Rönkhausen. 51-Jähriger wollte in Rönkhausen wohl den neuen Partner seiner Ex-Frau töten. Er soll in der Kneipe mit einem Messer auf ihn losgegangen sein.

Es ist ein spektakulärer Fall. Um ein Haar hätte es zur Jahreswende im kleinen, beschaulichen Rönkhausen ein Blutbad gegeben. In der letzten Silvesternacht war ein Mann mit einer laufenden Kettensäge und einem Messer bewaffnet in eine Gaststätte gestürmt und auf den neuen Lebensgefährten seiner Ex-Frau losgegangen. Jetzt sind die Ermittlungen abgeschlossen. Rainer Hoppmann hat Anklage gegen einen 51-jährigen Finnentroper erhoben wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Das bestätigte der Staatsanwalt auf Anfrage dieser Redaktion.

Der 51-Jährige war nach der Tat einem Haftrichter vorgeführt worden. Dieser erließ Haftbefehl. Seitdem sitzt der Mann in Untersuchungshaft.

Vor dem Schwurgericht

Der Prozess wird vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichtes Siegen stattfinden. Einen Termin gibt es bisher noch nicht. Der Verteidiger des in der JVA Attendorn inhaftierten Beschuldigten hat einen Haftprüfungsantrag gestellt, über den am Landgericht Siegen am Freitag, 13. Mai, entschieden wird.

Rückblende. Eigentlich wollten die Gäste in der Dorfkneipe „Rönk’ser Treff“ friedlich ins neue Jahr 2022 feiern. Doch um kurz vor Mitternacht war der 51-Jährige plötzlich mit einer laufenden Motorsäge und einem Messer hineingestürmt. Die Gäste waren schockiert. „Die Kettensäge ist zum Glück nicht zum Einsatz gekommen. Sie ist ihm im Eingangsbereich der Gaststätte aus der Hand gefallen“, so Staatsanwalt Rainer Hoppmann im Gespräch mit dieser Redaktion.

Dann soll der 51-Jährige mit dem Messer auf den neuen Lebenspartner (61) seiner Ex-Frau, den Besitzer der Kneipe, losgegangen sein. Nach den Ermittlungen soll er auch gesagt haben, dass er ihn umbringen wolle. Der 51-Jährige konnte schließlich vom Opfer und einem Gast überwältigt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden. Die Beamten nahmen ihn fest.

Nur kleinere Schnittwunden

Der Angriff mit Kettensäge und Messer ist glimpflich abgelaufen. „Richtig verletzt worden ist keiner. Nur der neue Lebenspartner hatte kleinere Schnittwunden, aber nichts Schlimmes“, so Rainer Hoppmann. Angaben hat der 51-Jährige bei Polizei und Staatsanwaltschaft bislang keine gemacht. Das Motiv liegt aber auf der Hand: rasende Eifersucht. Offenbar wollte der Beschuldigte den neuen Partner seiner Ex-Frau zerstückeln.

Die Ermittler konnten den Ablauf des Abends rekonstruieren. Der 51-Jährige hatte zunächst bei der Schwester seiner neuen Freundin im Bereich Finnentrop Silvester gefeiert. Dann hat er sich von der Feier abgesetzt zum Haus seiner neuen Lebensgefährtin. Dort stand sein Wagen. Im Keller des Hauses hat er die Motorsäge und das Messer geholt und ist zur Gaststätte nach Rönkhausen gefahren. Noch im Auto hat er die Kettensäge gestartet, die dann aber in der Kneipe hinfiel und ausging. Als er mit dem Messer auf den 61-Jährigen losging, soll sich zunächst auch seine Ex-Frau dazwischen gestellt haben.

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Ein Sachverständiger hat den 51-Jährigen mittlerweile begutachtet und ihm verminderte Schuldfähigkeit bescheinigt. Grund: Während der Tat stand er unter Drogen-Einfluss. Er hatte Kokain konsumiert.