Wenden. Die Vorbereitungen für die Kärmetze gehen in die finale Phase. Ganz Wenden wird wieder zum Rummelplatz.

Das Kirmesfieber steigt. Endlich dreht sich nach der zweimaligen Corona-Zwangspause wieder das Riesenrad. In gut zwei Wochen geht es in Wenden rund. Dann verwandelt sich der ganze Ort wieder in einen riesigen Rummelplatz. Mit dem Fassbieranstich am Samstag, 13. August, gegen 15 Uhr gibt Bürgermeister Bernd Clemens den Startschuss zum größten Volksfest in Südwestfalen.

Es wird die 269. Auflage der Wendschen Kärmetze sein. Und in all den Jahren hat sich eines nicht verändert: die gelungene Mischung aus Tradition und Moderne. Neben Riesenrad und weiteren spektakulären Fahrgeschäften und Attraktionen gibt es praktisch zur Entschleunigung den Gottesdienst am Sonntag und nach dem Ruhetag am Montag die Tierschau am Dienstag.

Highlight der Kirmes 2022 wird der 80 Meter hohe Kettenflieger „Around the World XXL“ sein. „Durchbrechen Sie die Wolken, fliegen Sie durch die Lüfte mit freibaumelnden Beinen – erleben Sie das echte Gefühl des Fliegens mit einer nie dagewesenen Aussicht“, beschreibt Schausteller van der Beek-Doornberg aus dem holländischen Apeldorn sein Fahrgeschäft, das sich mit 65 Stundenkilometern dreht.

Platziert wird das spektakuläre Ketten-Karussell gegenüber der Tierschauwiese. „Das hat es in Wenden noch nicht gegeben“, frohlockt Kirmes-Organisator Thomas Clemens über die Verpflichtung. Nach Angaben des Betreibers handelt es sich bei „Around the World XXL“ um den höchsten mobilen Kettenflieger der Welt.

Kirmes vermisst

Neben den Menschen im Wendschen und der Umgebung freut sich auch ein Mann in Dortmund, dass die Kärmetze endlich wieder stattfindet. „Die Vorfreude auf die Wendener Kirmes ist riesig, gerade, weil das Fest so verwurzelt ist und es so gelebt wird. Die Tradition wird hochgehalten und es gibt eine starke Anteilnahme der Bevölkerung“, schwärmt Patrick Arens. Der Vizepräsident des Bundesverbandes Deutscher Schausteller und Marktkaufleute wird am 13. August dabei sein, wenn Bürgermeister Clemens die Kirmes eröffnet.

„Man merkt, dass die Menschen Kirmes vermisst haben“, beschreibt Arens die Stimmung in der Bevölkerung seitdem es wieder grünes Licht gibt. Zur Frage, ob sich die Kirmes-Besucher in Wenden auf gestiegene Preise einstellen müssen, sagt der Vizepräsident: „Im Großen und Ganzen sind die Preise für die Fahrgeschäfte relativ stabil geblieben. Der ein oder andere Schausteller hat um bis zu zehn Prozent erhöht.“

Etwa 30- bis 40-mal sei er bereits in Wenden gewesen, erzählt Patrick Arens: „Ich kenne Wenden, seit ich ein kleiner Junge bin. Früher bin ich immer mit meinen Eltern dagewesen. In diesem Jahr ist meine Mama mit einem Ausschankwagen in Wenden dabei.“ Der 54-Jährige ist selbst bei der parallel stattfinden Cranger Kirmes mit einem Karaoke-Biergarten vertreten.

„Wir sind jetzt in den letzten Abstimmungen“, berichtet Thomas Clemens, der seit 35 Jahren federführend im Wendener Rathaus die Kirmes organisiert, über den aktuellen Stand der Planungen. Das Sicherheitskonzept, das jedes Jahr fortgeschrieben werden muss, steht. 17 Sicherheitskräfte werden während der Kärmetze am Gelände, an den Betonsperren und auf den Parkplätzen im Einsatz sein.

Alle Vereine wieder dabei

Zur Frage, ob es die Sorge gibt, dass es auch in Wenden - wie zuletzt mit der Messerstecherei beim Olper Schützenfest – zu einem schlimmen Vorfall kommen könnte, meint Thomas Clemens: „Gedanken macht man sich schon. Aber hundertprozentige Sicherheit wird es nicht geben. Wir haben hier im Großen und Ganzen bei der Kirmes bisher noch keine gefährlichen Sachen gehabt. Ich hoffe, dass es so bleibt. Toi, toi, toi.“

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Anders als bei den Schützenfesten lasse sich bei der Wendener Kirmes die Frage nach den Bierpreisen nicht pauschal beantworten, so Clemens: „Das ist unterschiedlich. Die Vereine nehmen andere Preise als die professionellen Betreiber.“ Eines ist aber auf alle Fälle sehr erfreulich. „Alle Vereine, die 2019 dabei waren, sind auch diesmal wieder mit Ständen dabei“, so der „Mister Kirmes“.