei Wochen nach Hause wollte“, so ein erschütterter Kollege. Ein Spender hat die Kosten für die Überführung übernommen. Vertreter der Firma haben in Siegen an einer Trauerfeier für den Verstorbenen teilgenommen, den der dortige Verein „Association des guinéens et amis de Guinee – Verein der Guineer und Freunde Guineas“ organisiert hatte. Und in der Belegschaft fiel schnell der Entschluss, die Familie ihres Freundes und Kollegen nicht alleinzulassen. Sie haben ein Spendenkonto eingerichtet und wollen dort Geld zusammentragen, damit die Folgen des tragischen Tods von Kemo Sangare wenigstens finanziell abgemildert werden. „Ersetzen kann ihn niemand“, so ein Mitglied der Arns-Belegschaft.
Das Spendenkonto hat die IBAN DE98 4625 0049 0304 0436 56.