Gerlingen. Es werden über drei Millionen Euro investiert. Die Jugendfeuerwehr bekommt einen eigenen Bereich.
Die Modernisierung der vier Feuerwehrgerätehäuser steht auf der Agenda der Gemeinde Wenden ganz oben. Sie ist Teil der Investitionsstrategie. Im Hinblick auf die Schwarz-Weiß-Trennung (Vermeidung von Kontaminationsbewegungen) und den mangelhaften Unfallschutz muss dringend gehandelt werden. Der Anbau in Wenden ist bereits abgeschlossen. Jetzt liegen die konkreten Pläne für Umbau und Erweiterung des Feuerwehrhauses in Gerlingen auf dem Tisch. Katharina Ochibowski präsentierte sie im Bau- und Planungsausschuss.
Zunächst listete die Architektin bei der Gemeinde Wenden die Mängel beim Gerlinger Feuerwehrhaus auf: Die Umkleidemöglichkeiten sind mangelhaft, es gibt zu wenige WC und nur eine Duschmöglichkeit. „Die Verkehrswege sind nicht kreuzungsfrei und sicher. Es gibt keine Sicherheitsbeleuchtung und keine Notstromversorgung. Es gibt keinen eigenen Bereich für die Jugendfeuerwehr und zu wenig Lagermöglichkeiten“, sagte Katharina Ochibowski.
So sehen die Pläne aus: Im Untergeschoss des dreigeschossigen Gebäudes bleiben Schulungsraum, Teeküche und Technikräume erhalten. Zur Optimierung des Brandschutzes erhält der Schulungsraum einen eigenen Ausgang ins Freie. Der Sanitärbereich wird umgebaut und saniert. Im vorherigen Waschraum und Lager werden die Notstromversorgung und der Kompressor untergebracht.
Eingeschossiger Anbau
Im Erdgeschoss bleibt der Funk- bzw. Tele-/ Kommunikationsraum bestehen, während der Bereitschaftsraum vergrößert wird. Da die Gerlinger Wehr der Wartungsstützpunkt für die Atemschutzgeräte (ASG) und die Chemikalienschutzanzüge (CSA) aller vier Feuerwehren in der Gemeinde ist, wird der Rest des Erdgeschosses so umgebaut, dass alle erforderlichen Abläufe zum Pflegen, Warten, Instandhalten, Prüfen, Verwalten und Lagern optimiert werden. Auch hier soll eine Schwarz-Weiß Trennung, insbesondere für die Anlieferung und Abholung, eingehalten werden.
Die Wohnung im Obergeschoss soll größtenteils zum Bereich für die Jugendfeuerwehr umgebaut werden. Es entstehen Umkleidebereiche mit eigenen WC-Einheiten für Mädchen und Jungen. Im nordwestlichen Teil des Obergeschosses sind künftig Verwaltungsraum und Lagebesprechungsraum. An der nordwestlichen Fassade ist eine Fluchttreppe geplant. Die Fahrzeughalle wird im vorderen Bereich um einen dahinterliegenden Lager- und Werkstattbereich erweitert. In der hinteren Fahrzeughalle werden zwei Öffnungen in den Wänden geschaffen, um den Alarmweg hinter den Fahrzeugen zu gewährleisten.
An der hinteren Fahrzeughalle im Nord-Osten des Grundstücks wird es einen eingeschossigen Anbau geben. Dieser ist notwendig zur Schaffung von nach Geschlechtern getrennten Umkleide- und Sanitärbereichen, der Umsetzung der Schwarz-Weiß-Trennung sowie der Verbesserung des Zugangs zur Fahrzeughalle im Alarmfall. Die Erschließung für Einsatzkräfte erfolgt über eine Zufahrt neben dem Anbau von der Biebergstraße auf einen neu angelegten Parkplatz. Dort befinden sich die Alarmstellplätze und die übrigen Parkplätze für die restlichen Einsatzkräfte und andere Vereinsmitglieder.
Maximale Förderung
Über einen kurzen Alarmweg gelangen die Einsatzkräfte vom Parkplatz direkt in den neuen Anbau und in die Umkleiden und von dort aus in die Fahrzeughalle zu den Einsatzfahrzeugen. Die Fahrzeuge rücken über den Alarmhof aus und gelangen von dort auf die Biebergstraße. Wiederkehrende Fahrzeuge gelangen über die Biebergstraße und den Alarmhof zurück in die Fahrzeughalle. Nach Abstellen des Fahrzeugs in der Fahrzeughalle gelangen die Einsatzkräfte über eine klare räumliche Schwarz-Weiß-Trennung wieder in die Umkleiden. Hierdurch gibt es keine Vermischung von kontaminierten und dekontaminierten Räumen mehr.
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Die Maßnahme soll in drei Bauabschnitten erfolgen. „Der erste ist der Umbau und die Sanierung des leerstehenden Obergeschosses. Hier können wir zügig anfangen“, so die Architektin. Danach folgen die Arbeiten im Unter- und Erdgeschoss sowie der Anbau (zweiter Abschnitt) und dann das Lager im rückwärtigen Bereich und die Außenanlagen (dritter Abschnitt). Baubeginn ist Ende dieses Jahres, die Fertigstellung ist im Oktober 2024 geplant. Die Kosten betragen voraussichtlich 3,105 Millionen Euro, wobei es eine maximale Förderung von 250.000 Euro gibt.