Rönkhausen. . In Rönkhausen wird die Brücke an der Bahnhofstraße in diesem Jahr saniert. Zweiwöchige Vollsperrung stellt Gewerbetreibende vor Herausforderung.

Auf Finnentroper Gemeindegebiet gibt es gut eine Hand voll größerer Brücken, die über die Flüsse Lenne und Bigge oder über die Bahngleise führen. Eine solche Überführung steht seit dem Jahr 1956 auch in Rönkhausen an der Bahnhofstraße. Ihr kommt eine wichtige Bedeutung zu: Sie ist im Prinzip die einzige Zuwegung über die Lenne zu den ansässigen Gewerbetreibenden wie etwa zum Sägewerk Holz Joki.

Weil diese Brücke schon mehr als 60 Jahre auf dem Buckel hat und bei einer gesetzlich vorgeschriebenen Brückenhauptuntersuchung einige Mängel aufkamen, soll das Bauwerk in diesem Jahr, planmäßig in den Sommerferien, renoviert werden. Rund zwei Wochen wird die Brücke dafür komplett für den Verkehr gesperrt.

Die größten Schäden, betont Ralf Venema, Tiefbauamtsleiter der Gemeinde Finnentrop, seien an den Fahrbahnübergängen zwischen Straße und Brücke entstanden. Der Fachmann klärt auf: „Diese Übergänge sind durch den Fahrzeugverkehr ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden und mittlerweile undicht. Somit sickert Wasser in die unterirdischen Kammern der Brücke, was zu weiteren Schäden führt.“ Zudem ist an einigen Stellen Beton abgeplatzt.

Rund 100 Überfahrten pro Tag

Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf rund 170.000 Euro, das Geld kommt auch aus dem Gemeindehaushalt. Ausführen wird die Arbeiten die Firma STH aus Netphen. Ursprünglich waren die Sanierungsarbeiten für den Herbst vergangenen Jahres geplant, aufgrund terminlicher Verschiebungen, so Venema, sei dieser Termin aber nicht eingehalten worden.

Der Zustand der Brücke rührt auch daher, dass sie tagtäglich von tonnenschweren LKW befahren wird. Laut Jan Kirchhoff, Geschäftsführer von Holz Joki, würden rund 50 Lastwagen täglich an seinem Betrieb ankommen und auch wieder abfahren. Sie alle queren besagte Brücke. In Summe also rund 100 Überfahrten pro Tag.

„Für uns ist das keine einfache Situation“, betont Kirchhoff mit Blick auf die anstehende Vollsperrung. Auch wenn er verstehen könne, dass die Brücke renoviert werden müsse. Kirchhoff weiter: „Es bleibt uns nichts anderes übrig, als in dieser Zeit Betriebsferien zu machen. So etwas gibt es sonst nicht bei uns.“ Auch wenn die Gemeinde Finnentrop mit Hochdruck an einer alternativen Streckenführung zum Sägewerk arbeitet: Demnach würden die LKW bereits am Sportplatz in Lenhausen einbiegen, die Lenne überqueren und dann über die Lennewiesen zum Sägewerk kommen.

Ausweichroute geplant

Den vollen An- und Abfahrtsverkehr könne man über diese Ausweichstrecke aber nicht abfangen, betont Geschäftsführer Jan Kirchhoff, so dass die zweiwöchigen Betriebsferien nicht mehr zu verhindern seien. Zumal auf dieser Ausweichroute noch eine Unterführung unterhalb der Bahnschienen etwas ausgehoben werden müsste, denn diese misst derzeit nur eine Tiefe von 3,60 Meter. Notwendig seien aber vier Meter, damit die LKW durchpassen.

Aktuell laufen Gespräche der Verwaltung mit den Grundstückseigentümern sowie mit der Deutschen Bahn. „Wir sind vorsichtig optimistisch, dass es klappt“, so Venema. Der Plan sei, jene Unterführung im Anschluss an die Brücken-Sanierung wieder aufzuschütten.

„Das soll keine Dauerlösung werden“, betont Venema. Denn schon diese kurze Zwischenlösung ist keineswegs ideal für den Betrieb im ansässigen Sägewerk.