Attendorn/Kreis Olpe. Richy Müller gehört in diesem Jahr zu den Star-Gästen der Sauerland-Klassik in Attendorn. Aber auch sonst kann sich die Startliste sehen lassen.
Wer regelmäßig den Tatort aus Stuttgart schaut, kennt Kommissar Lannert und seinen alten Porsche. Was viele nicht wissen: Schauspieler Richy Müller fährt auch privat einen sportlichen Oldtimer aus Zuffenhausen. Den Organisatoren der Sauerland-Klassik ist es nun gelungen, den 65-Jährigen als Stargast für die Oldtimer-Rallye durch das Land der 1000 Berge zu gewinnen. Vom 30. September bis 2. Oktober wird er erstmals an der dreitägigen Ausfahrt mit Start und Ziel in Attendorn teilnehmen.
Der gebürtige Mannheimer ist gelernter Werkzeugmacher und war in seiner Jugend als Kunstturner aktiv – keine schlechten Voraussetzungen für jemanden, der gerne in älteren Fahrzeugen unterwegs ist. Dass Hauptkommissar Thorsten Lannert seit 2008 im Stuttgarter Tatort einen braunen Porsche-Oldie pilotiert, war der ausdrückliche Wunsch von Richy Müller. Der Porsche ist für ihn inzwischen so etwas wie „die Schimansky-Jacke des 21. Jahrhunderts“ geworden. Einziges Problem des Dienst-Porsche: Steht eine Verhaftung an, muss immer sein Rollen-Kollege, Kriminalhauptkommissar Sebastian Bootz (Felix Klare), mit einem größeren Auto vor Ort sein. Verbrecher abführen im engen Porsche – das funktioniert nicht.
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Müller ist zudem eng mit dem Motorsport verbunden. Der Porsche-Botschafter und Inhaber einer internationalen C-Lizenz startete von 2011 bis 2013 im Porsche Cup, als Experte unterstütze er die Eurosport-Übertragungen des Langstrecken-Klassikers in Le Mans.
Insgesamt liest sich die Startliste der vierten Sauerland-Klassik wie ein „Who is who“ der Automobilgeschichte. Mehr als 100 Fahrer gehen mit 28 verschieden Marken in Attendorn an den Start: Das älteste Fahrzeug ist ein Bentley 4,5 Litre Le Mans von 1929 mit 140 PS aus knapp 4,4 Liter Hubraum, nur wenig jünger ist der Talbot London Open 90 AV von 1933. Der Lancia Flavia Sport Zagato von 1966 ist eines von nur 625 jemals gebauten Exemplaren. Von der 1959 in Turin gegründeten Firma Intermeccanica sind gleich zwei der seltenen Fahrzeuge am Start: Ein Indra Coupé von 1973 mit 240 PS und ein Roadster 6 mit 231 PS aus 1991.
Sportwagen mit bis zu 575 PS
Ganze 27 PS aus der ‚Schnapsglas-Klasse‘ mit noch nicht einmal 600 ccm treiben die beiden Citroën 2CV von 1978 bzw. 1989 mit Schwung durch das Land der 1000 Berge. Der Bentley Tourer von 1967 verfügt über den größten Hubraum, seine 146 PS entstammen stattlichen 6.230 ccm.
Für die Fans der Rallye-Szene ist das Highlight sicherlich der 575 PS starke Ford RS 200. Auch von diesem Boliden aus der Gruppe-B-Ära wurden gerade einmal 140 Exemplare gebaut.
Dass die Sauerland-Klassik in den Reihen der Fans von Oldtimerrallyes mehr als angekommen ist, zeigt ein Blick auf die Herkunft der Fahrer: Die Teams stammen aus allen Regionen Deutschlands. Mit Tschechien, Österreich, Italien und der Schweiz ist auch das europäische Ausland vertreten. Auf der Liste der Herkunftsländer stehen aber auch Dubai und Kanada.
Neben Wiederholungstätern, die teilweise sogar alle bisherigen Ausgaben der Rallye absolviert haben, sind auch viele Mannschaften zum ersten Mal dabei. „Das macht uns schon ein wenig stolz, denn es beweist, dass die letzten Ausgaben bei den Teilnehmern gut angekommen sind und wir weiterempfohlen wurden“, freut sich Rallye-Chef Peter Göbel.