Attendorn. Trotz einer Vielzahl an Unterstützungsangeboten macht die Gynäkologie und Geburtshilfe dicht. Das Krankenhaus steht aber nicht zur Disposition.

Trotz einer Vielzahl an Unterstützungsangeboten vonseiten der Stadt und aus der Politik wird die Helios-Klinik in Attendorn ihre Gynäkologie und Geburtshilfe wie bereits mehrfach berichtet zum 1. November schließen. Diese nun endgültige Entscheidung teilte der Konzern in einer Pressemitteilung mit und formulierte zugleich ein Standortbekenntnis. „Eine traditionsreiche Geburtshilfe nicht weiter betreiben zu können, ist auch für uns als Träger ein schwerer Einschnitt“, betont Reiner Micholka, Regionalgeschäftsführer der Helios Region West.

Das Unternehmen machte noch einmal deutlich, dass die Entscheidung ausdrücklich nicht aus mangelnder Wirtschaftlichkeit, sondern einzig aufgrund des akuten Fachärztemangels getroffen worden sei. Denn die Geburtshilfe erlebe auch in diesem Jahr mit bislang 429 Geburten (Stand Mittwochabend) ein starkes Jahr. In den vergangenen Jahren kamen immer rund 500 Babys in Attendorn zur Welt.

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„Umso betroffener macht uns die personelle Situation im ärztlichen Dienst, die wir aufgrund fehlender Nachbesetzungsmöglichkeiten nicht dauerhaft kompensieren können. Um aber der hohen medizinischen Verantwortung Frauen und ihrem ungeborenen Kind gegenüber gerecht zu werden, benötigen wir wieder ein stabiles Teamgefüge und eine ärztliche Stammbesetzung mit entsprechender Qualifikation, Identifikation und Routine“, fasst Dr. Klinikgeschäftsführer Volker Seifarth die Gegebenheiten zusammen.

Kein Ende zu definieren

Trotz aller Anstrengungen sei für eine weitere Überbrückung der angespannten Situation kein erforderliches Ende zu definieren und der akute ärztliche Personalbedarf durch den Einsatz von Honorarkräften und ständigen Wechseln langfristig nicht aufzufangen. Deswegen macht die Klinik endgültig einen Strich unter ihre Geburtsstation. Auswirkungen auf andere Abteilungen habe diese Entscheidungs aber nicht, das stellt Helios noch einmal klar und nennt die Aufstockung des Pflegepersonals, die nahtlose Nachbesetzung von vakanten Chefarztpositionen, die Ausweitung einzelner Fachabteilungen sowie die Erhöhung der Ausbildungsplätze als Beispiel dafür, auch langfristig am Standort in Attendorn ein Krankenhaus zu betreiben.