Kreis Olpe. Am Kreishaus in Olpe wird künftig zu besonderen Anlässen die Regenbogenfahne wehen. In der CDU-Fraktion löste die Frage hitzige Debatten aus.

Der Kreis Olpe setzt ein Zeichen für Toleranz und gegen Diskriminierung: Jedes Jahr am 17. Mai, dem „Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie“ wird künftig die Regenbogenflagge am Kreishaus wehen. Mit großer Mehrheit hat der Kreistag am Montag einem entsprechenden SPD-Antrag zugestimmt. „Für uns ist das ein wichtiges Symbol für viele Menschen bei uns im Kreis – gerade für die, die sich wegen ihres Umfeldes nicht trauen, sich zu outen“, sagte SPD-Fraktionschef Bernd Banschkus.

Der Großteil der CDU enthielt sich, es gab innerhalb der Fraktion aber auch Zustimmung und vereinzelt genauso Ablehnung. „Das Meinungsbild bei uns ist fast so bunt wie die Regenbogenfahne“, hatte Fraktionsvorsitzender Wolfgang Hesse schon im Vorfeld ein uneinheitliches Abstimmungsverhalten angekündigt. Die FDP enthielt sich.

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Geschlossen gegen die Forderung stellte sich die AfD. „Wir sind gewählt worden, um konkrete Entscheidungen zu treffen und nicht um Symbolpolitik für einzelne Gruppen zu betreiben“, sagte Sprecher Klaus Heger.

CSD in Olpe geplant

„Ich begrüße den Antrag ausdrücklich“, sagte Thomas Bock (Linke), der sich selbst der LGBTQ-Bewegung zurechnet. Die Flagge solle nicht nur am 17. Mai gehisst werden, sondern auch beim geplanten Christopher Street Day (CSD) in Olpe, für dessen Organisation sich kürzlich eigens ein Verein gebildet hatte.

Dass die Flaggenhoheit beim Hausherrn liege, betonte Meinolf Schmidt (UWG) und richtete im Vorfeld der Abstimmung daher die Frage an Landrat Theo Melcher, wie er zu der Angelegenheit stehe. Eine „örtliche Veranlassung“ müsse für das Flaggen gegeben sein, mit dem geplanten CSD gebe es diese aus seiner Sicht. „Ich würde hissen.“