Rothemühle. Klaus Schmidt ist Anwohner der Wildenburger Straße. Er befürwortet das Projekt von Stefan Müller und Alexander Czenkusch.
Die Meinung der Anlieger beim Gewerbepark Rothemühle ist gespalten. Das betont Klaus Schmidt im Gespräch mit unserer Redaktion. Wie berichtet, hatte Kunibert Solbach gesagt, dass die Anwohner der Wildenburger Straße das von Stefan Müller und Alexander Czenkusch geplante Projekt ablehnen. Die beiden Wendener Investoren wollen das komplette Gelände von der Gemeinde kaufen und dort einen Firmenpark, einen Lagerpark und später einen Eventpark errichten. Klaus Schmidt, wie Solbach ebenfalls Anlieger der Wildenburger Straße, findet diese Pläne gut: „Von den sechs Familien hier sind drei dafür. Das weiß ich sicher.“
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Kunibert Solbach behaupte, dass er im Namen aller Anlieger spreche. Das sei aber nicht richtig: „Ich habe ihm gesagt, dass ich es unmöglich finde. Wir leben in einer Demokratie. Das kann er nicht machen. Ich möchte mich davon distanzieren, dass wir alle dagegen sind. Ich weiß definitiv, dass 50 Prozent der direkten Anlieger das Müller-Projekt unterstützen.“
Zu lange Stillstand
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Und: „In unseren Augen war da zu lange Stillstand. Mir ist es lieber, wenn da jetzt Leben hereinkommt, als wenn ich da auf lange Sicht auf eine Industrieruine gucke, wo Graffiti, Sachbeschädigungen, Einbrüche oder Ungeziefer kommen.“ Es sei wichtig, das Industriegelände mit den Gebäuden zu erhalten, so der 53-Jährige. Dies sehen die Pläne von Müller und Czenkusch vor. Im Gegensatz dazu will die Gemeinde Wenden die meisten Hallen abreißen, wie es auch das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) empfiehlt.
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Vor 26 Jahren habe er sein Haus an der Wildenburger Straße gebaut, sagt Klaus Schmidt. Und da habe er gewusst, auf was er sich einlässt: „Da wusste ich, dass ich in ein Industriemischgebiet baue. Es gab damals Drei-Schicht-Betrieb. Ich möchte keinen Schwerlastverkehr in der Wildenburger Straße. Den hat es aber nie gegeben. Da war früher schon Verkehr und mehr Krach.“ Und der Verkehr der Spedition von Alexander Czenkusch würde ja jetzt auch nicht durch die Wildenburger Straße fahren.
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„Das Konzept ist schlüssig. Wir befürworten das“, unterstreicht Klaus Schmidt. Der Gewerbepark Rothemühle sehe viele heimische Kleinunternehmen, unter anderem drei Garten- und Landschaftsbauer, und einen langfristigen Eventbereich vor: „Man sollte froh sein, dass man noch regionale Leute hat, die auch versuchen, heimische Unternehmen zu binden. Ich bin heilfroh, dass da kein Betonmischwerk und keine Müllkippe hinkommt.“
Zweifel an Fördermitteln
Der 53-Jährige glaubt nicht, dass die Vorstellungen der Gemeinde mit Abriss, Umbau des ehemaligen Mitarbeiter-Parkplatzes und Offenlegung der Bigge mit den anvisierten Zuschüssen funktioniert: „Ich habe auch teilgenommen an der Umfrage zum Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept. Das deckt sich auch mit meinen Vorstellungen, ist aber mit wahnsinnigen Kosten verbunden. Was haben wir nach der Coronakrise noch für Förderungen zu erwarten? Ob da noch Fördermittel fließen, das halte ich für bedenklich.“ Zudem rede man von einem weiteren Zeitrahmen von vier bis sechs Jahren: „Die Industriebrache steht ja jetzt schon drei Jahre da.“