Kirchhundem. Wegen Einbruchs in ein Wohnhaus in Kirchhundem ist ein 23-Jähriger im Olper Schöffengericht angeklagt. Er schweigt zu den Vorwürfen.
Durch das Aufhebeln eines Küchenfensters drang ein Einbrecher im Mai vergangenen Jahres in ein Wohnhaus in Kirchhundem ein. Dabei machte er reichlich Beute. Beim Täter soll es sich um einen 23-Jährigen handeln, der am Dienstag im Olper Schöffengericht angeklagt war. Laut Anklage entwendete er ein Luftgewehr „Diana“, Gold- und Silberschmuck, einen Fernseher, ein Mobiltelefon, eine Kassette mit Papieren und einen Autoschlüssel. Mit diesem öffnete er einen in der Garage stehenden Seat und fuhr davon. Die Hausbesitzer waren während des Einbruchs im Urlaub in Norddeutschland.
„Ich mache keine Angaben“, sagte der Angeklagte. Auf die Spur gekommen waren ihm die Ermittler bei der Durchsuchung seiner Wohnung in Lennestadt. Dort fanden sie im Schlafzimmer den Autoschlüssel, die Fernbedienung der Garage und einen Fahrzeugbrief. Auf der Rückfahrt im Zug habe sie von einer Nachbarin am Telefon vom Einbruch erfahren, sagte eine 71-Jährige. Ihr Mann (77) sei noch im Urlaub geblieben. Der Angeklagte sei der Stiefsohn ihres Sohnes und habe zwischen seinem 7.und 15. Lebensjahr direkt nebenan gewohnt und sei dann weggezogen.
Immer im Frühjahr in Urlaub
„Ich habe direkt gedacht, derjenige, der das gemacht hat, muss Ortskenntnisse haben. Er wusste, dass wir zu dem Zeitpunkt im Frühjahr immer weg sind“, meinte die 71-Jährige. Ihr ganzer Schmuck sei gestohlen worden. Es sei alles durcheinander gewesen. Das mit ihrem Luftgewehr habe der 23-Jährige gewusst: „Es war in einer Tasche mit einem Schießhandschuh. Das Gewehr war schon etwas Besonderes. Ich war richtig im Verein.“
Ein Polizist habe ihr nach der Wohnungsdurchsuchung des Angeklagten den Seat-Schlüssel, die Garagen-Fernbedienung und die Autopapiere gezeigt: „Er sagte, das hätten sie bei ihm im Kleiderschrank gefunden. Ich habe alles wiedererkannt.“ Am Abend habe sie direkt alle Schlösser im Haus ausgetauscht, so die 71-Jährige. Zur Frage von Staatsanwalt Glöckner, wie es ihr heute gehe, sagte sie: „Ich bin nicht so ein ängstlicher Mensch. Heute geht es mir ganz gut.“
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Auch ihr Mann berichtete, dass der Angeklagte sich ausgekannt habe: „Der hat bei uns nebenan gewohnt. Er war damals oft bei uns. Er kannte sich aus in der Wohnung.“ Mit 15 Jahren sei er dann weggezogen zu seiner Oma: „Seitdem gab es keinen Kontakt mehr.“
Fortsetzungstermin
Richter Richard Sondermann berichtete noch von einem vorläufigen Auswertungsbericht des Mobiltelefons. Darauf befänden sich Bilddateien vom Einbruch, unter anderem vom Luftgewehr, die der Angeklagte an einen Lennestädter versandt habe. Zudem gebe es einen Chatverlauf, in dem es um den Verkauf des Gewehres gehe.
Um den Fall weiter aufzuklären, gibt es einen Fortsetzungstermin am 16. September. Dann sollen der Lennestädter, der die Bilder über das Handy erhielt, sowie der damalige Einsatzleiter der Polizei bei dem Einbruch, der derzeit auf einem Fortbildungslehrgang ist, und ein weiterer Beamter als weitere Zeugen gehört werden.