Neu-Listernohl. Am Montagnachmittag klafft ein großes Loch in der St.-Augustinus-Kirche in Neu-Listernohl. Für den Abriss gibt es verschiedene Gründe.

Am Montagnachmittag klaffte ein großes Loch in der St.-Augustinus-Kirche. Der lang angekündigte Abriss des katholischen Gotteshauses ist nunmehr in vollem Gange. Die in den 1960er Jahren, in dem damals aufgrund des Biggetalsperrenbaus neu entstandenen Dorf Neu-Listernohl, gebaute Pfarrkirche wird in wenigen Tagen Geschichte sein. Erhalten bleibt der Glockenturm, der eine äußerliche Anpassung an die noch zu bauende Kirche erfährt.

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Die Gründe für den Abriss liegen vor allem darin, dass die Kirche einen Sanierungsstau und hohe Energiekosten aufwies und das Haus für die jetzige Gemeinde wesentlich zu groß war. Aber im früheren Golddorf gibt es mit einem kleineren Neubau auch eine Perspektive. Seit dem 29. März werden vorübergehend die Gottesdienste in der evangelischen Friedenskirche in Petersburg gefeiert. Die Pfarrnachrichten sind in der Friedenskirche und im Café Selter zu bekommen.

Defekter Bagger

Nach der Profanierung am 26. März begann die Demontage und der Abtransport der Einrichtungsgegenstände durch die Paderborner Fachwerkstatt ars colendi. Einen Teil der Kirchenbänke holte eine polnische Gemeinde ab und die verbliebenen Bänke werden für die neue Kirche angepasst und aufbereitet. Nach der Erstellung einer Baustraße und dem Entfernen der Baumstümpfe auf dem Kirchengelände gab es einige Tage Pause, wegen eines Defekts am Bagger. Für die Abbrucharbeiten beauftragte man die Firma Polygonvatro Abbruch – Service aus Gelsenkirchen.

Kirche in Neu-Listernohl verschwindet von der Bildfläche

Die Fotostrecke zeigt Bilder von der ausgeräumten Kirche, den Vorarbeiten und dem Abbruch der St.-Augustinus-Kirche in Neu-Listernohl.
Die Fotostrecke zeigt Bilder von der ausgeräumten Kirche, den Vorarbeiten und dem Abbruch der St.-Augustinus-Kirche in Neu-Listernohl. © Meinolf Lüttecke | Meinolf Lüttecke
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Die Fotostrecke zeigt Bilder von der ausgeräumten Kirche, den Vorarbeiten und dem Abbruch der St.-Augustinus-Kirche in Neu-Listernohl. © Meinolf Lüttecke | Meinolf Lüttecke
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Die Fotostrecke zeigt Bilder von der ausgeräumten Kirche, den Vorarbeiten und dem Abbruch der St.-Augustinus-Kirche in Neu-Listernohl. © Meinolf Lüttecke | Meinolf Lüttecke
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Beim Rückbau waren im Vorfeld einige Komponenten separat zu entsorgen. So galt es zum Beispiel Eternitschiefer und künstliche Mineralfaser als Sondermüll zu deklarieren. Verursachte die Entsorgung hier entsprechende Kosten, so brachte das Kupferdach noch eine gewisse Summe ein. Reinhard Hachen aus Finnentrop-Müllen holte sich einiges an farbigem Kirchenglas. Daraus wird er auf jeden Fall ein Tiffanie-Fensterbild erstellen.

Fledermäuse an der Außenhülle

Bauingenieur Sebastian Kaufmann vom beauftragten Architekturbüro Eickelmann aus Altenhundem sagte unserer Redaktion, dass ein Biologe anhand von Kodspuren bereits vor einiger Zeit feststellte, dass Fledermäuse in den Zwischenräumen und in den Löchern der Außenhülle der Kirche seien. Deshalb wurde für die Fledermäuse ein Ausweichquartier geschaffen, indem Nistkästen am Pfarrhaus aufgehängt wurden. Voraussichtlich ab der kommenden Woche wird der angefallene Bauschutt des Kirchenschiffs mittels eines Steinbrechers zu Füllmaterial an Ort und Stelle zerschreddert. Damit soll die ehemalige Krypta, die als Domkapitular-Schnütgen-Gedächtnisstätte diente, zugeschüttet werden.

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Für die Finanzierung des angestrebten Kirchneubaus wird die Kirchengemeinde St. Augustinus Neu-Listernohl das Pfarrhaus und drei angrenzende Baugrundstücke veräußern. Über den Verkauf wurde die Öffentlichkeit bereits mittels einer Zeitungsanzeige und durch Informationen im Pfarrbrief und auf der Internetseite des Pastoralverbunds Attendorn informiert. Angebote können bis zum 25. Juni schriftlich bei der Katholischen Kirchengemeinde St. Augustinus, Pfarrweg 1 in Neu-Listernohl, eingereicht werden.

118 Sitzplätze geplant

Die neu entstehende Kirche hat eine Größe von 212 Quadratmetern. 118 Sitzplätze sind geplant. Außerdem sind zwei Gruppenräume vorgesehen, in den Größen 38 und 48 Quadratmetern. Hier ist Platz für ca. 48 Sitzplätze. Werden nur Stühle gestellt, erhalten ca. 70 Personen einen Sitzplatz. Die Gruppenräume können durch mobile Trennwände dem Kirchenraum angeschlossen werden. Außerdem sind vorgesehen: Küche, Büro, Lager, Technikraum sowie eine WC-Anlage mit Behindertentoilette.

Über die Abbrucharbeiten informierte der Kirchenvorstand Neu-Listernohl im Vorfeld die Anwohner mit einem Schreiben. In diesem wird darauf hingewiesen, dass es unter Umständen zu Belästigungen durch Lärm und Staub kommen wird. Der Einsatz des Steinbrechers ist noch etwas lärmintensiver. Die Baufirma sei allerdings bemüht, diese auf ein Minimum zu beschränken und die Baumaßnahme schnellstmöglich abzuschließen.