Attendorn. Die Stadt wäre bereit, auf dem Grundstück des Ruhrverbands an der Bigge neue Bänke aufzustellen. Doch die Verkehrssicherungspflicht steht im Weg.

Grundsätzlich sind sich die Verantwortlichen der Stadt Attendorn, der Seniorenrat und der Ruhrverband einig: Die vier Bänke zwischen dem Biggedamm und dem Strandbad an der Waldenburger Bucht haben ihre beste Zeit hinter sich und sollten ausgetauscht werden. Geht es nach der Stadt und vor allem nach ihrem Seniorenrat, dann lieber gestern als heute. „Da muss dringend etwas gemacht werden, den Bänken fehlt teilweise schon der Untergrund, so dass man etwas sehr viel Beinfreiheit hat“, moniert beispielsweise Walter Müller, Vorsitzender des Attendorner Seniorenrates. Doch so schnell wird der Austausch nicht über die Bühne gehen, auch wenn die Stadt großes Interesse signalisiert hat, die neuen Bänke selbst aufzustellen.

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Die Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofes würden sofort parat stehen, auch wenn sie gar nicht zuständig sind. Denn die in die Jahre gekommenen Sitzgelegenheiten stehen auf dem Grundstück des Ruhrverbandes, der grundsätzlich auch gar kein Problem damit hätte, wenn die Stadt den Austausch vornimmt. Wäre da nicht ein kleines, vielleicht auch größeres Haftungsproblem. Denn im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht wäre die Stadt Attendorn nicht nur für die neuen Bänke verantwortlich, sondern auch für die Bereiche ringsherum. Also mehr oder weniger für die Felswand mit dem darüber befindlichen Wald, vor dem die Bänke platziert sind – übrigens mit bestem Blick auf den Biggesee.

Keine Option

Das wiederum ist keine Option für die Stadt. „Wir verzetteln uns sonst. Wir können unsere Mitarbeiter doch nicht mit der Pflege und der Sicherung von Bereichen vertrauen, mit denen wir überhaupt nichts zu tun haben. Wir sind nicht mal Grundstückseigentümer“, erklärt Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) und ergänzt: „Wir können nicht jeden Spaß mitmachen, sonst stoßen wir an unsere personellen Grenzen.“

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Diese Haltung kann Ralf Stötzel, beim Ruhrverband als Betriebsstellenleiter für Bigge und Lister verantwortlich, „zu 100 Prozent nachvollziehen.“ Doch es sei beim Ruhrverband so geregelt, dass in einem solchen Fall die Stadt als Aufsteller der Bänke dafür verantwortlich sei, dass zum einen keine Steine den Hang herunterkommen und zum anderen die Bereiche links und rechts der Bänke sauber gehalten werden.

Weil die Stadt aber dankend ablehnt, wird der Ruhrverband die vier betroffenen Bänke nun selber austauschen. Ralf Stötzel will allerdings keine falschen Hoffnungen machen und sagt: „Ich kann nicht versprechen, dass in einem halben Jahr die neuen Bänke stehen. Wir gucken uns mehrmals im Jahr die Bänke an und wenn zum Beispiel das Holz anfängt zu durchfaulen, dann tauschen wir natürlich aus.“ Nur wann es soweit ist, das steht derzeit noch in den Sternen.