Finnentrop. In der vergangenen Woche wurde die alte Fußgängerbrücke aus den 1950er Jahren abgerissen. Mittlerweile laufen die Vorbereitungen für den Neubau:

Sie war alt, marode und nach einem Hochwasser-Ereignis akut einsturzgefährdet – und deshalb schon seit Jahren gesperrt: die Fußgängerbrücke zwischen Finnentrop und Bamenohl, die von der B 236 über die Lenne in die so genannten Lennewiesen und an den dortigen Rad- und Fußweg führte.

Seit Anfang letzter Woche ist von dem maroden Bauteil nichts mehr zu sehen. Die Flussüberquerung aus den 50er Jahren, deren Stahlteile sich nach einem Hochwasser im Winter 2015/16 verzogen hatten und die somit nicht mehr tragfähig war, ist abmontiert und wird nun durch eine neue Brücke für Fußgänger und Radfahrer ersetzt. Wenn alles nach Plan läuft, wird sie im Spätsommer stehen und freigegeben.

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Seit Mittwoch dieser Woche laufen – nach dem Abriss – die ersten Vorbereitungen für den Neubau. Aktuell ist das beauftragte Tiefbauunternehmen Mees aus Lennestadt damit beschäftigt, die Fundamente für die neuen Brückenpfeiler zu setzen. Am Mittwochmittag schaute Tiefbauamtsleiter Ralf Venema, in Begleitung von Bauamtsleiter Uli Hilleke, den Mitarbeitern der Firma über die Schulter und skizzierte im Gespräch mit dieser Redaktion, wie die neue Brücke aussehen wird: im Wesentlichen aus Betonpfeilern, einem Stahloberbau und einem Fahrbahnblech mit dünnem Belag.

Ein Bild aus dem Archiv: Diese alte Brücke war nicht nur alt und kaputt, sondern seit Jahren auch gesperrt. In der vergangenen Woche wurde sie nun abgerissen.
Ein Bild aus dem Archiv: Diese alte Brücke war nicht nur alt und kaputt, sondern seit Jahren auch gesperrt. In der vergangenen Woche wurde sie nun abgerissen. © WP | Flemming Krause

„Also aus demselben Material, dass wir beispielsweise auf den Brücken am Bahnhof und an der Bamenohler Schützenhalle verwendet haben“, nennt der Tiefbauamtsleiter zwei Vergleichsbeispiele.

Barrierefreie Anbindung an B 236

Zudem wird die Brücke etwa drei Meter breit sein. Das Besondere an ihr: Sie wird auf der Seite des Lenneparks mit einer Rampe versehen, die im rechten Winkel zur eigentlichen Brücke steht und dann auf den Radweg „aufsetzt“. Wer mit dem Rad an der Bundesstraße unterwegs ist und über die neue Brücke in die Lennewiesen einbiegen möchte, kann dies von gleich zwei Seiten tun – die Brücke besitzt also eine zweifache und vor allem barrierefreie Anbindung an die Hauptstraße.

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Profitieren wird künftig vor allem der innerörtliche Verkehr, vermutet Venema mit Blick auf die Wohnsiedlung unmittelbar hinter dem Lennepark an dieser Stelle. Denn: „Sie wird sich als kurzer Schulweg für die Kinder der Gesamt- oder Grundschule eignen, genauso aber auch als Zuwegung für den Radverkehr aus dem Frettertal. Deshalb ist es gut und wichtig, dass wir diese Lücke bald schließen werden“, betont Ralf Venema.

Keine Kooperation mit Straßen NRW

Gut aus Sicht der Gemeinde: Den Großteil der Kosten, die sich auf rund 780.000 Euro belaufen, übernimmt das Land NRW durch den Fördertopf Nahmobilität – insgesamt 70 Prozent und somit rund 540.000 Euro. Den Rest bezahlt die Gemeinde, die bei den schon Jahre andauernden Planungen zunächst eine Kooperation mit dem Landesbetrieb Straßen NRW in Betracht gezogen hatte. Eine Zusammenarbeit scheiterte dann jedoch an den Auflagen der Straßenbaubehörde, die zudem auch nur 50 statt 70 Prozent der Kosten übernommen hätte.

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Deshalb hatte der CDU-Fraktionschef Ralf Helmig schon im Frühjahr 2019 gesagt: „Wir favorisieren die Lösung, dass wir den Neubau der Brücke alleine angehen. Wir sparen so auch Steuermittel und sind schneller fertig.“ Genauso kam es nun auch. Im Spätsommer soll dann die neue Brücke in den Thyssenwiesen stehen.