Kreis Olpe. Drolshagen Marketing sagt den Weihnachtsmarkt ab. In den anderen Kommunen dürfen nur geimpfte oder genesene Besucher die Märkte besuchen.
Die vierte Welle bricht wieder über Deutschland herein. Viele Menschen freuten sich auf die bevorstehenden Weihnachtsmärkte, die im vergangenen Jahr nahezu ausnahmslos ausfallen mussten.
Trotz fortschreitender Impfkampagne wird es auch dieses Jahr keine sorgenfreie Adventszeit geben. Die Veranstalter der Weihnachtsmärkte im Kreis Olpe verschärfen die Regeln – oder sehen sich gezwungen, die Veranstaltungen komplett abzusagen. Am Dienstag erklärte zudem NRW-Minister Hendrik Wüst, dass der gesamte Freizeitbereich – also auch der Besuch der Weihnachtsmärkte – unter die 2G-Regel fallen wird.
Drolshagen
„Die Leute haben einfach Angst“, sagt Regine Rottwinkel, Vorsitzende von Drolshagen Marketing und Chef-Organisatorin des Drolshagener Weihnachtsmarktes. Unter anderem aus diesem Grund habe sie sich schweren Herzens zur Absage entschlossen: „Ich hatte fast alles vorbereitet und unter Dach und Fach. Die Musik war gebucht, eine Sicherheitsfirma, ein Spülmobil, sämtliche Plakate sind gedruckt.“ In Absprache mit Bürgermeister Uli Berghof und wegen der plötzlichen Absage einiger Hüttenbetreiber habe man sich sich zur Absage entschlossen: „Darüber hinaus fehlen mit immer noch Helfer. Für den Samstag sah es gut aus, für den Sonntag aber nicht. Einige Leute, die mir immer geholfen haben beim Weihnachtsmarkt, schrecken die hohen Inzidenzen ab.“
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Die Alternative, den Markt nur sonntags stattfinden zu lassen, mache keinen Sinn: „Für einen Tag lohnt sich der ganze Aufwand nicht.“ Geplant war der Markt für Samstag und Sonntag, 11. und 12. Dezember, unter 3G-Regeln. „Unser Ordnungsamt hatte eingewilligt, dass Stichproben auf dem Markt reichen würden. Dafür hatte ich das Securityteam verpflichtet.“
Olpe
Im Gegensatz dazu soll der Historische Weihnachtsmarkt auf dem Olper Marktplatz weiterhin stattfinden – unter der 2G-Vorgabe. Das hatte der Veranstalter „Olpe Aktiv“ schon vor der Pressekonferenz von NRW-Ministerpräsident Henrik Wüst entschieden. Selbst eine weitere Verschärfung, hin zu einer 2G-Plus-Regelung, sei für die Veranstalter schnell umsetzbar, wie „Olpe Aktiv“-Geschäftsführerin Klarissa Hoffmann betont: „Es wäre kein so großer, zusätzlicher Aufwand, neben den Geimpften- oder Genesenen-Bescheinigungen noch ein Testergebnis zu kontrollieren.“
Lennestadt
Stefan Göckeler vom Vorstand „Aktionsring Altenhundem“ hatte bis zuletzt darauf vertraut, dass der Weihnachtsmarkt in Lennestadt-Altenhundem vom 25. bis 28. November stattfinden könne. Da das Weihnachtsmarktgelände jedoch nicht umzäunt sein sollte und der ehrenamtlich geführte Verein keine Einlasskontrollen durchführen könne, könne eine 2G-Regel nur stichprobenartig vom Ordnungsamt kontrolliert werden. Der Weihnachtsmarkt steht damit auf wackeligen Füßen. Göckeler war nach dem Wüst-Statement und vor Redaktionsschluss nicht mehr zu erreichen für ein abschließendes Fazit.
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„Am liebsten wäre uns eine 2G-Plus-Regelung. Da wir aber die noch nicht impfberechtigten Kinder keinesfalls ausschließen möchten, werden wir auch in einem Zelt vor dem Weihnachtsmarkt eine Teststation aufbauen“, sagt Eva von Schledorn vom Leitungsteam der Kolpingsfamilie Grevenbrück, die zusammen mit anderen Dorfvereinen den Weihnachtsmarkt in Grevenbrück ausrichten. Am 27. und 28. November wird es Programm auf dem Förder Platz geben.
Der Weihnachtsmarkt der Dorfgemeinschaft Bilstein in Brills Garten soll am kommenden Samstag planmäßig um 13 Uhr starten. „Der Vorstand der Dorfgemeinschaft ist sich seiner Verantwortung bewusst und wird den Weihnachtsmarkt unter Beachtung des eigenen Hygienekonzeptes und der Corona-Schutzverordnung durchführen“, so der Geschäftsführer Peter Allebrodt. Das bedeutet: Am Zugang werden die 2G-Nachweise der Besucher kontrolliert, sie erhalten ein Kontrollbändchen. Alle Getränke werden nur im Außenbereich ausgeschenkt und die Gläser mit 60 Grad heißem Wasser in einer speziellen Spülmaschine frisch gespült. Der Adventstreff am Abend soll möglichst draußen stattfinden. Der Besuch des Nikolaus fällt aus, um die Abstandsregeln einzuhalten.
Finnentrop
In Finnentrop soll, Stand jetzt, der Weihnachtsmarkt am zweiten Advents-Wochenende (Samstag, 4. Dezember von 14 bis 21 Uhr und Sonntag, 5. Dezember von 12 bis 19 Uhr) stattfinden. Allerdings übt sich Ludwig Rasche, Erster Beigeordneter der Gemeinde, noch in Zurückhaltung und will vor einer endgültigen Entscheidung noch die Bund-Länder-Konferenz abwarten. „Bei uns ist es ja so, dass wir nicht nur das Hüttendorf auf dem Platz vor dem Rathaus haben, sondern auch einige Stände im Rathaus sind. Dort ist es schon etwas beengter.“ Ob 2G, 2G plus Schnelltest oder komplette Absage – alles scheint möglich. „Am Ende sollten wir aber vor allem darauf achten, dass es eine gemütliche Atmosphäre bleibt.“ Immerhin: Falls der Markt stattfindet, sollten die Kontrollen an den vier Zugängen zum Rathausbereich kein allzu großes Problem darstellen.
Attendorn
Besagte Bund-Länder-Schalte will auch die Stadt Attendorn abwarten, ehe man bekannt gibt, wie der Weihnachtsmarkt auf dem Rathausvorplatz vom 3. bis 12. Dezember aussehen wird. „Stand heute planen wir 2G, möglicherweise ergänzt um einen Schnelltest“, erklärt Kulturamtsleiter Frank Burghaus noch vor dem Wüst-Statement. Klar sei, dass der Rathausvorplatz nur einen Eingang (das Klosterportal) haben wird, an dem kontrolliert wird. Zwischen den einzelnen Hütten werden möglicherweise Bäume als Absperrung stehen, Bauzäune sollen es laut Burghaus nicht geben.