Attendorn. Nach mehr als 36 Jahren ist Otto Haberkamp in den Ruhestand gegangen. Er übergibt an Helge Staat. Der neue Leiter fiebert dem Umzug entgegen.

Als das Attendorner Jugendzentrum am Heggener Weg im Januar 1986 seine Türen für die Kinder und Jugendlichen der Hansestadt öffnete, war ein Mann schon dabei, der dieses Haus über Jahrzehnte prägen sollte. Otto Haberkamp war der erste Leiter des Jugendzentrums und hat diese Aufgabe bis Ende Februar 2022 ohne Unterbrechung inne gehabt. Jetzt, nach mehr als 36 Jahren und mit dem Gefühl, „dass wir hier etwas bewegen konnten“, hat sich der 64-jährige Attendorner in seinen, wie sagt man so schön, wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Doch bei Otto Haberkamp trifft dieser Zusatz auch wirklich zu.

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Sein Nachfolger ist kein Unbekannter. Auf 36 Jahre kann der Plettenberger Helge Staat zwar nicht zurückblicken, doch mehr als 20 Jahre hat auch der verheiratete Familienvater zweier Kinder als Haberkamps Stellvertreter das Jugendzentrum (JuZ) mit all seinen Angeboten vorangebracht. Nun rückt er eine Position nach oben. Und das nur wenige Monate vor einem ganz wichtigen Umzug für das JuZ.

Attendorner mit viel Engagement

Doch blicken wir zunächst zurück. Sehr weit zurück, noch vor die Eröffnung des Jugendzentrums im Jahr 1986. Denn schon in den 60er und 70er Jahre setzten sich Jugendliche in Attendorn dafür ein, ein eigenes, selbstverwaltetes Jugendzentrum zu bekommen. Durch dieses Engagement gründete sich im Frühjahr 1982 der „Förder- und Trägerverein der offenen außerschulischen Jugendarbeit in Attendorn“, der später im noch heute bestehenden Trägerverein Jugendarbeit aufging. Die Basis für die Eröffnung des ersten Jugendzentrums in Attendorn war damit geschaffen. Und die Arbeit des damals noch jungen Otto Haberkamps und seinem Team nahm so richtig Fahrt auf.

Der Ruheständler erinnert sich: „Als wir die Räume hier übernommen haben, war überall Baustelle. Wir haben sie dann mit den Jugendlichen renoviert und mit der Zeit einen Ort geschaffen, an dem die Jugendlichen gerne zusammenkamen.“ Das offene Jugendcafé und das Internet-Café, laut Haberkamp das erste seiner Art im Kreis Olpe, wurden zu echten Anziehungsmagneten für die jungen Generationen. Genauso wie der Musik-Probenraum, der Mädchenraum oder das Spielmobil. Besondere Höhepunkte seien aber auch die Gründung des Kulturbüros e.V. und die Eröffnung des Schulkinderhauses als erste Übermittagsbetreuung im Kreis Olpe gewesen – den Offenen Ganztag gab es damals noch lange nicht. Die Liste der Projekte und Angebote, die im Jugendzentrum entstanden, ließe sich problemlos weiterführen.

Früher, erinnert sich Haberkamp-Nachfolger Staat, sei die alle zwei Wochen stattfindende Disko mit bis zu 200 Jugendlichen ein großer Erfolg gewesen. Heute locken neben den täglichen Angeboten vor allem besondere Ferienaktionen wie etwa der Abenteuerspielplatz die Jugend an. Mit rund 100 Kindern wird das JuZ in der ersten Osterferien-Woche wieder nach Weltringhausen aufbrechen, um dort Buden zu bauen. „Das ist schon ein echtes Highlight“, fiebert Helge Staat dem Ferienprogramm entgegen.

Umzug des Jugendzentrums: Neuer Meilenstein

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An dem Gauklerfest ist das Jugendzentrum maßgeblich beteiligt. Fahrten ins Phantasialand gehören, klammern wir die Corona-Pandemie mal aus, zum Programm. Genauso wie die wöchentlichen Kochangebote, verschiedene Kulturevents, Präventionsveranstaltungen (das Jugendzentrum muss sich an einen entsprechenden Fachplan des Kreises halten), Schulprojekte, das Schreiben von Bewerbungen und vieles mehr. Wichtig ist zudem, dass mit der Zeit weitere Jugendtreffs in Helden oder Neu-Listernohl sowie das Jugendcafé in der Niedersten Straße entstanden.

Nun, kurz nach Haberkamps Ausscheiden, steht für das Jugendzentrum ein ganz wichtiges Ereignis an. Der Umzug ins neue Bürgerzentrum direkt am Bahnhof bedeutet für die Kinder und Jugendlichen ein Meilenstein – schon allein durch die viel bessere Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr. „Wir bekommen einen Standort, der deutlich zentraler liegt. Das ist toll, das haben wir uns immer gewünscht“, freut sich Staat auf den im Frühjahr/Sommer bevorstehenden Umzug. Er ist überzeugt: „Dadurch, dass wir dann direkt am Bahnhof sind, wird sich unser Einzugsgebiet vergrößern.“ Sicherlich wird auch Otto Haberkamp auf diesen Umzug und die weitere Arbeit im Jugendzentrum ein Auge haben. Doch er will die freie Zeit nun vor allem für sich, Freunde und Familie nutzen. Und er will reisen. Nach Kenia und Kambodscha. Es sei ihm gegönnt.

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