Kreis Olpe. Sauerland-Tourismus will künftig verstärkt Radfahrer für die Region begeistern. Doch die Anforderungen steigen auch in anderen Sparten.

Die Mitgliederversammlung des Sauerland-Tourismus stellte jetzt die Weichen, die Tourismuszukunft in der Region noch effektiver zu gestalten. Ab 1. Januar 2022 wird der Verein Sauerland-Radwelt in den Verein Sauerland-Tourismus integriert. Sauerland-Tourismus als touristischer Dachverband wird dann die Aufgaben und Tätigkeitsfelder der Sauerland-Radwelt fortführen und das Boomthema Rad ausbauen.

Thomas Weber, Geschäftsführer des Sauerland-Tourismus, richtete in seinem Bericht den Blick in erster Linie nach vorn. In der gesamten Region befinde sich die Naturkulisse im Wandel. „Unsere Wälder leiden, werden dünner und weniger. Die Wege und das Landschaftsbild machen eine harte Diät durch“, sagte Weber. Die Region arbeite an einem Zukunftskonzept für die Infrastruktur. Diese binde für den Bau und das Freizeitmanagement der Wege die Waldbesitzenden ein und strebe eine sinnvolle Trennung von Forst- und Freizeitwegen an. Denn Ziel müsse eine gute Qualität der Wege selbst sein – und nicht nur an den Wegen.

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Doch nicht nur Wanderer lockt das Sauerland mit seinen Produkten, es ist mittlerweile eine starke Radregion. „Unsere Vision ist es, in zehn Jahren die angesagteste und inspirierendste Rad- und Wanderregion zu sein“, gab Weber einen Ausblick.

So vital und bewegungsorientiert sich das Erlebnis im Sauerland bisher auch präsentierte – der Wandel in der Gesellschaft eröffne auch eine weitere Perspektive und damit neue Anforderung. So ist das Sauerland auch eine Region für alle, die Komfort suchen und brauchen, stellte Thomas Weber fest: „Alles, was das Leben erleichtert und die Emotionen anspricht, wird sich durchsetzen.“ Das Sauerland könne hierbei mit seinen Angeboten einen Dreiklang spielen: Komfort für alle, barrierearm für viele und richtig barrierefrei für einige. Zudem sei Nachhaltigkeit ein Megathe­ma, das insbesondere auch den Tourismus betreffe, der sich von seiner Steigerungslogik lösen müsse.

Kaum Gäste aus Benelux

Bei allem Ausblick in die Zukunft, durfte eine kleine Rückschau auf die Entwicklung der Gästezahlen in diesem Jahr nicht fehlen. Die Folgen der Corona-Pandemie und der für den Tourismus verheerenden Lockdowns sind nach wie vor in der Region spürbar. Trotz steigender Nachfrage lassen sich die enormen Verluste der ersten Monate kaum wettmachen.

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So besuchten von Januar bis Juli 2021 gut 425.000 Gäste das Sauerland, es wurden in der Region fast 1,8 Millionen Übernachtungen gezählt, das sind 52 Prozent weniger Ankünfte und 39 Prozent weniger Übernachtungen als im Vorjahreszeitraum. Dem Sauerland fehlten vor allem die Gäste aus den Niederlanden und Belgien, beide Länder waren aufgrund hoher Inzidenzen zwischenzeitig als Hochrisikogebiete eingestuft.

Einen besonderen Wechsel gab es im Vorstand des Sauerland-Tourismus. Theo Melcher, Landrat des Kreises Olpe, schied aus dem Vorstand aus. Zu seinem Nachfolger wurde einstimmig der neue Olper Kreisdirektor Philipp Scharfenbaum berufen. Er wird ab sofort als stellvertretender Vorsitzender für den Sauerland-Tourismus tätig sein. Melcher hatte in seiner Position als Olper Kreisdirektor seit der Gründung und dann jahrelang an der Spitze des Tourismusverbandes mitgewirkt und die touristische Arbeit im Sauerland entscheidend mitgeprägt.