Attendorn. Die Stadt kommt kaum zur Ruhe: Erneut haben Unbekannte ihr Unwesen getrieben und fremdes Eigentum beschädigt. Sogar an der Stadttor-Stele.
Mal wieder haben bislang unbekannte Täter am Wochenende ihr Unwesen in der Attendorner Innenstadt getrieben. Sie sprühten diverse Graffitis mit roter Farbe auf Hausfassaden, Zigarettenautomaten oder Autos und beschädigten städtisches Mobiliar. So verschmutzten sie unter anderem die Stele am Niedersten Tor, die an den historischen Stadteingang erinnert, und ein paar Meter dahinter auch den Briefkasten der Deutschen Post. Hat hier erneut eine Gruppe Jugendlicher, die seit geraumer Zeit Polizei und Ordnungsamt auf Trab hält und für diverse Sachbeschädigungen in der Attendorner City verantwortlich sein soll, zugeschlagen?
Danica Struck, Leiterin des Attendorner Ordnungsamtes, warnt vor voreiligen Schlüssen. Es seien zwar erste Verdächtige im Blickfeld der Polizei, noch sei aber völlig unklar, wer für die Straftaten verantwortlich ist. „Es ist wirklich ärgerlich und ich kann es nicht verstehen, warum man fremdes Eigentum beschädigen muss“, erklärt Struck im Gespräch mit dieser Redaktion. Doch der Stadt seien ein Stück weit die Hände gebunden, „denn wir können nicht an allen Ecken und Enden der Stadt gleichzeitig kontrollieren“, so Struck. Die City-Streife kontrolliere schon sehr ausgiebig und mittlerweile auch nicht mehr nur am Wochenende.
Doch das reicht offensichtlich nicht aus. Nach den Vorkommnissen vom Wochenende lobt die Stadt aus eigenem Antrieb nun 1000 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung der Graffiti-Sprüher führen, erklärt Bürgermeister Christian Pospischil (SPD). Ihn verärgern die erneuten Vandalismus-Schäden sehr: „Das ist kriminell. Wir haben viel Zeit und Geld in der Modernisierung unserer schönen Innenstadt gesteckt und jetzt das. Wir lassen uns diesen Vandalismus nicht mehr gefallen.“
Facebook-User können es nicht verstehen
Und dennoch, die Suche nach den Tätern wird nicht einfach, das weiß auch Thorsten Scheen, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde: „Wir können nicht überall sein. Und natürlich nutzen die Täter die Gunst der Stunde und sprühen nur dann, wenn ein Streifenwagen gerade vorbeigefahren ist“, sagt er. Doch auch die Polizei versuche in Attendorn noch präsenter zu sein – genauso wie die City-Streife.
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Die Verschmutzungen haben auch in den sozialen Medien am Wochenende für kollektives Kopfschütteln gesorgt. „Es wird immer schlimmer, ob in der Stadt oder in den Schulen. Gewalt oder Randale gehört hier wirklich zur Tagesordnung“, schrieb ein Facebook-Nutzer in der Gruppe „Gerüchteküche Pur aus Attendorn“. Von „Vollidioten“ oder „Nur noch Bekloppte unterwegs“ ist dort ebenfalls die Rede.
Im Herbst letzten Jahres war es vermehrt zu Vandalismus-Vorfällen in der Innenstadt gekommen, vor allem rund um das Parkdeck Feuerteich. Weil das Ausmaß immer heftiger wurde und die Stadt nicht mehr zusehen wollte, hatte Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) sogar zu einer großen Runde mit Vertretern von Polizei, Jugendamt, aufsuchende Jugendarbeit etc. geladen, um ein gemeinsames Vorgehen zu besprechen. In der Zwischenzeit schien sich die Situation etwas beruhigt zu haben – zumindest bis zu diesem Wochenende.
Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 02761 9269-0 entgegen.