Attendorn. Die Verkehrskommission hat entschieden: Die Hansastraße in Attendorn wird auf einem Teilstück zum Tempo-30-Gebiet. Das sind die Gründe.

Die Hansastraße (L 697) in Attendorn wird auf einem Teilstück zur Tempo-30-Strecke. Das erklärte Danica Struck, Leiterin des Ordnungsamtes, am Mittwochabend im Stadtrat. Vor zwei Wochen hatte sich die Verkehrskommission, zu der Vertreter von Stadt, Polizei und der Landesbehörde Straßen NRW gehören, die stark frequentierte Landstraße genauer angeschaut und beschlossen, die Geschwindigkeit zwischen der Einmündung Windhauser Straße/Ecke Viega und der Kreuzung Hohler Weg von 50 auf 30 zu reduzieren. Besagter Streckenabschnitt ist rund 250 Meter lang. Die Regelung gilt ab sofort und könnte später auch auf den Streckenabschnitt zwischen der Kreuzung Hohler Weg und dem Kreisverkehr am Kölner Tor ausgeweitet werden.

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Normalerweise ist es schwierig, auf Straßen wie der L 697 solche Reduzierungen vorzunehmen. Sie haben nämlich die Funktion, den überörtlichen Verkehr „aufzunehmen“ – dazu gehört auch der Schwerlastverkehr, der über die Hansastraße rollt und dann beispielsweise Richtung Windhausen abbiegt. Doch die Straßenverkehrsordnung bietet eben auch Möglichkeiten, die sonst so hohen Hürden für eine Geschwindigkeitsreduzierung zu nehmen. „Eine derartige Beschränkung des fließenden Verkehrs“, erklärt Struck im Gespräch mit dieser Redaktion, „ist nur dann möglich, wenn eine über das allgemeine Risiko hinausgehende Gefahrenlage für geschützte Rechtsgüter besteht.“

Lkw-Verkehr war kein Thema

Und genau diese Gefahrenlage für das Gut Mensch macht die Verkehrskommission mit Blick auf gesamte Infrastruktur, die sich im unmittelbaren Umfeld der Hansastraße befindet, aus. Die Sonnenschule und das Rivius-Gymnasium liegen direkt an der Straße, die beiden Ursula-Schulen sind nicht weit. Morgens und mittags herrscht daher reger Schülerbetrieb an der Straße. Die Helios-Klinik, das Parkhaus, die Feuerwehrwache, die Senioreneinrichtung „The Flag“ – die Liste lässt sich problemlos fortführen. Ergo: An der Straße treffen Autofahrer und Fußgänger in hohem Maße aufeinander. „Aufgrund der besondere Situation auf diesem Teilstück haben auch wir dieser Geschwindigkeitsreduzierung zugestimmt“, erklärt Michael Klein, Leiter Führungsstelle Verkehr von der Polizei. Den Beleg, dass diese Straße tatsächlich ein erhöhtes Gefahrenpotenzial besitzt, solle im Übrigen eine Verkehrsdatenerfassung erbringen.

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Wichtig laut Struck: Bereits in der Vergangenheit seien Gutachten erstellt worden, die belegen, dass die Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs auf der Landstraße mit einer Reduzierung auf 30 km/h weiterhin gegeben sei. Der Grund der nun beschlossenen Reduzierung liege allerdings nicht darin begründet, dass hier vermehrt Unfälle passieren – darauf legen Struck und Klein Wert. Bei dem Vor-Ort-Termin habe die Verkehrskommission allerdings nicht explizit über den Lkw-Verkehr gesprochen, erklärte Struck im Rat auf Nachfrage von Kevin Risch (SPD). In der Politik war in der Vergangenheit immer mal wieder der Wunsch geäußert worden, den Verkehr auf der Hansastraße zu reduzieren und auch die großen Lkw hier fernzuhalten. Struck wies jedoch darauf hin, dass man mit entsprechender Beschilderung bemüht sei, den Schwerlastverkehr über die Nordumgehung zu führen.