Kreis Olpe. Ein Jahr nach der Wahl zeigt die AfD zum ersten Mal, wie sie den Olper Kreistag als Showbühne nutzen möchte. Doch das geht nach hinten los.

In ihrem ersten Jahr im Olper Kreistag war von der AfD nicht viel zu sehen. In der Sitzung am Montag hat sich das nun geändert, stand doch der erste AfD-Antrag auf der Tagesordnung, mit dem die zweiköpfige Fraktion deutlich machte, wie sie sich ihre Arbeit in der Lokalpolitik vorstellt. Um den Kreis Olpe geht es dabei höchstens am Rande.

Nach der Entscheidung, am Kreishaus die Regenbogenflagge zu hissen, wähnte die AfD eine gute Gelegenheit, ihr übliches Spiel, gesellschaftliche Gruppen gegeneinander auszuspielen, auch im Kreis Olpe aufzuführen. Ihr Kalkül: Wer für Solidarität mit homo-, bi- und transsexuellen Menschen eintritt (die AfD selbst stimmte übrigens dagegen), könne eine Solidaritätsaktion für Israel nicht ablehnen.

+++ AfD-Antrag zur Israel-Flagge: Lesen Sie hier, wie die Debatte im Kreistag lief +++

Dass es ihnen dabei vor allem darum ging, muslimischen Antisemitismus anzuprangern und im Gegenzug die Judenfeindlichkeit in der eigenen Partei zu relativieren, war heuchlerisch – und spätestens nach den Wortbeiträgen der AfD-Mitglieder in der Sitzung allzu durchschaubar.

Statt die israelische Flagge zu hissen, nun den Preis für Aktivitäten gegen Antisemitismus und Rassismus aufzuwerten und das Gedenken an den Holocaust zu intensivieren, ist eine würdige Lösung. Geschickt war es zudem, wie der Landrat der AfD mit nüchternen Hinweisen auf die Geschäftsordnung den Showauftritt verweigerte. Denn um den Kreis Olpe ging es ihr dabei nie.