Petersburg/Attendorn. In prominenter Lage in Attendorn könnten bis zu 75 Grundstücke entstehen. Dafür müsste die Stadt ihre Planungen aber in externe Hände geben.
Die Nachfrage nach Bauplätzen in Attendorn ist enorm – und kann längst nicht mit dem Angebot abgedeckt werden. Ein aktuelles Beispiel: Im entstehenden Baugebiet Neu-Listernohl werden derzeit 44 Grundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser erschlossen. Im Vorfeld kletterte die Zahl der Anfragen allerdings auf 210. „Es ist 5 vor 12“, meint CDU-Stadtverordneter Rolf Schöpf. „Wir als Kommune können es uns nicht leisten, die hier wohnen wollenden Menschen abzuweisen“. Deswegen wolle man einen „neuen Weg“ bei dem Bebauungsplanverfahren „Petersburg“ gehen. Auf insgesamt drei Flächen auf knapp 56.700 Quadratmeter könnten bis zu 75 Bauplätze entstehen. Helfen soll ein externer Partner: die Volksbank Bigge-Lenne.
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Guter Anschluss zum geplanten Gewerbegebiet Fernholte/Eckenbachtal
Wie aus einem CDU-Antrag hervorgeht, möchte die Fraktion im kommenden Ausschuss für Planen, Bauen, Klima- und Umweltschutz am 13. Juni das Verfahren mit Priorität fortsetzen. „In Petersburg bietet sich ein neues Wohnbaugebiet hervorragend an. Vor allem, wenn in unmittelbarerer Nähe zum Eckenbachtal in Zukunft bis zu 1500 neue Arbeitsplätze entstehen werden“, argumentiert Rolf Schöpf. Wohnortnahes Arbeiten sei auch im Hinblick auf geringere CO2-Emissionen sehr sinnvoll.
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Dabei müsse nicht immer die Stadt als Entwickler einer Baufläche agieren, so Schöpf. Man könne durchaus Abhilfe durch „Externe“ schaffen, um eine zeitnahe Entwicklung von dringend benötigten Wohnbauflächen voranzubringen. Derartige Modelle hätten sich bereits in anderen Kommunen bewährt. Der Arbeitskreis „Wohnbauflächenentwicklung“ habe Ende März bereits Gespräche mit der Volksbank Bigge-Lenne geführt. Diese hat in einer Präsentation bereits ihre Vision skizziert, wie „Petersburg“ – oder auch als „Krähenberg“ bezeichnet – erschlossen werden könnte. Die erste Fläche (über 5600 Quadratmeter groß) würde an die bestehenden Häuser in der Straße „Am Krähenberg“ andocken. Zwischen sechs und neun Häuser könnten hier entstehen. Die zweite Fläche (kapp 26.500 Quadratmeter groß) könnte über die Straße „Am Krähenberg“ und „Schützenstraße“ erschlossen werden – und Platz für bis zu 35 Grundstücke bieten. Gleichzeitig könnte eine Grünzone das Erschließungsgebiet auflockern. Als Raum der Begegnung, in einer Größenordnung von bis zu 875 Quadratmetern.
CDU will Druck aus der Preisspirale nehmen
Die dritte Fläche – die im Gegensatz zu der ersten und zweiten Fläche noch nicht im Flächennutzungsplan enthalten ist – böte noch mal Platz für bis zu 31 Grundstücke. Eine Erschließung hält die Volksbank, die sich die Fläche gesichert hat, städteplanerisch für sehr sinnvoll – grenzt sie doch direkt an das Gebiet „Neu-Listernohl Nord“.
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Auch bezahlbarer Wohnraum ist ein Thema. „Etwa 40 Prozent der Grundstücke könnten unter Sonderbedingungen vergeben werden“, so Wolfgang Hilleke von der Volksbank Bigge-Lenne. Auf den begünstigten Flächen, die topographisch etwas abfallend sind, könnten Doppel- oder Reihenhäuser entstehen, um die Investitionskosten für die Bauherrn zu senken.
Mit der Hilfe durch die Volksbank Bigge-Lenne verspricht sich die CDU-Fraktion in erster Linie eine Entlastung im Nachfrage-Angebot-Ungleichgewicht. Da die Nachfrage von Bauplätzen das Angebot um ein Vielfaches übersteigt, sind die Preise entsprechend hoch. „Wenn man da nicht entgegenwirkt, bekommt man auch keinen Druck aus dieser Preisspirale“, ist Schöpf überzeugt.