Attendorn. Am Samstag gab es einen Rundgang durch den Park mit vielen Interessierten. Es soll ein Park zum Wohlfühlen werden.

Wenn demnächst die Bagger unterhalb der Stadthalle anrollen, ist das nicht der Baubeginn für den geplanten Bürgerpark. Noch in diesem Jahr soll hier ein Kunstwerk des aus Attendorn stammenden und in Portugal lebenden Künstlers Volker Schnüttgen aufgestellt werden. Die Skulptur aus Cortenstahl ist ein Geschenk von heimischen Unternehmen zum Stadtjubiläum „800 Jahre Attendorn“. Beim Bürgerpark, der zwischen der Kernstadt und dem Ortsteil Schwalbenohl als Raum zur Erholung im Grünen geplant ist, wird es noch dauern. „Wir warten händeringend auf den Bewilligungsbescheid“, berichtet Tiefbauamtsleiter Michael Koch bei einem Rundgang durch den künftigen Bürgerpark, zu dem die Stadt Attendorn eingeladen hat.

Koch, Michael Honka, Ronja Wockel und Chiara Sopart von der Stadtverwaltung freuen sich am Treffpunkt Stadthalle, dass so viele Interessierte gekommen sind, darunter zahlreiche Anwohner und der Attendorner Schützenvorstand mit Hauptmann Sascha Koch an der Spitze. Denn der Bürgerpark könnte irgendwann auch wieder ein Schützenpark werden. Bereits in wenigen Wochen feiert die Schützengesellschaft ihren 800. Geburtstag groß an der Stadthalle. Das Vogelschießen an dieser Stelle bleibt „eine Option“, betont Sascha Koch.

In Sachen Bürgerpark sind der Hansestadt noch die Hände gebunden. Der Ende 2021 erteilte Zuwendungsbescheid steht unter dem Vorbehalt einer baufachlichen Prüfung. Diese Prüfung durch die Oberfinanzdirektion Münster ist noch nicht durch. Und deshalb wartet die Stadt Attendorn auf den endgültigen Bewilligungsbescheid. „Außer der Planung können wir im Prinzip nichts machen“, sagt Tiefbauamtsleiter Koch. Es geht um viel Geld, die Bundesförderung beläuft sich auf 1,35 Millionen Euro.

Mehrere Zugänge

„Wir wollen, dass sich die Menschen hier wohlfühlen“, erläutert Michael Koch. Unweit der Innenstadt soll deshalb ein Park mit Trockenrasen, Blumenwiesen, klimaresistenten Bäumen und zahlreichen Ruheplätzen entstehen. Unterhalb der Stadthalle wird im steilen Gelände mithilfe einer Stützwand aus Stahlbeton ein Veranstaltungsplatz geschaffen. „Auf dem Platz wird Ökopflaster verlegt, damit das Oberflächenwasser versickern kann“, erzählt Michael Honka von der Tiefbauabteilung beim Rundgang. Über eine Treppe bzw. einen Aufzug wird der Veranstaltungsplatz, auf dem auch eine Bühne vorgesehen ist, an den geplanten Anbau der Stadthalle mit Balkon und Außenterrasse angebunden.

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Was die Anwohner aber besonders interessiert, ist die zukünftige Zuwegung. „Es gibt mehrere Zugänge“, so Michael Koch. Von unten aus der Innenstadt über den Ennester Weg/unteren Himmelsberg und den Glockenberg, aus dem Schwalbenohl über die Herforder/Osnabrücker Straße. Wer es bequem und barrierefrei haben will, parkt vor der Stadthalle. Der bisherige Treppenaufgang aus Richtung Glockenberg wird aus Gründen der Verkehrssicherheit abgerissen, die Bäume hier bleiben stehen und sollen so alt wie möglich werden. Der neue Aufgang wird im Zickzack-Kurs durch das steile Gelände nach oben führen. Bänke und eine Trinkwasserstelle laden zum Ausruhen ein.

Für jedes Alter

Besucher jeden Alters sind im Bürgerpark willkommen. „Wir wollen aber keine Hurra-Veranstaltungen hier“, stellt Amtsleiter Michael Koch klar. Mit Party feiernden Jugendlichen und herumliegenden Müll haben die Anwohner so ihre Erfahrungen. Meist geht es aber friedlich zu. „Wir sollten nicht alles schwarzmalen“, sagt ein Anlieger. Eine Nachbarin erzählt, dass es meistens genügt, die jungen Leute freundlich zu bitten, ihren Abfall nicht herumliegen zu lassen. „Ich gehe immer zur Bank und sage ihnen: Ihr könnt feiern, nehmt euren Müll aber mit. Sonst bleibt alles liegen.“ Ihr Schwiegervater habe aber schon eimerweise Müll auf dem Gelände gesammelt. Die Stadtwacht soll bei Bedarf kontrollieren. Weil die Wege im Bürgerpark und die Aufgänge abends beleuchtet werden, geht Michael Koch davon aus, dass „diese dunkle Ecke weitgehend verschwindet“.