Rothemühle. Bei der Konzeptvergabe für das Balcke-Dürr-Gelände zeichnet sich eine Entscheidung ab. Die Bewertung im Haupt- und Finanzausschuss war eindeutig.

Die Pyramis Immobilien Entwicklungsgesellschaft und die Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Zuschlag bei der Konzeptvergabe des ehemaligen Balcke-Dürr-Geländes in Rothemühle erhalten. Das schlägt die Verwaltung dem Rat am 7. Februar vor, der dann endgültig entscheidet. Die Weichen wurden am vergangenen Mittwoch nicht-öffentlich im Haupt- und Finanzausschuss gestellt. Die Bewertung der drei Konzepte unter den zuvor beschlossenen Kriterien war dabei eindeutig. Pyramis siegte mit 325,13 Punkten vor Stefan Müller und Alexander Czenkusch mit ihrem „Gewerbepark Rothemühle“ (285,55 Punkte) und Unternehmer Bernd Hesse (SIBO-Verpackungen) mit 248,71 Punkten. Im Ausschuss hatte der Fachanwalt, der das Verfahren begleitet, mitgeteilt, dass alles rechtssicher sei.

Wie berichtet, wollen Pyramis und Sparkasse beim Zuschlag für ihr „Zukunftsquartier“ eine Projektgesellschaft gründen. „Auf dem industriell geprägten Areal sieht der Siegerentwurf einen Rückbau der bestehenden baulichen Anlagen und die Schaffung von neuen kleinen Gewerbeeinheiten vor. Lediglich die Hallen 4 und 6 sollen erhalten und instandgesetzt werden“, heißt es in der Sitzungsvorlage der Verwaltung.

Mit dieser Entwicklung würden sowohl heimischen als auch auswärtigen Gewerbe- und Handwerksbetrieben attraktive Gewerbeflächen mit Expansionsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Bestandteil des Konzepts sei ebenfalls die Errichtung einer Gründer- und Kreativwerkstatt, wo Mietbüros zur flexiblen Nutzung auch Coworking, Startups usw. moderne Arbeitsformen ermöglichen.

Häuser auf ehemaligem Parkplatz

Die Halle 4 werde in Zusammenarbeit mit den örtlichen kulturtreibenden Akteuren zu einem Kunst-, Kultur- und Begegnungszentrum umgewandelt. „In Kombination mit einem gastronomischen Angebot soll die Halle 4 der Ankerpunkt der Quartiersentwicklung darstellen“, so die Verwaltung. Daher sei im Bereich der Halle 4 eine zentrale Stellplatzanlage vorgesehen, die durch die Anlieger des Quartiers antizyklisch genutzt werden sollen. Angebote, die ein klimaverträgliches Mobilitätsverhalten fördern, seien hier ebenfalls vorgesehen. Durch die zentrale Stellplatzanlage innerhalb der Gewerbeflächen könne der ehemalige Mitarbeiterparkplatz komplett einer kleinteiligen Wohnbaunutzung zugeführt werden. Hier sei die Entwicklung einzelner Einfamilienhaus-Einheiten und eines Mehrfamilienhauses geplant.

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„Die Freilegung und Integration der Bigge ist ein Schwerpunkt in dem eingereichten Entwicklungskonzept“, heißt es weiter in der Vorlage. Die Freilegung und Renaturierung der Bigge schaffe hohe Freiraum- und Aufenthaltsqualitäten innerhalb des entwickelten Quartiers. Mit durchdachten Wegeverbindungen werde der renaturierte Biggeverlauf der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und die Fläche dahingehend geöffnet.

Erschließung ist kritisch

„Kritisch wird innerhalb des Siegerkonzeptes die geplante Erschließung über die Wildenburger Straße gesehen, die vor allem als Erschließungsstraße für die weiter hinten liegenden Grundstücke vorgesehen ist“, so die Verwaltung. Der Umbau der Halle 4 und die Freilegung der Bigge sei an die Zusage von Fördermittel geknüpft. Auch wenn hierbei über vergleichbare Projekte eine gewisse Expertise nachgewiesen wurde und die Freilegung der Bigge in die aktuelle Förderlandschaft passe, müsse dies bei den weiteren Verhandlungen unmissverständlich festgeschrieben werden.

Nach der Beschlussfassung im Rat will die Verwaltung unmittelbar Kontakt mit der Pyramis Immobilien Entwicklungs-GmbH aufnehmen und das weitere Vorgehen besprechen. Dabei geht es auch um die Ausarbeitung des notariellen Vertrages und die Festlegung der zeitlichen Umsetzung.