Olpe/Wenden. Überraschend ist das interkommunale Gewerbegebiet Ruttenberg nicht im Vorentwurf des Regionalplans. Die Kommunen wollen aber weiter darum kämpfen.

Drei Kommunen ziehen an einem Strang. Es geht um das geplante 70 Hektar große interkommunale Gewerbegebiet Ruttenberg am Autobahnkreuz im Norden von Gerlingen. Und da haben die beteiligten Städte Olpe und Kreuztal sowie die Gemeinde Wenden für ihre anstehenden politischen Sitzungen einen gleichlauten Beschlussvorschlag auf den Tisch gelegt: Im Zuge der Beteiligung zur Regionalplan-Neuaufstellung wird die Darstellung des Interkommunalen Gewerbegebietes Ruttenberg angeregt. Die verkehrliche Anbindung soll im Bereich des Autobahnanschlusses zur L 512 geplant werden. Die Untersuchung wird einem externen Ingenieurbüro übertragen. Die neue Erschließungsstraße wird in kommunaler Trägerschaft geführt.

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Zur Vorgeschichte. Völlig überraschend hatte die Bezirksregierung statt des von den drei Kommunen vorgeschlagenen und favorisierten Gebietes Ruttenberg im Entwurf des Regionalplanes ein Gewerbegebiet bei Altenkleusheim bevorzugt (wir berichteten). Begründung: Zwar gebe es eine grundsätzliche Machbarkeit für Ruttenberg, doch es fehle „eine belastbare Planung der äußeren Erschließung“ sowie die hiermit verbundene Finanzierung und zeitliche Perspektive.

Der Regionalrat ist deshalb der Empfehlung aus Arnsberg gefolgt, auf die Darstellung des Gebietes im Entwurf des Regionalplanes zunächst zu verzichten. Allerdings gibt es in dem Beschluss den Zusatz, dass von der Regionalplanungsbehörde auch die Prüfung des Ruttenbergs erwartet wird. Der Entwurf ist noch bis 30. Juni ausgelegt.

70 Prozent Förderung

Die drei beteiligten Kommunen wollen um Ruttenberg kämpfen. Sie regen die Festlegung im Regionalplan nun erneut formell an. Parallel dazu soll die äußere Erschließung weiter geplant werden. Das Land habe inzwischen klargestellt, dass eine neue Trasse, ausgehend von der L 512, nicht als Landesstraße geführt werden könne, da sie im Gewerbegebiet auf ein kommunales Straßennetz treffe. Die drei Kommunen könnten sich daher auch eine kommunale Trägerschaft der neuen Straße vorstellen, so die Vorlage. Voraussetzung sei aber eine Förderung von 70 Prozent, die das Verkehrsministerium des Landes in Aussicht gestellt habe.

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Bezüglich der Trassenführung seien verschiedene Szenarien denkbar. Hierzu soll ein externes Ingenieurbüro eingeschaltet werden, das auch die Umweltverträglichkeit prüft. Mit Übernahme der Erschließungsstraße werde die Forderung der Bezirksregierung erfüllt, eine verbindliche Planung zur Anbindung des Gewerbestandortes Ruttenberg an das klassifizierte Straßennetz zu erhalten. „Neben der Erschließungsfunktion des Gewerbegebietes Ruttenberg wird die neue Trassenführung eine verkehrswichtige kommunale Straße zur Entlastung der bestehenden Ortsdurchfahrt Gerlingen“, heißt es in dem Beschlussvorschlag. Aus diesem Grund könne die Umsetzung mit Unterstützung des Landes gefördert werden.

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In Zusammenhang mit der Ruttenberg-Erschließung sei auch wieder der unmittelbare Anschluss an die A 4 thematisiert worden. Die Gemeinde Wenden wird einen entsprechenden Antrag an das Bundesverkehrsministerium richten. „Nach allem, was in Vorgesprächen mit kompetenten Beteiligten zu hören war, muss aber realistischerweise davon ausgegangen werden, dass es einen solchen nicht geben wird. Dies wurde mit Schreiben vom 14. 4. 2021 durch das Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein Westfalen erneut bestätigt “, heißt es im Beschlussvorschlag.