Altenhundem. 150 Menschen demonstrierten am Samstag auf dem Marktplatz in Altenhundem für Frieden. Eingeladen hatte die Aktionsgemeinschaft „Es Tut sich Was“.

Unter dem Thema „Stoppt den Krieg - Frieden für die Ukraine und ganz Europa“ hat die Aktionsgemeinschaft „Es Tut sich Was“ alle Menschen am Samstagmorgen am Markplatz in Altenhundem dazu eingeladen, gemeinsam gegen den Krieg und für den Frieden einzustehen. Gefolgt sind 150 Personen, die ein Zeichen der Solidarität und Verbundenheit setzen wollten, indem sie gemeinsam das „Peace-Zeichen“ abgebildet haben. Die Stimmung der Teilnehmenden zeigte Betroffenheit, niemand möchte den Krieg.

„Präsident Putin hat am Donnerstag einen unfassbaren und verbrecherischen Angriff auf die Ukraine begonnen. Er bricht das Völkerrecht und zerstört die europäische Friedensordnung“, so der erste Vorsitzende Dr. Gregor Kaiser von der Aktionsgemeinschaft „Es Tut sich Was“. Auf seine Einladung kamen 150 Menschen zum Marktplatz, um ein Zeichen der Verbundenheit zu setzen. „Frieden durch Gewalt, ist nicht der richtige Weg“, sagt Pfarrer Ludger Wollweber aus Meggen. Er ist sprachlos über die vielen Ereignisse: „Innerhalb von drei Tagen wurden die Menschen in der Ukraine zur Flucht bewegt, haben Angst und werden mit Terror konfrontiert.“

Große Betroffenheit

Die Friedenskundgebung in Altenhundem war auch für viele Beteiligte ein emotionales Ereignis. Sylvia Steinberg (77) aus Grevenbrück hat Bekannte in Kiew und sorgt sich um diese: „Bislang konnten wir unsere Bekannten nicht erreichen. Wir wissen nicht, ob diese auf der Flucht sind und ob es ihnen gut geht.“ Im Jahre 1992 war sie im regionalen Verein „SOS 69“ tätig und hat den Menschen nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl geholfen, indem sie Kinder zu sich nach Hause eingeladen und monatlich Hilfspakete versendet hat. Der Kontakt zu den damaligen Kindern, die nun erwachsen sind, bestehe immer noch. „Mir tut es unglaublich leid, dass ich nichts machen und helfen kann“, sagt sie.

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Die Situation mache insgesamt betroffen, niemand möchte Krieg. Jana Sosnitzki (27) aus Altenhundem findet es sei ein purer Angriffskrieg in der Ukraine: „Wir können und dürfen so etwas nicht unterstützen. Es gibt keinerlei Rechtfertigung für Putins Verhalten. Krieg und Gewalt sind keine Lösung.“ Solidaritätsbekundungen vor Ort könnten dem Kriegsgebiet zwar nicht helfen, doch deutlich machen, dass gewaltsame Auseinandersetzungen nicht erwünscht seien. „Wenn überall in Deutschland und in Europa Menschen auf die Straße gehen, setzen sie damit ein Zeichen gegen den Krieg“, so Sosnitzki.

Nur eine politische Lösung

Die gewaltsamen Auseinandersetzungen würden nicht nur fassungslos und hilflos machen, sondern auch die Angst vor einer weiteren Ausdehnung innerhalb Europas wecken. „Es scheint, als wären wir in einer anderen Welt aufgewacht. Es wirkt surreal, aber es ist real“, so Reinhard Geuecke (51) aus Attendorn, der zur Friedenskundgebung gekommen ist, um seinen Ausdruck zu verleihen. Er sei besorgt, dass vieles in Europa ins Wanken geraten kann, wirtschaftlich als auch gesellschaftlich.

Eines wollte Dr. Gregor Kaiser mit dem „menschlichen Peace-Zeichen“ deutlich machen: „Es gibt keine militärische, sondern nur eine politische Lösung auf Basis der Prinzipien gemeinsamen Sicherheit, einer gemeinsamen Friedensordnung.“