Rothemühle. Eine große Resonanz gab es bei der Mieterakquise von Stefan Müller, potentieller Investor für den Gewerbepark Rothemühle. Die Nachfrage ist enorm..

Mit Genehmigung der Gemeinde Wenden hatte Stefan Müller eine unverbindliche Mieterakquise betrieben. Beim potentiellen Investor für den Gewerbepark Rothemühle stand das Telefon nicht still. Es gab eine enorme Nachfrage. 23 Firmen wollen ihr Domizil auf dem ehemaligen Balcke-Dürr-Gelände aufschlagen. Sie würden für 165 Arbeitsplätze sorgen. Die Firmen stehen also in den Startlöchern.

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Alle Geschäftsführer, die in den Gewerbepark wollen, haben sich in einer WhatsApp-Gruppe zusammengetan. Dort wurde angeregt diskutiert, als die WESTFALENPOST am Mittwoch von Klaus Schmidt, Anwohner der direkt angrenzenden Wildenburger Straße, berichtete, der das Projekt ebenfalls unterstützt. Man solle doch jetzt auch selber vor Ort zeigen, wie hoch der Bedarf ist, hieß es bei den Firmenchefs. Gesagt getan. Dem Aufruf aus der WhatsApp-Gruppe, sich vor der Halle 1 zu positionieren, waren am Donnerstag um 17 Uhr elf Geschäftsführer und leitende Mitarbeiter der interessierten Firmen gefolgt.

Eindeutiges Signal

Sie wollten Geschlossenheit zeigen, demonstrieren, dass sie an einem Strang ziehen. Die Firmeninhaber sendeten ein eindeutiges Signal Richtung Wendener Rathaus: Wir brauchen jetzt Gewerbeflächen, nicht in vier oder sechs Jahren. Die beiden Investoren, Stefan Müller und Alexander Czenkusch, wollen die Gebäude im Gegensatz zur Gemeinde erhalten und umbauen.

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Gleich drei Garten- und Landschaftsbauer aus der Gemeinde Wenden (Quast, Becker und Lindner) wollen in den künftigen Gewerbepark einziehen und dort Freiflächen und Hallen für Gerätschaften nutzen. Seit der Selbstständigkeit 2002 sei er vergeblich auf der Suche nach einer geeigneten Fläche, so Frank Becker: „Ich habe das Büro in Drolshagen, die Ausstellung in Rothemühle und den Lagerplatz in Gerlingen. Wir hätten gerne alles zusammen.“ Mit seinem Fünf-Mann-Betrieb arbeite er saisonabhängig zehn Monate. Er könne nicht Mieten wie in der Industrie bezahlen: „Dieses Gelände hier finde ich astrein. Die Betriebe können sich untereinander helfen.“

Mario Quast, Chef des GaLa-Bau-Betriebes aus Wenden, betonte ebenfalls, dass es in der Gemeinde keine bezahlbaren Gewerbeflächen gibt. Er sei seit zwei Jahren auf der Suche: „Wir haben einen großen Fuhrpark und müssen die Gerätschaften irgendwo unterbringen. Zuhause passt nichts mehr hin. Es wäre toll, wenn dieses Projekt etwas gibt und hier viele kleine Betriebe unterkommen könnten.“

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Er sei seit 2016 auf der Suche nach einer geeigneten Halle, meinte Vitali Bauer aus Heid, Chef der DMT Founding GmbH (Maschinenbau und Gießereianlagen): „Wir brauchen eine Halle mit Kränen. Hier in der Gemeinde Wenden ist nichts zu bekommen. Wir wollen auch noch ein Unternehmen aus Köln übernehmen und uns auf 20 Mitarbeiter vergrößern.“ Vier oder sechs Jahre könne er nicht mehr warten: „Dann wandern wir ab.“

40 Mitarbeiter aus Bergneustadt

Mit 40 Mitarbeitern würde die Firma Schlander + Blum aus Bergneustadt nach Rothemühle kommen, so Rene Keßler: „Wir machen Qualitätskontrollen. Da ist es praktisch, wenn man direkt im Hause eine Spedition hat.“ Zur Erklärung: Alexander Czenkusch, Co-Investor von Müller, ist mit seiner Spedition ITC bereits auf dem ehemaligen Balcke-Dürr-Gelände tätig.

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Wie Müller auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte, gehören zudem auch Stahl-Bedachungen aus Hünsborn, der Reifenhändler Menne aus Gerlingen sowie ein Hersteller für Sandförderanlagen aus Neunkirchen zu den interessierten Firmen. Der Wendener Klaus Schlechtinger wolle den alten Industriecharme als Präsentationsraum für seine Kunden nutzen, so Müller. Zudem stünde Kleingewerbe parat, wie ein Schleifer und Hersteller von Messern und ein Auto-Polier. Darüber hinaus gebe es einige Unternehmen, die im Gewerbepark Rothemühle Büros anmieten wollen.