Kreis Olpe. Wie ist die Stimmung im Kreis Olpe nach mehr als einem Jahr Corona? Unser Corona-Check zeigt, dass viele genervt sind. Aber es gibt Hoffnung.

Die Corona-Krise belastet die Menschen im Kreis Olpe erheblich. Mit den Ergebnissen des Corona-Checks unserer Redaktion lässt sich dieses Gefühl nun erstmals auch mit Zahlen belegen: 1636 Personen aus dem Kreisgebiet haben sich an der Umfrage beteiligt, so dass sich ein aussagekräftiges Stimmungsbild ablesen lässt.

Auf einer Skala von 1 bis 5 – je höher der Wert, desto stärker die Belastung – liegt der Kreis Olpe mit einem Durchschnitt von 3,44 südwestfalenweit ungefähr im Mittelfeld. Knapp die Hälfte der Teilnehmer fühlt sich stark oder sehr stark belastet. Im Vergleich der einzelnen Städte und Gemeinden ist das Nervenkostüm der Menschen in Kirchhundem am stärksten angespannt (3,63), Lennestadt liegt kreisweit am anderen Ende (3,30).

Deutlich ist in dieser Frage der Unterschied zwischen den Geschlechtern: Männer (3,26) scheinen wesentlich besser mit der Situation zurechtzukommen als Frauen (3,57). Am deutlichsten ist die Diskrepanz in Drolshagen (3,15 zu 3,70). Eine Erklärung: Frauen scheinen auch im Kreis Olpe die Folgen der Corona-Krise deutlicher zu spüren zu bekommen. Ihre berufliche Situation hat sich eher verschlechtert als die der Männer (3,42 zu 3,14), entsprechend geben die Frauen auch häufiger finanzielle Einbußen an (3,28 zu 3,01).

Sorge um Freundschaften

Eine weitere Erkenntnis: Die Menschen im Kreis Olpe sorgen sich in dieser Krise auch um ihre Freundschaften. Während sich das Verhältnis zum Partner oder zur Partnerin bei vielen sogar verbessert hat, haben die Freundschaften gelitten.

Knapp 39 Prozent geben an, dass sich das Verhältnis zu ihren Freunden verschlechtert hat, nur acht Prozent berichten von einer Verbesserung. Und mehr als 87 Prozent der Befragten vermissen Treffen mit Familie und Freunden – nach nichts sehnen sich die Menschen im Kreis Olpe mehr.

Hoffnungsschimmer

In den Zahlen des Corona-Checks findet sich aber auch Hoffnung: So fürchten zwar viele Teilnehmer eine Verödung der Innenstädte, doch erklären sich 84 Prozent zugleich bereit, aktiv etwas dagegen zu tun. Selbst unter den eigentlich internetaffinen Unter-40-Jährigen liegt der Anteil, der bewusst und aktiv den lokalen Einzelhandel und die Gastronomie unterstützt, bei über 80 Prozent.

Und die Menschen im Kreis Olpe glauben fest daran, dass sie die Krise durch die Impfung hinter sich lassen können: 85 Prozent der Teilnehmer setzen ihre Hoffnung in die zunehmende Immunisierung. 40 Prozent blicken auch deshalb optimistisch in die Zukunft.