Attendorn. Nachdem die Stadt Attendorn den Neujahrsempfang abblasen musste, wird wohl auch das „Happy-Birthday-Konzert“ im Januar nicht stattfinden.

Ungünstiger kann die große Attendorner Geburtstagsparty kaum beginnen. Normalerweise wäre die alte Hansestadt am kommenden Freitag, 14. Januar, mit dem groß aufgezogenen Neujahrsempfang offiziell und feierlich ins 800-jährige Jubiläum gestartet. Doch coronabedingt hat die Stadt dieses Event schon vor Wochen abgeblasen. Und auch die Chancen, dass das „Happy-Birthday-Konzert“ des Attendorner Kammerorchesters (das Orchester selbst feiert dieses Jahr seinen 70. Geburtstag) am Sonntag, 30. Januar, in der Stadthalle ausgetragen wird, tendieren immer mehr gen Null.

„Wir planen, dieses Konzert in den Mai zu verschieben“, macht Kulturamtsleiter Frank Burghaus kein Geheimnis daraus, dass aufgrund der aktuellen Pandemielage ein Konzert kaum vorstellbar sei. Selbst wenn der rechtliche Rahmen der Coronaschutzverordnung ein Konzert mit entsprechendem Hygienekonzept, begrenzten Besucherzahlen etc. zulassen würde. „Ich habe aber nicht das Gefühl, dass die Attendorner ein solches Event zurzeit besuchen wollen“, so Burghaus.

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„Zum Schutze der Besucher, aber auch unserer Musiker halten wir es für nicht vertretbar, dieses Konzert Ende Januar auszutragen“, hat sich auch der Vorstands des Kammerorchesters laut seiner Vorsitzenden Barbara Wilkmann positioniert – und fährt damit auf einer Linie mit der Stadt. Ein Ausweichtermin im Mai sei zurzeit in Absprache, alle weiteren Infos würden zeitnah erfolgen, verspricht die Vereinsvorsitzende auf Anfrage.

Burghaus hält mit Kritik nicht zurück

Für das Team rund um Kulturamtsleiter Burghaus ist die Situation mehr als unbefriedigend. Jahrelang haben sie im Rathaus das Jubiläumsjahr durchgeplant. „Und jetzt müssen wir vieles wieder über den Haufen schmeißen“, klagt Burghaus, der auch öffentlich nicht mit Kritik spart und klar sagt: „Aus Veranstaltersicht war die Situation vor einem Jahr deutlich einfacher, da wurden Veranstaltung behördlich verboten und fertig. Heute wird den Veranstaltern die Verantwortung übertragen nach dem Motto: Ihr dürft ausrichten, solltest es aber besser nicht.“ Der Neujahrsempfang sei ein gutes Beispiel dafür.

Dabei sei aus organisatorischen Gründen die Absage an sich gar nicht das Problem, sondern viel mehr die Tatsache, dass die Stadt innerhalb kürzester Zeit ein Alternativprogramm für den 14. Januar aus dem Boden stampfen musste – und wollte. Immerhin wird es nun am Freitag eine ganz besondere, eigens produzierte Radiosendung unter dem Titel „Radio 800“ mit anschließendem Feuerwerk über den Dächern der Stadt geben.

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Wie bereits berichtet, wird diese Sendung vom Attendorner Sebastian Springob moderiert. Inhalt dieses knapp halbstündigen Programms: „Alles, was eine Radiosendung auszeichnet: Musik, Interviews, Sport, Werbung, Verkehrshinweise und Wetter“, will Stadtsprecher Tom Kleine noch nicht zu viel verraten. Zu empfangen ist die Sendung, die um 19.50 Uhr startet, im Attendorner Stadtgebiet über die UKW-Frequenz 107,8. Und passend zur Jahreszahl des Stadtjubiläums startet um 20:22 Uhr ein Feuerwerk über Attendorn, für das der bekannte Pyrotechniker Martin Reißner und sein Team verantwortlich sein werden. Immerhin ein kleiner Trost für alle Attendorner, die sich so auf die Feierlichkeiten im großen Jubiläumsjahr gefreut haben. Ein Jahr, das ungünstiger kaum beginnen kann.

Mehr Informationen zum Stadtjubiläum im Netz unter www.attendorn800.de