Kreis Olpe. Die Olper Geißböcke schmeißen ein Mitglied raus, das mit einer fiesen Masche Fans um ihr Geld brachte. Eine Anzeige bei der Polizei liegt vor.
Ein Alptraum für jeden Fußballfan: Endlich hat er eine heiß begehrte Eintrittskarte für das nächste Bundesligaspiel seines Herzens-Clubs ergattern können, doch dann liefert der vermeintliche Verkäufer erstens die Karte nicht und behält auch noch das Eintrittsgeld.
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Der Präsident des FC-Köln-Fanclubs „Olper Geißböcke“, Dr. Jürgen Schwickerath, gehört zu den so Geschädigten, nachdem er bei einem Mitglied seines Fan-Clubs mehrere Karten bestellt, aber diese nicht erhalten hatte und teilweise immer noch auf die Rückzahlung des Geldes wartet: „Deshalb haben wir uns vom Fanclub entschlossen, den Kartenbetrüger aus unserem Club auszuschließen und die Sache öffentlich zu machen. Wir wissen mittlerweile von einer Handvoll Betroffener, darunter mehrere Mitglieder unseres Fanclubs. Wir warnen ausdrücklich davor, privat Karten bei Anbietern zu bestellen und zu bezahlen, die man nicht ganz genau kennt.“
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Besonders ärgerlich: In einem Fall habe der Betrüger ein- und denselben Platz im Rhein-Energie-Stadion dreimal verkauft, so dass es im Stadion zur unangenehmen Situation gekommen sei, dass mehrere Fußballfans denselben Sitzplatz hätten einnehmen wollen. Alle drei hätten denselben „Verkäufer“ nennen können.
Dr. Jürgen Schwickerath informierte die zum Sonntag-Bundesligaspiel gegen Union Berlin Mitgereisten bereits während der Busfahrt über die ärgerlichen Vorfälle, jetzt solle die Öffentlichkeit folgen, damit nicht noch andere Fußballfans in die Falle tappten.
Der Fanclub-Präsident berichtet im Gespräch mit unserer Redaktion auch, wie es ihm persönlich ergangen sei: „Ich lernte den vermeintlichen Kartenverkäufer im Juli näher kennen. Er sprach mich an, ob ich Karten für das Heimspiel gegen Borussia Dortmund am 1. Oktober haben wolle. Er könne regelmäßig Karten für Spiele des 1. FC Köln über verwandtschaftliche Beziehungen besorgen.“ Schwickerath bestellte im Vertrauen auf die Ehrlichkeit des Fanclub-Mitglieds Karten für das Heimspiel gegen Schalke und mehrere andere Spiele, die er an weitere Fanclub-Mitglieder weitergeben wollt und ging in finanzielle Vorleistung: Mehrere hundert Euro.
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Schon die Karten für das Schalke-Spiel seien trotz mehrerer Aufforderungen und Telefonate nie geliefert worden. Erst nach einem Rechtsanwaltsschreiben sei wenigstens das Geld für die beiden Schalke-Karten überwiesen worden, der Großteil der Summe, so Schwickerath am Mittwoch Nachmittag, „ist bis heute nicht eingetroffen.“ Zwischenzeitlich habe der Beschuldigte versprochen, auch das übrige Geld zu überweisen, die zugesagten Fristen jedoch verstreichen lassen: „Mein Geld habe ich bis heute nicht“, so Schwickerath.
Ein ebenfalls Betroffener des Fanclubs habe weniger Geduld mit dem Karten-Betrüger aufgebracht und diesen bei der Polizei angezeigt. Polizeipressesprecher Thorsten Scheen bestätigte den Eingang der Anzeige wegen „Warenbetruges“: „Solche Fälle kommen immer mal wieder vor, dabei handelt es sich aber fast ausschließlich um Ebay-Geschäfte“, kommentiert Scheen. Das betreffe auch Konzertkarten. Schwickerath bestätigte, in das Verfahren eingebunden zu sein, da der Geschädigte, der die Strafanzeige erstattet habe, ihn als Zeugen und ebenfalls Geschädigten angegeben habe.
Auch der Geschäftsführer des FC-Fanclubs, Michael Hochstein, war vor einigen Monaten vom jetzt Beschuldigten angesprochen worden. Auch ihm gegenüber habe der Mann geprahlt, so Hochstein im Gespräch mit unserer Redaktion, er könne für so ziemlich alles Eintrittskarten besorgen, er sei auch bestens vernetzt in FC-Kreisen. Hochstein appelliert in diesem Zusammenhang an die Fanclub-Mitglieder: „Wenn jemand Interesse an Karten hat, sollte er sich ausschließlich an den Fanclub wenden und Karten unter mholpe@t-online.de ordern. In der Regel schreiben wir unsere Mitglieder an. Wir bemühen uns, für jedes Heimspiel ein gewisses Kartenkontingent zu bekommen.“