Rönkhausen/Lenhausen. Finnentrop: Wer an Bigge oder Lenne radeln möchte, kann dies wunderbar tun. Mit einer kleinen Einschränkung zwischen Lenhausen und Rönkhausen.
Der Radwegeausbau in der Gemeinde ist weit gediehen. Wer in Finnentrop an Bigge oder Lenne entlang radeln möchte, kann dies wunderbar stressfrei tun. Mit einer kleinen, für die Bürger in Rönkhausen und Lenhausen entscheidenden Einschränkungen: Einen vernünftig befahrbaren Radweg zwischen den beiden Dörfern im Lennetal gibt es bis heute nicht.
Zum Unmut vieler Anwohner, die sich seit Jahrzehnten mit dem bestehenden Radweg – einem Wirtschaftsweg, der oberhalb des Sägewerkes „Holz Joki“ in Rönkhausen entlang führt und dann an den bestehenden Radweg in Lenhausen andockt – begnügen müssen. Er ist aufgrund seiner vielen Schlaglöcher aber nur mit äußerster Vorsicht zu bewerkstelligen.
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Für Daniel Schulte ist dieser Umstand seit vielen, vielen Jahren untragbar. „Wer diesen Wirtschaftsweg bei schlechtem Wetter fährt, sieht danach aus wie eine Wildsau. Ich habe vier Kinder, mit ihnen dort herzufahren, ist eine Zumutung“, erklärt der Rönkhauser im Gespräch mit dieser Redaktion. Das Problem: Derzeit gibt es nur eine alternative Route, die eigentlich keine sein sollte: und zwar entlang der Hauptstraße (B 236).
Durch den Hang
Schulte: „Dort am frühen Morgen bei Dunkelheit herzufahren, ist lebensgefährlich.“ Aktuell befinden sich die Gemeinde und der Landesbetrieb Straßen.NRW in Gesprächen, um nach einem Lückenschluss unmittelbar an der Bundesstraße zu schauen. Die Idee: Ein Radweg durch den Steilhang an der B 236 auf der rechten Seite der Lenne. Dafür müsste die Hauptstraße jedoch an einer Stelle mittels einer Brücke überquert und tragende Bauwerke in den Hang gesetzt werden.
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Grundsätzlich scheint dies möglich zu sein, allerdings müsste Straßen.NRW die Kosten dafür komplett übernehmen. Ob das geschieht, steht in den Sternen. Schulte nennt diese Trassenführung jedoch einen „totalen Irrwitz“ und kann sich nicht vorstellen, dass der Landesbetrieb tatsächlich mitspielt.
Eigentümer spielt nicht mit
Die attraktivere Lösung: Der Radweg wird an der Lenne fortgesetzt. Der bauliche Aufwand hielte sich hier im überschaubaren Rahmen, allerdings gehören die Grundstücke, auf denen der Radweg weitergeführt würde, eben nicht der Gemeinde. Und mit einem, wohl entscheidenden Eigentümer hat sich die Gemeinde bis heute nicht auf einen Grundstückserwerb einigen können. „Es stimmt, dass wir die als Favoritenlösung angesehene Fläche noch nicht erwerben konnten“, bestätigt Ludwig Rasche, 1. Beigeordneter der Gemeinde. Er wolle aber keineswegs nur auf einen Eigentümer einprügeln und diesem die Schuld in die Schuhe schieben.
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Wert legt Rasche zudem auf die Tatsache, dass es eine nutzbare Verbindung über den besagten Wirtschaftsweg schon heute gebe und niemand mit dem Rad an der Hauptstraße entlang müsse. Aber: „Selbstverständlich sind wir bemüht, eine qualitative Verbesserung hinzubekommen.“ Im Klartext: Ein vernünftiger Lückenschluss sei auch im Interesse der Verwaltung. Diskutiert wurde in der Politik in der Vergangenheit auch schon über die Möglichkeit, ein Planfeststellungsverfahren einzuleiten – mit dem Ziel einer Enteignung. Soweit ist es aber nicht gekommen.
Anwohner fühlt sich ausgegrenzt
Daniel Schulte gehört sogar zu den Anwohnern, um deren Grundstücke es geht. Er würde sofort seine Teilfläche verkaufen, wie angeblich alle Eigentümer auf Rönkhauser Seite, so Schulte. Ihm zur Seite steht unter anderem CDU-Fraktionschef Ralf Helmig, der selber in Rönkhausen wohnt und für einen Lückenschluss direkt an der Lenne kämpft. Mit Blick auf die erfreuliche Entwicklung des Radwegenetzes in der Gemeinde sagt Schulte daher klipp und klar: „Wir fühlen uns schon ausgegrenzt.“ Soll heißen: Die Anwohner der beiden Dörfer im Lennetal wollen endlich eine vernünftige Anbindung an den Radweg.