Kreis Olpe. Ferien und 2G-Plus: Die Nachfrage nach Corona-Schnelltests im Kreis Olpe ist explodiert. Wer ohne Termin kommt, wird mitunter zurückgeschickt.

Egal ob bei gemeinsamer Sportausübung in Innenräumen (auch Fitnessstudios), im Hallenbad, in der Sauna oder aber beim Singen im Chor ohne Maske – hier gilt seit dem 28. Dezember die 2G-Plus-Regelung. Somit wird neben der Vorlage über eine vollständige Impfung oder eine Genesung auch ein Nachweis über einen negativen Corona-Schnelltest fällig. Die Betreiber der Testzentren im Kreis Olpe bemerken allerdings nicht erst seit Einführung dieser Regelung einen rasanten Anstieg bei der Nachfrage.

Schnelltest-Termine sind häufig einen Tag im Voraus ausgebucht

Das Angebot wurde im Kreis Olpe in den vergangenen Wochen deutlich ausgeweitet. Unter anderem eröffneten kurz vor Weihnachten neue Teststellen in Kirchhundem, Lennestadt und Bamenohl. Doch wer einen Termin bekommen möchte, der sollte möglichst nicht allzu spontan sein. Denn häufig seien die verfügbaren Termine bereits einen Tag im Voraus ausgebucht. Das bestätigt auch Daniel Siebert, Inhaber der Martinus Apotheke in Olpe. „Die Termine sind wirklich sehr schnell weg. Wir versuchen das stetig auszuweiten und bitten auch um Verständnis, dass die Nachfrage sehr stark ist.“ Manchmal versuche man noch Bürger dazwischen zu schieben, doch das klappe nun mal nicht immer. Das Angebot habe man erst seit einigen Wochen wieder hochgefahren. Denn mit der damaligen Einführung der Kostenpflichtigkeit für Schnelltests sank die Nachfrage deutlich. „Trotzdem war die Nachfrage immer da – vor allem auch für PCR-Tests“, sagt Siebert.

Nachdem die Regelung wieder geändert wurde und die Schnelltests somit für die Bürger wieder kostenlos waren, stiegen die Terminbuchungen in die Höhe. „Es kommt auch eine ganze Reihe an Leuten, die vollständig geimpft sind, aber eben einfach sicher gehen wollen. In meinen Augen ist das auch einfach eine der besten Möglichkeiten, die wir haben“, erklärt der Apotheken-Inhaber.

Nachfrage der Selbsttests hat abgenommen

Julian Halbe, Pressesprecher des DRK-Kreisverbandes Olpe, sieht die Lage etwas entspannter. „Seit der Einführung der neuen Regelung gab es gar nicht so enorme Ansprünge in den Zahlen“, sagt er. Eine Terminbuchung in einem der DRK-Testzentren im Kreis sei in der Regel überall problemlos möglich. „Es ist weiterhin ausgeglichen. Wir haben so 3000 bis 3500 Tests pro Woche.“ Diesen Wert bestätigte Halbe bereits Anfang Dezember (wir berichteten).

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Die Schnelltests für Zuhause, die sogenannten Selbsttests seien indes nicht mehr stark nachgefragt. „Die Zertifikate sind in der Regel das Wichtige“, betont Daniel Siebert. Insbesondere weil man den Nachweis direkt in die Corona-Warn- oder die Luca-App integrieren könnte. Natürlich gebe es auch noch Menschen, die nach Schnelltests fragen, doch es sei eine geringe Anzahl. Vor allem im Notdienst sei das des Öfteren vorgekommen, berichtet der Apotheker. „Da kommen dann Menschen, die erkältet sind oder Fieber haben und schnell sichergehen wollen.“

Sonntagnachmittag ist Test-Rush-Hour

„Es ist machbar, aber wir haben wirklich viel zu tun. Das schaffen wir nur mit gut geschultem, engagiertem Personal“, sagt Kirsten Reska, Leiterin des Testzentrum Sauerland. An den fünf Standorten – Attendorn, Trockenbrück, Repetal, Bamenohl und Eslohe – sind insgesamt über 80 Aushilfskräfte jeden Tag im Einsatz, meistens von 9 bis 19 Uhr. Vor allem an den Feiertagen sei das Testzentrum Sauerland stark ausgelastet gewesen. „Einige Teststellen hatten geschlossen oder nur verkürzte Öffnungszeiten. Das haben wir dann zum Teil aufgefangen.“

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Reska und ihr Team rechnen damit, dass sich die Lage in der kommenden Woche wieder etwas beruhigen werde. Denn dann werden zumindest die Schülerinnen und Schüler wieder drei Mal pro Woche in der Schule getestet. Bislang könnten auch noch spontan Schnelltests ohne vorige Terminbuchung durchgeführt werden. In der Regel ist das dann aber mit etwas Wartezeit verbunden. „Schlecht sieht es sonntagnachmittags aus. Da kommen erfahrungsgemäß viele, die sich vor der Arbeit am Montagmorgen testen lassen möchten. Da gibt es kaum eine Chance, noch mal jemanden schnell dazwischen zu schieben“, meint Reska.

Die Kunden des Maxsport hätten sich allerdings auch daran gewöhnt, dass sie sich direkt vor den Fitnessstudios in Attendorn und Trockenbrück testen lassen können. „Diese Möglichkeit müssen wir unseren Mitgliedern einräumen“, sagt Reska, die gleichzeitig Maxsport-Studioleiterin ist. Allerdings hätte sich auch nach einer Woche noch keine Routine mit der 2G-Plus-Regelung eingestellt: „Erst gestern Morgen wollte ein Pärchen trainieren gehen und war ganz überrascht, dass sie neben ihrem Impfzertifikat nun auch noch einen Schnelltest vorzeigen mussten.“