Attendorn. Das Tiefbauprogramm der Stadt Attendorn sieht einige Maßnahmen für dieses Jahr vor – unter anderem am Niedersten Tor. Wir liefern den Überblick.

Die Siegessäule im Kreisverkehr am Niedersten Tor in Attendorn hat ihre beste Zeit hinter sich. Das sieht jeder aufmerksame Passant, der sich das Denkmal näher anschaut. In diesem Jahr soll das Monument neben dem Allee-Center, das Ende des 19. Jahrhunderts anlässlich des 25-jährigen Jahrestags der Gründung des Deutschen Kaiserreichs auf dem Himmelsberg errichtet und einige Jahre später an das Niederste Tor versetzt wurde, grundlegend saniert werden. So will es das Tiefbauprogramm der Stadt Attendorn.

Ausschuss tagt

Nicht nur das Bauprogramm für die Tiefbaumaßnahmen, sondern auch jenes für die Hochbaumaßnahmen werden nächste Woche Montag, 24. Januar, im Ausschuss für Planen, Bauen, Klima- und Umweltschutz vorgestellt.

Die öffentliche Sitzung beginnt um 17 Uhr in der Stadthalle. Auf der Tagesordnung stehen zudem Sachstandsberichte zum Mountainbikepark und anderen Baumaßnahmen im Stadtgebiet.

Geplant sind laut Stadt zum einen Natursteinarbeiten an der Säule bzw. dem Fundament sowie zum anderen Metallarbeiten an der Adlerbekrönung. So, dass sich das Denkmal optisch wieder sehen lässt. „Mit der Inschrift ‘Zur Erinnerung an die glorreiche Zeit 1870-1871’ sollte der Zeit der Reichsgründung, also der Entstehung des deutschen Kaiserreichs aus den zusammengefügten zahlreichen deutschen Staaten gedacht werden“, erklärt Ortsheimatpflegerin Birgit Haberhauer-Kuschel zur geschichtlichen Einordnung. Zunächst befand sich die Siegessäule am Rand des Einmündungsbereichs des Grafwegs in die Niederste Straße, sie wurde dann Mitte der 1990er Jahre aber in den damals neu errichteten Kreisverkehr versetzt.

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„Wer die Siegessäule in der Form einer Säule, auf deren Kompositkapitell ein Adler seine Schwingen über einem Bündel aus Fahnen und Waffen ausbreitet, entworfen hat, ist nicht bekannt“, erklärt die Ortsheimatpflegerin und ergänzt: „Ähnliche Gedenksäulen sind aber auch aus anderen Orten bekannt, zumal sich seit den Reichsgründungskriegen zwischen 1864 und 1871 solche Denkmale auch auf kommunaler Ebene verbreiteten.“ Mit der Sanierung der Siegessäule gehe neben der Wiederherstellung der Optik auch die Wahrung der Verkehrssicherheit des Bauwerks einher, so die Stadt. Ebenso soll unseren Informationen zufolge eine Info-Stele vor dem Allee-Center ein paar geschichtliche Informationen vermitteln, eine solche fehlt bislang. Das Denkmalamt stimmte 1985 der Unterschutzstellung zu.

Bahn setzt Sperrpause an

Die Sanierung der Siegessäule ist natürlich nicht die einzige Maßnahme aus dem diesjährigen Tiefbauprogramm. Die Stadt wird darüber hinaus beispielsweise die alte Brücke über die Bahngleise in Wamge sanieren. „Das bietet sich jetzt einfach an“, erklärt der stellvertretende Tiefbauamtsleiter Manuel Vogt.

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Denn die Bahn wird in diesem Jahr die Eisenbahnüberführung am Mühlengraben erneuern und dafür eine Sperrpause ansetzen. Genau in dieser Zeit, wenn kein Zug durch Attendorn fährt und die Reisenden auf den Schienenersatzverkehr ausweichen müssen, wird die Stadt die Brücke in Wamge ertüchtigen. „Auch wenn die Tragfähigkeit des Bauwerks noch gegeben ist, sollten die Mängel zeitnah ausgebessert werden“, schreibt die Stadt zu dieser Maßnahme. Im vergangenen Jahr hatte eine routinemäßige Kontrolle der Brücke „eine erhebliche Sanierungsbedürftigkeit“ festgestellt. Im Haushalt stehen für die Sanierung von Asphaltdecke und Geländeerneuerung 500.000 Euro.

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Neu gebaut wird auch die kleine Fußgänger-Holzbrücke über die Repe in Repe, die die Stadt wegen erheblicher Mängel geschlossen hat. Auf dem Programm stehen darüber hinaus der barrierefreie Umbau von insgesamt drei Bushaltestellen in Neu-Listernohl und Berlinghausen. In Ennest werden neue „Zebrastreifen“ angelegt – laut Tiefbauamt an der Attendorner, Hülschotter und Milstenauer Straße. Dafür werden die dort befindlichen Ampeln, deren Technik kostenintensiv umgebaut werden müsste, abgebaut.

Innenstadt ohne große Baustelle

Auf die Fahne hat sich die Stadt auch die Erschließung zweier Baugebiete geschrieben – und zwar an der Höhenstraße in Windhausen sowie „Am Hellepädchen“. In Dünschede wird zudem das Baugebiet ausgebaut – inklusive Gestaltung eines Gemeinschaftsplatzes.

Im Tiefbauprogramm enthalten sind natürlich auch Maßnahmen aus dem Innenstadtentwicklungskonzept – hier insbesondere die Aufwertung der Wasserstraße. Weil die Stadt im Jubiläumsjahr aber keine weiteren Großbaustellen im Stadtkern verursachen will, sollen diese Maßnahmen laut Manuel Vogt erst Ende des Jahres ausgeschrieben, vergeben und dann 2023 umgesetzt werden.