Olpe. Die Olper Autorin Henriette Jorjan bringt am 20. Januar ihr erstes Kinderbuch heraus. Dabei liegt die Idee zum Buch mehr als zehn Jahre zurück.
Wenn Henriette Jorjan auf das vor ihr stehende Aquarell eines Waldes blickt, sieht sie nicht einfach nur das zweidimensionale Bild der Bäume. Sie geht regelrecht in dem Wald spazieren, so erzählt sie. Ihre fast grenzenlose Fantasie macht das möglich. Jene Fantasie, die nun auch das erste Kinderbuch der Autorin aus Olpe zutage brachte. In „Hoppelopp und Hummelum“ beschreibt Henriette Jorjan sieben Geschichten rund um den Hasen „Hoppelopp“ und seiner besten Freundin der Hexe „Hummelum“ und ihren Erlebnissen. Die beiden treffen sich zufällig im Wald und werden beste Freunde. Doch sind sie so unterschiedlich wie Tag und Nacht, ergänzen sich aber hervorragend.
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Schon in ihrer Kindheit war Henriette Jorjan fasziniert von Büchern. „Das waren wie kleine Schätze für mich, voller Geheimnisse“, sagt sie. Und das bereits zu Zeiten, als sie noch nicht lesen konnte. Bis ihre Oma ihr schließlich das Lesen vor der Schule beibrachte, sie in die Erzählungen eintauchen konnte und schließlich selbst anfing Geschichten zu erfinden. Bis heute hat die mittlerweile 70-Jährige ihre Fantasie und Liebe zu Büchern nicht verloren. Das Kinderbuch ist bereits das fünfte Buch aus ihrer Feder.
Geschichten zufällig entstanden
Die Idee der Erlebnisse des Hasen „Hoppelopp“ und der Hexe „Hummelum“ aus dem neusten Buch geht zehn bis zwölf Jahre zurück. „Ich habe viele Freunde mit Kindern und bereits Enkeln. Immer wenn die zu Besuch waren und nicht still sitzen konnten, erzählte ich ihnen eine Geschichte“, erklärt Henriette Jorjan die Anfänge. Irgendwann fragte einer ihrer Freunde, wann denn das erste Kinderbuch von ihr rauskäme, der Sohn habe durchweg von der teils mürrischen Hexe „Hummelum“ gesprochen, die immer „Quatsch, quatsch, Papperlapapp“, sagt. Etwas mehr als eineinhalb Jahre dauerte es nun, bis Henriette Jorjan alle Geschichten für das Buch gesammelt und verschriftlicht hat. Die beiden Hauptprotagonisten, deren Namen auch besondere Bedeutungen haben, erleben in diesem spannende Abenteuer im Wald. Unter anderem treffen sie auf den König des Waldes einem großen Baum, auf Weinbergschnecken oder auf eine Eichelhäher-Dame mit französischem Akzent.
Illustriert werden die sieben Geschichten auf 272 Seiten von Zeichnungen der Künstlerin Maria Bratscher. „Das war ein glücklicher Zufall. Der Kontakt ist durch eine gemeinsame Freundin entstanden“, erzählt die Autorin. Hinzu kommen einige ihrer eigenen Zeichnungen sowie das Aquarell des anfangs beschriebenen Waldes. „Das Bild ist von einer französischen Freundin aus der Partnerstadt Gif-sur-Yvette“, sagt sie.
Blick hinter die Protagonisten – pädagogische Aspekte sind wichtig
Jenes Bild, das ihre Fantasie zu einem Spaziergang durch den Wald anregt. Auf dem sie die verschiedenen Geschichten der beiden Hauptprotagonisten ihres neuen Buches selbst miterlebt. „Ich spreche mit meinen Figuren“, meint Henriette Jorjan. So erhalten die anfänglichen Ideen Tiefgang und werden zu detailreichen und fantasievollen Erzählungen. Dabei gehe es ihr nicht darum einfach, spannende Storys und Abenteuer zu erfinden, sondern vor allem einen Blick hinter die Geschichte zu wagen. „Ich blicke gerne dahinter. Welche Gefühle, Ängste und Muse haben die Protagonisten?“, so die Autorin. Nichts sei so, wie es auf den ersten Blick scheint und dem gehe sie in ihrer Fantasiewelt auf den Grund. In ihrem Kinderbuch nimmt Henriette Jorjan dafür auch zahlreiche pädagogische Aspekte auf.
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Beispielsweise kann der Hase „Hoppelop“ nicht gut sehen und bekommt eine Brille. „Ich erzähle von kleinen Nöten und Ängsten, um zu zeigen: Anderen geht es auch so“, sagt Henriette Jorjan. Es gehe darum Kindern durch positive Beispiele die Unsicherheit zu nehmen. Auch gegenseitiges Verständnis, Verständnis für eine andere Herkunft, ein anderes Aussehen oder Hilfsbereitschaft und gutes Benehmen, thematisiert sie in dem Buch. „Es richtet sich an Kinder ab acht bis 88 Jahren. Zum Selbstlesen und Vorlesen“, erzählt die Autorin.
Neben Kinderbuch noch weitere Werke in Arbeit
Neben dem Kinderbuch, das beim Hamburger Verlag Tredition erscheint, arbeitet Henriette Jorjan an verschiedensten anderen Autoren-Projekten. Sie schreibt beispielsweise seit mehreren Jahren für den Dumont-Katzenkalender Gedichte, sammelt weitere Texte für ihre nächsten Gedichtbände oder arbeitet an einem Weihnachtsbuch für das kommende Fest. Auch eine Fortsetzung zu „Hoppelopp und Hummelum“ wäre möglich. „Ich habe noch viele weitere Geschichten im Kopf“, sagt die Autorin. Sie habe eben Fantasie ohne Ende.
- „Hopplopp und Hummelum“ erscheint am 20. Januar in allen gängigen Buchhandlungen und im Internet als Hard- und Softcover oder auch als E-Book.
- ISB: 978-3-347-48780-2