Kreis Olpe. Viele Menschen im Kreis Olpe unterstützen bewusst den lokalen Einzelhandel und die Gastronomie. Was treibt sie an? Wir haben uns umgehört.

Viele Menschen im Kreis Olpe sorgen sich davor, dass die Innenstädte nach Corona nicht mehr so aussehen wie vorher: Geschäfte, Cafés und Restaurants drohen nach teils monatelanger Schließung wegzubrechen, fürchten viele. Fast 60 Prozent sorgen sich stark vor einer Verödung, hat der Corona-Check unserer Redaktion gezeigt.

Gleichzeitig gaben aber 84 Prozent an, die stationären Händler und Gastronomen im Kreis Olpe bewusst zu unterstützen. Was treibt sie an?

Antonella Böhme (19) aus Olpe.
Antonella Böhme (19) aus Olpe. © WP | Franka Linse

Antonella Böhme, 19 Jahre, aus Olpe: „Wenn ich mal in Olpe bin und etwas brauche, dann kaufe ich es auch hier vor Ort. Schreibwaren für mein Studium beispielsweise. Vorhin habe ich auch noch ein Buch in der Buchhandlung gekauft. Ich finde es aber auch schlimm zu sehen, wie die ganzen Einzelhändler unter den Beschlüssen leiden. Solche Nöte, die der Einzelhandel haben muss, wünscht man ja keinem.“

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Timo Sehl (34) aus Siegen.
Timo Sehl (34) aus Siegen. © WP | Franka Linse

Timo Sehl, 34 Jahre, aus Siegen: „Ich versuche, so gut es geht, den Einzelhandel zu unterstützen. Das ist ja nicht unbedingt leicht. Bei Büchern achte ich beispielsweise darauf, dass ich diese in der lokalen Buchhandlung kaufe. Natürlich habe ich auch Sorge vor Ladenschließungen in Olpe. Wenn man sieht, wie viele Geschäfte schon zugemacht haben und wie viele Unternehmer unter Existenzängsten leiden, ist das schon erschreckend.“

Tim Leukel (22), Olpe.
Tim Leukel (22), Olpe. © WP | Franka Linse

Tim Leukel, 22 Jahre, aus Olpe: „Wenn ich etwas benötige, kaufe ich zugegeben meist online. Das geht schnell und bequem von Zuhause aus. Dennoch sehe ich auch das Problem mit dem Einzelhandel. Was mich allerdings vom lokalen Einkaufen abhält, ist die ständige Verwirrung darüber, ob die Läden nun geöffnet haben, oder nicht. Ob man einen Corona-Test oder eine Impfung benötigt, oder nicht. Ich hätte es gut gefunden, wenn man dafür eine anschauliche Übersicht mit allen Infos und Regelungen für alle Läden aus Olpe bekommen hätte, beispielsweise auf einer Webseite. Man hat ja schon bemerkt, dass sich die Ladenbesitzer Gedanken gemacht haben, indem sie Angebote wie „Click & collect“ eingeführt haben. Aber irgendwie fehlt die Übersicht darüber, weshalb es wesentlich unkomplizierter ist, online zu kaufen. Ich würde es sehr schade finden, wenn es zu zahlreichen Ladenschließungen käme. Alleine wegen des Stadtbildes. Man ist ja gerne in der Stadt und sieht, dass die Leute Einkaufen gehen, dass etwas los ist. Mir tut es aber natürlich noch mehr leid, für die Einzelhändler, die in eine besonders bescheidene Notsituation rutschen.“

Ulrike Freitag (60) aus Olpe.
Ulrike Freitag (60) aus Olpe. © WP | Franka Linse

Ulrike Freitag, 60 Jahre, aus Olpe: „Ja, ich achte sehr darauf, möglichst alles lokal zu kaufen und damit den Einzelhandel hier in Olpe zu unterstützen in dieser schwierigen Zeit. Da habe ich auch wirklich Sorgen, wie sich die Lage weiterhin entwickeln wird.“