Olpe. Der Weihnachtsmarkt Olpe ist eröffnet – als einziger im Kreis. 2G wird am Eingang kontrolliert. „Im Supermarkt ist die Ansteckungsgefahr höher.“

Nachdem sechs Kommunen im Kreis in der vergangenen Woche die Corona-Notbremse gezogen und ihre Weihnachtsmärkte abgesagt haben, hat am Donnerstagnachmittag der Historische Weihnachtsmarkt auf dem Olper Marktplatz eröffnet. Gemäß der neuen NRW-Coronaschutzverordnung, die am Mittwoch in Kraft trat, greift die 2G-Regel. Heißt: Nur Geimpfte und Genesene haben Zutritt, Kinder bis einschließlich 15 Jahren sind von dieser Regelung ausgenommen.

Schon an den zwei Eingängen werden die Genesenen- bzw. Impfzertifikate kontrolliert, per QR-Code eingescannt und mit den Daten auf dem Personalausweis abgeglichen. Ein rotes Armband gilt als Eintrittskarte.

Die Besucherinnen und Besucher müssen am Eingang ein Impf- oder Genesenenzertifikat vorweisen, das eingescannt wird.
Die Besucherinnen und Besucher müssen am Eingang ein Impf- oder Genesenenzertifikat vorweisen, das eingescannt wird. © Britta Prasse

„Dadurch wird sichergestellt, dass auch wirklich nur Geimpfte und Genesene auf den Platz kommen. Das gibt ein sichereres Gefühl“, meint Nicole Binnewitt, die mit ihren Mann Stefan Mechsner und ihren zwei dreijährigen Töchtern aus Dahl gekommen ist. Man sei an der frischen Luft, habe genügend Platz – die Bedenken halten sich deswegen im Rahmen. „Wenn man dicht an dicht im Supermarkt steht, ist die Ansteckungsgefahr höher“, meint Mechsner. Wobei: An einem Sonntagnachmittag sehe es hier sicherlich auch anders aus. „Dann würden wir auch nicht kommen.“

Glühweintrinken als Abschluss

Ein paar Schritte weiter, in der Taverne, steht eine siebenköpfige Gruppe an zwei Stehtischen zusammen und prostet sich mit dampfendem Glühwein zu. Der erste Weihnachtsmarkt nach langer Zeit; die Freude ist größer als die Zweifel. „Mit 2G und an der frischen Luft fühlen wir uns eigentlich sicher“, sagt Elisa Valenthon (21). „Sonst sitzen wir sowieso in einer Klasse zusammen“, meint René Gurris. Die angehenden Industriekaufleute, die zur Berufsschule in Attendorn gehen, freuen sich, dass sie zumindest hier die Möglichkeit haben, auf einen Weihnachtsmarkt gehen zu können, nachdem Attendorn seinen Markt aufgrund der hohen Infektionszahlen kurzfristig abgesagt hatte.

Trinken zum Abschluss des Berufsschultags gemeinsam einen Glühwein (von links): René Gurris, Florian Kasperkowiak, Lukas Kremer, Lea Siepe, Elisa Valenthon, Laura Selter und Luca Berkowitz.
Trinken zum Abschluss des Berufsschultags gemeinsam einen Glühwein (von links): René Gurris, Florian Kasperkowiak, Lukas Kremer, Lea Siepe, Elisa Valenthon, Laura Selter und Luca Berkowitz. © Britta Prasse

Ob beim Bühnenprogramm mit dem Narrenkai, der wild durch die Gegend jongliert, beim Karussell oder auch am Zuckerwatte- und Baumstriezel-Stand: Für Kinder ist der Markt ein Erlebnis. Gioia (5) aus Olpe lernt zum Beispiel beim Kerzenzieher, wie sie eine bunte Kerze gestaltet. Ihre Mutter ist froh, dass es solche Angebote nach Monaten des Lockdowns wieder gibt. „Ich fühle mich hier relativ entspannt. Es gibt genügend Abstand“, sagt sie. Ihre Freundin pflichtet ihr bei: „Sowas hat man schon vermisst, nachdem im letzten Jahr alles ausgefallen ist. Ich kann aber auch verstehen, dass viele Großstädte die Weihnachtsmärkte abgesagt haben. Das wäre ein zu großes Gedränge geworden, unpassend in dieser Zeit.“