Attendorn. Die Frau des insolventen Attendorner Unternehmers Rüdiger Höffken hat die eigene Villa ersteigert. Der Rechtspfleger erklärt, wie das möglich war

Nach der Zwangsversteigerung der „Villa Höffken“ aus Neu-Listernohl in Attendorn fragten sich viele Beobachter verwundert: Wie kann es eigentlich sein, dass die Frau des insolventen Attendorner Unternehmers, der durch den Verkauf hochwertiger Autofelgen bekannt wurde, bei der Versteigerung der Luxusimmobilie mitbieten durfte und am Ende sogar den Zuschlag erhielt? Wie berichtet, ersteigerte Monika Höffken die Villa ihres Mannes für 922.000 Euro. Der gutachterlich festgestellte Verkehrswert lag bei gut einer Millionen Euro.

Grundsätzlich niemand ausgenommen

„Von einer Mitversteigerung ist grundsätzlich niemand ausgenommen“, erklärt Rechtspfleger Stefan Weber, der die Zwangsversteigerung am Donnerstag geleitet hat, auf Anfrage dieser Redaktion. Einzige Voraussetzung: Der Bietende muss nachweisen, dass er nicht vermögenslos ist und die notwendigen, vorab zu leistenden (finanziellen) Sicherheiten auch erbringen kann. Und da Monika Höffken nicht als Eigentümerin im Grundbuch der Familie vermerkt war, durfte sie eben auch mitsteigern.

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Grundsätzlich, erklärt Weber, dürfte sogar der Schuldner selbst – in diesem Fall also Rüdiger Höffken – an der Versteigerung seines eigenen Objektes mitwirken. „In einem solchen Fall kann der Gläubiger aber eine erhöhte Sicherheit verlangen, und zwar in der gesamten Höhe des Gebotes.“ Im Fall Höffken hätte die Volksbank Bigge-Lenne als Gläubigerin, die das Verfahren betrieb, vom Unternehmer dann eine Sicherheit in Höhe von 922.000 Euro verlangen dürfen.

Die Familie Höffken hat nun ein paar Wochen Zeit, das Geld aufzubringen und zu überweisen. Werden dann keine Einwände mehr erhoben, ist Monika Höffken die neue Eigentümerin der Villa in Neu-Listernohl. Mitgeboten hatten am Donnerstag im Übrigen ein Privatmann aus Baden-Württemberg, ein Arzt aus dem Kölner Raum und die Gründer von Tönjes Invest GmbH aus Rheda-Wiedenbrück. Mit dem 36. Gebot erhielt Monika Höffken schließlich den Zuschlag.