Neu-Listernohl. Bevor es zur Profanierung der Kirche in Neu-Listernohl nächste Woche kommt, stehen letzte Kreuzweggebete und Gottesdienste an. Ein Überblick.

Der Abschied von der bisherigen St.-Augustinus-Kirche in Neu-Listernohl naht. Nachdem die Bäume und Sträucher rund um das Gotteshaus bereits entfernt wurden, bestand jetzt noch einmal die Möglichkeit, sich an einer Kirchenführung zu beteiligen. Die kleine Gruppe ließ besondere Orte in der Kirche, wie zum Beispiel die Krypta, die man im Rahmen der 750-Jahr-Feier der Stadt Attendorn im Jahre 1972 als Domkapitular-Schnütgen-Gedächtnisstätte eröffnete, auf sich wirken.

Besondere Angebote ab Montag

In angenehmer Atmosphäre verabschiedeten sich die Gekommenen von diesem Gotteshaus. In der kommenden Woche sind noch einige besondere Gottesdienste und Angebote in der Kirche geplant: Am Montag, 21. März (um 17 Uhr), lädt Küsterin Monika Langenohl zum Kreuzweggebet ein. Für den Dienstag, 22. März, ist um 8.30 Uhr eine Messfeier vorgesehen. Zwei besondere Wortgottesdienste finden am Mittwoch und Donnerstag, 23. und 24. März, jeweils um 19.30 Uhr statt. Pfarrer Andreas Neuser, Präses Michael Lütkevedder und Gemeindereferentin Petra Trudewind laden hierzu ein.

Die Orgel mit dem historischen Orgelprospekt wird nach einem Umbau auch in der noch zu bauenden neuen Kirche zur Ehre Gottes erklingen.
Die Orgel mit dem historischen Orgelprospekt wird nach einem Umbau auch in der noch zu bauenden neuen Kirche zur Ehre Gottes erklingen. © Meinolf Lüttecke

Der Gottesdienst am Mittwoch steht unter der Überschrift: „Auf diese Steine können Sie bauen“ – Kirche als Haus aus lebendigen Steinen. Am Donnerstag geht es inhaltlich um das Thema „Macht Tore auf, Portale weit – Das Willkommen unseres Gottes.“ Am Freitag, 25. März, ab 20 Uhr findet im Rahmen der „Nacht der offenen Kirchen“ eine Kabarettveranstaltung statt. Thema: Hettwich vom Himmelsberg hilft dem Heiligen Augustinus beim Packen. Am Samstag, 26. März (ab 17 Uhr) findet schließlich die Profanierung statt.

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Die Kirche wurde am 5. Juli 1969 durch den damaligen Erzbischof Lorenz Kardinal Jäger konsekriert. Weil der Abriss in Kürze stattfindet, ist nach Kirchenrecht die Profanierung notwendig, die vom neuen Paderborner Weihbischof Josef Holtkotte im Rahmen einer Messfeier vorgenommen wird. Danach ist die kirchliche Nutzung beendet.

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Die Abrissgenehmigung lag bereits bei der Informationsveranstaltung am 23. Januar (wir berichteten) vor. Nunmehr ist auch die Baugenehmigung für die neu entstehende Kirche, die in etwa ein Drittel der Fläche der jetzigen Kirche aufweist, erteilt. Mit dem Schulgottesdienst am 29. März beginnt für die Gemeinde eine etwa zweijährige Übergangszeit, in der man die evangelischen Friedenskirche in Petersburg für Gottesdienste mitbenutzt. Ab dem 10. April können die Pfarrnachrichten in der Friedenskirche und im Café Selter zum Preis von 50 Cent erworben werden.

Gegenstände ziehen in neues Objekt

Viele Gegenstände der bisherigen Kirche werden auch in der neuen Kirche wiederzufinden sein. Der aus dem 18. Jahrhundert stammende Hochaltar, der Zelebrationsaltar und der Marienaltar finden im Neubau einen Platz. Da auch die Orgel mit dem historischen Orgelprospekt in die neue Kirche umzieht, sind zuvor entsprechende Verkleinerungsmaßnahmen notwendig. Was mit den überlebensgroßen Statuen der Apostel Petrus und Paulus geschieht, ist noch nicht endgültig.

Bronzetafel am Eingang der Kirche

Die Bronzetafel am Eingang der Kirche weist auf Domkapitular Alexander Schnütgen hin, der im alten Listernohl die Kirche, die wegen des Baus der Biggetalsperre abgerissen wurde, baute.

Die Inschrift lautet: „Alexander Schnütgen, geboren 1843 Domkapitular 1918 gestorben. Begründer des Schnütgen-Museums Köln. Stifter der Kirchen in Ennest, Lichtringhausen, Listerscheid und Listernohl. Ehrenbürger der Stadt Köln und des Amtes Attendorn. Begraben hier auf dem Friedhof. Gedenkstätte in der Krypta dieser Kirche.“

Pfarrer Andreas Neuser erklärt: „Das soll erst entschieden werden, wenn man das besser absehen kann, ob sich nicht doch ein Platz in der neuen Kirche findet. Auf jeden Fall soll die Statur des Pfarrpatrons, des Heiligen Augustinus, auch im neuen Kirchenraum aufgestellt werden.“ Einige barocke Skulpturen werden dem Depot des Erzbistums Paderborn zugeführt.